Substanz als das Getreide, überdem aber den Boden in einem mehr gelockerten Zustande. Die dichte Bedeckung und der Schatten, den sie ihm gaben, hielt die sich darunter entwickelnden Grä- ser mehr beisammen und in Berührung mit der offenen Erdkrume, so daß sie mit dieser in Wech- selwirkung treten konnten; woraus sich besonders die bessere Wirkung einer dichtstehenden Hülsen- frucht, vor der einer dünnern, erklären läßt. Wie sehr die Oberfläche des Bodens durch eine dichte Hülsenfrucht, wie man es nennt, bebrütet werde, beweiset das schnelle und kräftige Begrü- nen der Stoppel; welches jedoch vor dem Um- bruche abzuwarten, aller Erfahrung nach, nicht rathsam ist.
Auf der andern Seite ist es jedoch nicht zu läugnen, daß man in den folgenden Ernten einen Abschlag verspüre, wenn statt der Brache eine Hülsenfrucht gebauet worden, und daß man ihr daher einige Aussaugung beimessen müsse. Diese Aussaugung kann aber nicht, wie bei dem Getreide, verhältnißmäßig mit der im Acker be- findlichen Kraft und der dadurch bewirkten stär- keren Ernte angenommen werden, weil dies ge- gen die anerkannte Erfahrung streiten würde, daß eine starke Hülsenfrucht wohlthätiger für den
Subſtanz als das Getreide, uͤberdem aber den Boden in einem mehr gelockerten Zuſtande. Die dichte Bedeckung und der Schatten, den ſie ihm gaben, hielt die ſich darunter entwickelnden Graͤ- ſer mehr beiſammen und in Beruͤhrung mit der offenen Erdkrume, ſo daß ſie mit dieſer in Wech- ſelwirkung treten konnten; woraus ſich beſonders die beſſere Wirkung einer dichtſtehenden Huͤlſen- frucht, vor der einer duͤnnern, erklaͤren laͤßt. Wie ſehr die Oberflaͤche des Bodens durch eine dichte Huͤlſenfrucht, wie man es nennt, bebruͤtet werde, beweiſet das ſchnelle und kraͤftige Begruͤ- nen der Stoppel; welches jedoch vor dem Um- bruche abzuwarten, aller Erfahrung nach, nicht rathſam iſt.
Auf der andern Seite iſt es jedoch nicht zu laͤugnen, daß man in den folgenden Ernten einen Abſchlag verſpuͤre, wenn ſtatt der Brache eine Huͤlſenfrucht gebauet worden, und daß man ihr daher einige Ausſaugung beimeſſen muͤſſe. Dieſe Ausſaugung kann aber nicht, wie bei dem Getreide, verhaͤltnißmaͤßig mit der im Acker be- findlichen Kraft und der dadurch bewirkten ſtaͤr- keren Ernte angenommen werden, weil dies ge- gen die anerkannte Erfahrung ſtreiten wuͤrde, daß eine ſtarke Huͤlſenfrucht wohlthaͤtiger fuͤr den
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Subſtanz als das Getreide, uͤberdem aber den
Boden in einem mehr gelockerten Zuſtande. Die
dichte Bedeckung und der Schatten, den ſie ihm
gaben, hielt die ſich darunter entwickelnden Graͤ-
ſer mehr beiſammen und in Beruͤhrung mit der
offenen Erdkrume, ſo daß ſie mit dieſer in Wech-
ſelwirkung treten konnten; woraus ſich beſonders
die beſſere Wirkung einer dichtſtehenden Huͤlſen-
frucht, vor der einer duͤnnern, erklaͤren laͤßt.
Wie ſehr die Oberflaͤche des Bodens durch eine
dichte Huͤlſenfrucht, wie man es nennt, bebruͤtet
werde, beweiſet das ſchnelle und kraͤftige Begruͤ-
nen der Stoppel; welches jedoch vor dem Um-
bruche abzuwarten, aller Erfahrung nach, nicht
rathſam iſt.
Auf der andern Seite iſt es jedoch nicht
zu laͤugnen, daß man in den folgenden Ernten
einen Abſchlag verſpuͤre, wenn ſtatt der Brache
eine Huͤlſenfrucht gebauet worden, und daß man
ihr daher einige Ausſaugung beimeſſen muͤſſe.
Dieſe Ausſaugung kann aber nicht, wie bei dem
Getreide, verhaͤltnißmaͤßig mit der im Acker be-
findlichen Kraft und der dadurch bewirkten ſtaͤr-
keren Ernte angenommen werden, weil dies ge-
gen die anerkannte Erfahrung ſtreiten wuͤrde,
daß eine ſtarke Huͤlſenfrucht wohlthaͤtiger fuͤr den
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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/286>, abgerufen am 22.11.2024.
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