Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

ser Nummer Weizen darnach. Auch werden hier
mehr gedrillete Bohnen gebauet werden, deren
Platz im Hackfruchtschlage wahrscheinlich Zucker-
runkeln einnehmen möchten. Das Uebrige wird
dann Gemenge, größtentheils zum Grünmähen,
tragen.

7) Roggen.

Der Acker wird so schnell,
als irgend möglich ist, nach Abtragung jener
Früchte gepflügt, dann geegget und bleibt liegen,
bis der Roggen ebenfalls mit dem Exstirpator
untergebracht wird. Nur in dem Falle, daß ir-
gend eine Stelle verqueket wäre -- was leicht
geschiehet, wenn der Pflug hier der Sense nicht
schnell folgt -- oder der Boden durch vielen
Regen verballet, wird zweimal gepflügt. Dieser
Roggen ist mir, auch nach den Erbsen, immer
vortrefflich gerathen, im Stroh fast den Klee-Rog-
gen übertreffend, im Korn diesem nur wenig nach-
stehend. Im Jahr 1814 war er freilich an den
niedrigen Stellen, wo der Schnee sich so sehr
aufgethürmt hatte, ausgewintert, was aber der
Vorfrucht nicht beigemessen werden kann, da es
beim Brachroggen meiner Nachbarn weit mehr
der Fall war.


ſer Nummer Weizen darnach. Auch werden hier
mehr gedrillete Bohnen gebauet werden, deren
Platz im Hackfruchtſchlage wahrſcheinlich Zucker-
runkeln einnehmen moͤchten. Das Uebrige wird
dann Gemenge, groͤßtentheils zum Gruͤnmaͤhen,
tragen.

7) Roggen.

Der Acker wird ſo ſchnell,
als irgend moͤglich iſt, nach Abtragung jener
Fruͤchte gepfluͤgt, dann geegget und bleibt liegen,
bis der Roggen ebenfalls mit dem Exſtirpator
untergebracht wird. Nur in dem Falle, daß ir-
gend eine Stelle verqueket waͤre — was leicht
geſchiehet, wenn der Pflug hier der Senſe nicht
ſchnell folgt — oder der Boden durch vielen
Regen verballet, wird zweimal gepfluͤgt. Dieſer
Roggen iſt mir, auch nach den Erbſen, immer
vortrefflich gerathen, im Stroh faſt den Klee-Rog-
gen uͤbertreffend, im Korn dieſem nur wenig nach-
ſtehend. Im Jahr 1814 war er freilich an den
niedrigen Stellen, wo der Schnee ſich ſo ſehr
aufgethuͤrmt hatte, ausgewintert, was aber der
Vorfrucht nicht beigemeſſen werden kann, da es
beim Brachroggen meiner Nachbarn weit mehr
der Fall war.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0056" n="39"/>
&#x017F;er Nummer Weizen darnach. Auch werden hier<lb/>
mehr gedrillete Bohnen gebauet werden, deren<lb/>
Platz im Hackfrucht&#x017F;chlage wahr&#x017F;cheinlich Zucker-<lb/>
runkeln einnehmen mo&#x0364;chten. Das Uebrige wird<lb/>
dann Gemenge, gro&#x0364;ßtentheils zum Gru&#x0364;nma&#x0364;hen,<lb/>
tragen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>7) <hi rendition="#g">Roggen</hi>.</head>
          <p>Der Acker wird &#x017F;o &#x017F;chnell,<lb/>
als irgend mo&#x0364;glich i&#x017F;t, nach Abtragung jener<lb/>
Fru&#x0364;chte gepflu&#x0364;gt, dann geegget und bleibt liegen,<lb/>
bis der Roggen ebenfalls mit dem Ex&#x017F;tirpator<lb/>
untergebracht wird. Nur in dem Falle, daß ir-<lb/>
gend eine Stelle verqueket wa&#x0364;re &#x2014; was leicht<lb/>
ge&#x017F;chiehet, wenn der Pflug hier der Sen&#x017F;e nicht<lb/>
&#x017F;chnell folgt &#x2014; oder der Boden durch vielen<lb/>
Regen verballet, wird zweimal gepflu&#x0364;gt. Die&#x017F;er<lb/>
Roggen i&#x017F;t mir, auch nach den Erb&#x017F;en, immer<lb/>
vortrefflich gerathen, im Stroh fa&#x017F;t den Klee-Rog-<lb/>
gen u&#x0364;bertreffend, im Korn die&#x017F;em nur wenig nach-<lb/>
&#x017F;tehend. Im Jahr 1814 war er freilich an den<lb/>
niedrigen Stellen, wo der Schnee &#x017F;ich &#x017F;o &#x017F;ehr<lb/>
aufgethu&#x0364;rmt hatte, ausgewintert, was aber der<lb/>
Vorfrucht nicht beigeme&#x017F;&#x017F;en werden kann, da es<lb/>
beim Brachroggen meiner Nachbarn weit mehr<lb/>
der Fall war.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0056] ſer Nummer Weizen darnach. Auch werden hier mehr gedrillete Bohnen gebauet werden, deren Platz im Hackfruchtſchlage wahrſcheinlich Zucker- runkeln einnehmen moͤchten. Das Uebrige wird dann Gemenge, groͤßtentheils zum Gruͤnmaͤhen, tragen. 7) Roggen.Der Acker wird ſo ſchnell, als irgend moͤglich iſt, nach Abtragung jener Fruͤchte gepfluͤgt, dann geegget und bleibt liegen, bis der Roggen ebenfalls mit dem Exſtirpator untergebracht wird. Nur in dem Falle, daß ir- gend eine Stelle verqueket waͤre — was leicht geſchiehet, wenn der Pflug hier der Senſe nicht ſchnell folgt — oder der Boden durch vielen Regen verballet, wird zweimal gepfluͤgt. Dieſer Roggen iſt mir, auch nach den Erbſen, immer vortrefflich gerathen, im Stroh faſt den Klee-Rog- gen uͤbertreffend, im Korn dieſem nur wenig nach- ſtehend. Im Jahr 1814 war er freilich an den niedrigen Stellen, wo der Schnee ſich ſo ſehr aufgethuͤrmt hatte, ausgewintert, was aber der Vorfrucht nicht beigemeſſen werden kann, da es beim Brachroggen meiner Nachbarn weit mehr der Fall war.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/56
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/56>, abgerufen am 03.12.2024.