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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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haben sie noch jedesmal einen Reinertrag per
Morgen von ohngefähr 4 Rthlr. gegeben. Die-
ser Bau macht die Angel aus, worauf das ganze
Werk der Wirthschaft ruhet und sich bewegt.
Es giebt dem Acker nicht nur die Kultur, die
sonst ohne eine viermal bearbeitete Brache nicht
zu erreichen wäre, sondern der Wirthschaft auch
neben dem Klee -- dessen Gedeihen wiederum von
dieser Kultur abhängt -- fast ohne Wiesen,
reichliches Auskommen an Futter und Dünger.

2) Gerste und zwar die große zwei-
zeilige
.

Diese wird hier auf der Höhe von
andern nicht gebauet, weil man sie für unsicher
hielt, selbst nicht auf lehmigem Weizenboden;
sondern nur die kleine vierzeilige, die man erst
im Junius säet. Man lachte, daß ich jene auf
trocknem Haferboden (lehmigen Sand) bauen
wollte, wie sie in einigen trockenen Frühjahren
ein schlechtes Ansehen hatte. Sie hat mir aber
selbst in dem schlechtesten Jahre 1811, wo sie
bei der großen Frühjahrsdürre auf dem sandig-
sten Schlage VII. stand, und allerdings so klein
im Stroh blieb, daß sie nicht gebunden werden
konnte und viele Aehren liegen blieben, einen
Ertrag von 6 Scheffeln per Morgen gegeben:
ist also nie so völlig mißrathen, wie es mit der

haben ſie noch jedesmal einen Reinertrag per
Morgen von ohngefaͤhr 4 Rthlr. gegeben. Die-
ſer Bau macht die Angel aus, worauf das ganze
Werk der Wirthſchaft ruhet und ſich bewegt.
Es giebt dem Acker nicht nur die Kultur, die
ſonſt ohne eine viermal bearbeitete Brache nicht
zu erreichen waͤre, ſondern der Wirthſchaft auch
neben dem Klee — deſſen Gedeihen wiederum von
dieſer Kultur abhaͤngt — faſt ohne Wieſen,
reichliches Auskommen an Futter und Duͤnger.

2) Gerſte und zwar die große zwei-
zeilige
.

Dieſe wird hier auf der Hoͤhe von
andern nicht gebauet, weil man ſie fuͤr unſicher
hielt, ſelbſt nicht auf lehmigem Weizenboden;
ſondern nur die kleine vierzeilige, die man erſt
im Junius ſaͤet. Man lachte, daß ich jene auf
trocknem Haferboden (lehmigen Sand) bauen
wollte, wie ſie in einigen trockenen Fruͤhjahren
ein ſchlechtes Anſehen hatte. Sie hat mir aber
ſelbſt in dem ſchlechteſten Jahre 1811, wo ſie
bei der großen Fruͤhjahrsduͤrre auf dem ſandig-
ſten Schlage VII. ſtand, und allerdings ſo klein
im Stroh blieb, daß ſie nicht gebunden werden
konnte und viele Aehren liegen blieben, einen
Ertrag von 6 Scheffeln per Morgen gegeben:
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[29/0046] haben ſie noch jedesmal einen Reinertrag per Morgen von ohngefaͤhr 4 Rthlr. gegeben. Die- ſer Bau macht die Angel aus, worauf das ganze Werk der Wirthſchaft ruhet und ſich bewegt. Es giebt dem Acker nicht nur die Kultur, die ſonſt ohne eine viermal bearbeitete Brache nicht zu erreichen waͤre, ſondern der Wirthſchaft auch neben dem Klee — deſſen Gedeihen wiederum von dieſer Kultur abhaͤngt — faſt ohne Wieſen, reichliches Auskommen an Futter und Duͤnger. 2) Gerſte und zwar die große zwei- zeilige.Dieſe wird hier auf der Hoͤhe von andern nicht gebauet, weil man ſie fuͤr unſicher hielt, ſelbſt nicht auf lehmigem Weizenboden; ſondern nur die kleine vierzeilige, die man erſt im Junius ſaͤet. Man lachte, daß ich jene auf trocknem Haferboden (lehmigen Sand) bauen wollte, wie ſie in einigen trockenen Fruͤhjahren ein ſchlechtes Anſehen hatte. Sie hat mir aber ſelbſt in dem ſchlechteſten Jahre 1811, wo ſie bei der großen Fruͤhjahrsduͤrre auf dem ſandig- ſten Schlage VII. ſtand, und allerdings ſo klein im Stroh blieb, daß ſie nicht gebunden werden konnte und viele Aehren liegen blieben, einen Ertrag von 6 Scheffeln per Morgen gegeben: iſt alſo nie ſo voͤllig mißrathen, wie es mit der

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/46>, abgerufen am 21.11.2024.