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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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beschlossen, den Teich, welcher als Wasserbehälter
für die erste Wiese diente, abzulassen und aus-
zumoddern; was mit einiger Schwierigkeit, des
starken Wasserzuflusses wegen, vollführt wurde.
Aber nun bemerkte man ein ganz unerwartetes
Fallen und Versiegen der Gewässer in dieser gan-
zen Gegend. Man bemerkte es zuerst in jenem
See, dessen Wasser kaum noch 1 Fuß hoch vor
der Schleuse stand, und ich glaubte schon durch
die Abwässerung des Morastes eine Sandader
geöffnet zu haben, wodurch das Wasser des Sees
mit diesem in Verbindung stände, um so mehr,
da sich aus dem Moraste anfangs sehr viel Was-
ser ergoß. Uebrigens schob man die Verminde-
rung des Wassers, die sich hier in allen Seen,
Pfuhlen und Bächen zeigte, auf die anhaltend
dürren Jahre und wenigem Schnee, und glaubte,
es würde sich bei einem feuchten Jahre und be-
sonders bei hohem Schnee wieder sammeln. Bis
dahin ward also die Anlage der einen Schwemm-
wiese verschoben. Die ältere konnte, wegen der
Ausbesserung des Teichs im Sommer 1811, nicht
gewässert werden, weswegen die höhern Stellen
allen Ertrag versagten. Im Jahre 1812 konnte
die Wässerung nur nothdürftig, wegen Mangels
an Wasserzufluß gegeben werden, und die höch-

beſchloſſen, den Teich, welcher als Waſſerbehaͤlter
fuͤr die erſte Wieſe diente, abzulaſſen und aus-
zumoddern; was mit einiger Schwierigkeit, des
ſtarken Waſſerzufluſſes wegen, vollfuͤhrt wurde.
Aber nun bemerkte man ein ganz unerwartetes
Fallen und Verſiegen der Gewaͤſſer in dieſer gan-
zen Gegend. Man bemerkte es zuerſt in jenem
See, deſſen Waſſer kaum noch 1 Fuß hoch vor
der Schleuſe ſtand, und ich glaubte ſchon durch
die Abwaͤſſerung des Moraſtes eine Sandader
geoͤffnet zu haben, wodurch das Waſſer des Sees
mit dieſem in Verbindung ſtaͤnde, um ſo mehr,
da ſich aus dem Moraſte anfangs ſehr viel Waſ-
ſer ergoß. Uebrigens ſchob man die Verminde-
rung des Waſſers, die ſich hier in allen Seen,
Pfuhlen und Baͤchen zeigte, auf die anhaltend
duͤrren Jahre und wenigem Schnee, und glaubte,
es wuͤrde ſich bei einem feuchten Jahre und be-
ſonders bei hohem Schnee wieder ſammeln. Bis
dahin ward alſo die Anlage der einen Schwemm-
wieſe verſchoben. Die aͤltere konnte, wegen der
Ausbeſſerung des Teichs im Sommer 1811, nicht
gewaͤſſert werden, weswegen die hoͤhern Stellen
allen Ertrag verſagten. Im Jahre 1812 konnte
die Waͤſſerung nur nothduͤrftig, wegen Mangels
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[55/0072] beſchloſſen, den Teich, welcher als Waſſerbehaͤlter fuͤr die erſte Wieſe diente, abzulaſſen und aus- zumoddern; was mit einiger Schwierigkeit, des ſtarken Waſſerzufluſſes wegen, vollfuͤhrt wurde. Aber nun bemerkte man ein ganz unerwartetes Fallen und Verſiegen der Gewaͤſſer in dieſer gan- zen Gegend. Man bemerkte es zuerſt in jenem See, deſſen Waſſer kaum noch 1 Fuß hoch vor der Schleuſe ſtand, und ich glaubte ſchon durch die Abwaͤſſerung des Moraſtes eine Sandader geoͤffnet zu haben, wodurch das Waſſer des Sees mit dieſem in Verbindung ſtaͤnde, um ſo mehr, da ſich aus dem Moraſte anfangs ſehr viel Waſ- ſer ergoß. Uebrigens ſchob man die Verminde- rung des Waſſers, die ſich hier in allen Seen, Pfuhlen und Baͤchen zeigte, auf die anhaltend duͤrren Jahre und wenigem Schnee, und glaubte, es wuͤrde ſich bei einem feuchten Jahre und be- ſonders bei hohem Schnee wieder ſammeln. Bis dahin ward alſo die Anlage der einen Schwemm- wieſe verſchoben. Die aͤltere konnte, wegen der Ausbeſſerung des Teichs im Sommer 1811, nicht gewaͤſſert werden, weswegen die hoͤhern Stellen allen Ertrag verſagten. Im Jahre 1812 konnte die Waͤſſerung nur nothduͤrftig, wegen Mangels an Waſſerzufluß gegeben werden, und die hoͤch-

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/72>, abgerufen am 29.11.2024.