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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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erhöfe acquirirte, und das dazu gehörige Land
an meine Grenze verlegen ließ. Da dieses vom
Dorfe entlegene Bauerland nie gedüngt, also
höchst erschöpft, und größtentheils schon aus der
Klasse des dreijährigen Landes in die des sechs-
jährigen übergegangen war, so erhielt ich sehr
bereitwillig von der Dorfgemeinde drei Morgen
für einen des besseren ihr nahegelegenes Landes,
und somit über 600 Morgen, wovon 350 Mor-
gen ihrer Grundmischung nach guter Mittelbo-
den, das übrige aber auch schlechter Sandboden
war.

Ich theilte das Land in Verbindung mit
meinem Außenlande, und einigen, wie oben ge-
sagt, den Hauptschlägen abgenommenen Streifen,
in acht Schläge, wovon jeder, so viel es die
Oertlichkeit erlaubte, 90 Morgen der Kultur
werthen Landes enthalten sollte. Die manchmal
dazwischen liegenden, ganz dürren, aus Grand
oder Steingrus bestehenden Stellen, müssen wohl
mit in die Grenzen der Schläge kommen, wer-
den aber nicht mitgerechnet, und gar nicht oder
höchst selten umgebrochen. Sie werden, wenn
eine größere Fläche zusammenhängt, mit Kihnen
besaamt werden, kleinere aber mit Ginster (Ha-
senbram, spartium scoparium) was hier gern

erhoͤfe acquirirte, und das dazu gehoͤrige Land
an meine Grenze verlegen ließ. Da dieſes vom
Dorfe entlegene Bauerland nie geduͤngt, alſo
hoͤchſt erſchoͤpft, und groͤßtentheils ſchon aus der
Klaſſe des dreijaͤhrigen Landes in die des ſechs-
jaͤhrigen uͤbergegangen war, ſo erhielt ich ſehr
bereitwillig von der Dorfgemeinde drei Morgen
fuͤr einen des beſſeren ihr nahegelegenes Landes,
und ſomit uͤber 600 Morgen, wovon 350 Mor-
gen ihrer Grundmiſchung nach guter Mittelbo-
den, das uͤbrige aber auch ſchlechter Sandboden
war.

Ich theilte das Land in Verbindung mit
meinem Außenlande, und einigen, wie oben ge-
ſagt, den Hauptſchlaͤgen abgenommenen Streifen,
in acht Schlaͤge, wovon jeder, ſo viel es die
Oertlichkeit erlaubte, 90 Morgen der Kultur
werthen Landes enthalten ſollte. Die manchmal
dazwiſchen liegenden, ganz duͤrren, aus Grand
oder Steingrus beſtehenden Stellen, muͤſſen wohl
mit in die Grenzen der Schlaͤge kommen, wer-
den aber nicht mitgerechnet, und gar nicht oder
hoͤchſt ſelten umgebrochen. Sie werden, wenn
eine groͤßere Flaͤche zuſammenhaͤngt, mit Kihnen
beſaamt werden, kleinere aber mit Ginſter (Ha-
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[46/0063] erhoͤfe acquirirte, und das dazu gehoͤrige Land an meine Grenze verlegen ließ. Da dieſes vom Dorfe entlegene Bauerland nie geduͤngt, alſo hoͤchſt erſchoͤpft, und groͤßtentheils ſchon aus der Klaſſe des dreijaͤhrigen Landes in die des ſechs- jaͤhrigen uͤbergegangen war, ſo erhielt ich ſehr bereitwillig von der Dorfgemeinde drei Morgen fuͤr einen des beſſeren ihr nahegelegenes Landes, und ſomit uͤber 600 Morgen, wovon 350 Mor- gen ihrer Grundmiſchung nach guter Mittelbo- den, das uͤbrige aber auch ſchlechter Sandboden war. Ich theilte das Land in Verbindung mit meinem Außenlande, und einigen, wie oben ge- ſagt, den Hauptſchlaͤgen abgenommenen Streifen, in acht Schlaͤge, wovon jeder, ſo viel es die Oertlichkeit erlaubte, 90 Morgen der Kultur werthen Landes enthalten ſollte. Die manchmal dazwiſchen liegenden, ganz duͤrren, aus Grand oder Steingrus beſtehenden Stellen, muͤſſen wohl mit in die Grenzen der Schlaͤge kommen, wer- den aber nicht mitgerechnet, und gar nicht oder hoͤchſt ſelten umgebrochen. Sie werden, wenn eine groͤßere Flaͤche zuſammenhaͤngt, mit Kihnen beſaamt werden, kleinere aber mit Ginſter (Ha- ſenbram, spartium scoparium) was hier gern

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/63>, abgerufen am 29.03.2024.