Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

Daß dieses Ausziehungs-Vermögen der
Früchte nicht aus einzelnen Beobachtungen, son-
dern nur aus der großen Masse von Erfahrun-
gen, die wir darüber haben, und aus großen
Durchschnitten gefolgert und bestimmt werden
könne, versteht sich von selbst. Selbst compara-
tive und mit großer Genauigkeit angestellte Ver-
suche können nicht zuverlässig entscheiden, bevor
sie viele Male wiederholt sind, weil sie aus ei-
nem Jahre in das andere übergehen, und die
Jahresfruchtbarkeit -- die sich nicht immer nach
der Witterung bestimmen läßt -- auf den Er-
trag, mithin auf die Anziehung der Ernten, ei-
nen beträchtlichen Einfluß hat. Die Sätze,
welche wir aus dem Durchschnitt der Beobach-
tungen abgezogen haben, erhalten aber durch je-
den einzelnen, mit ihnen übereinstimmenden Fall
eine größere Bestätigung.

Die Anziehungskraft einer jeden jener Ge-
treidearten steht im Verhältniß mit den nahr-
haften Theilen, die in einer, ihrem Standpunkte
angemessenen Mittel-Ernte gewonnen werden.

Die Anziehung selbst, welche durch diese,
jeder Frucht eigenthümlichen Anziehungskraft be-
wirkt wird, steht aber im Verhältniß mit den

Daß dieſes Ausziehungs-Vermoͤgen der
Fruͤchte nicht aus einzelnen Beobachtungen, ſon-
dern nur aus der großen Maſſe von Erfahrun-
gen, die wir daruͤber haben, und aus großen
Durchſchnitten gefolgert und beſtimmt werden
koͤnne, verſteht ſich von ſelbſt. Selbſt compara-
tive und mit großer Genauigkeit angeſtellte Ver-
ſuche koͤnnen nicht zuverlaͤſſig entſcheiden, bevor
ſie viele Male wiederholt ſind, weil ſie aus ei-
nem Jahre in das andere uͤbergehen, und die
Jahresfruchtbarkeit — die ſich nicht immer nach
der Witterung beſtimmen laͤßt — auf den Er-
trag, mithin auf die Anziehung der Ernten, ei-
nen betraͤchtlichen Einfluß hat. Die Saͤtze,
welche wir aus dem Durchſchnitt der Beobach-
tungen abgezogen haben, erhalten aber durch je-
den einzelnen, mit ihnen uͤbereinſtimmenden Fall
eine groͤßere Beſtaͤtigung.

Die Anziehungskraft einer jeden jener Ge-
treidearten ſteht im Verhaͤltniß mit den nahr-
haften Theilen, die in einer, ihrem Standpunkte
angemeſſenen Mittel-Ernte gewonnen werden.

Die Anziehung ſelbſt, welche durch dieſe,
jeder Frucht eigenthuͤmlichen Anziehungskraft be-
wirkt wird, ſteht aber im Verhaͤltniß mit den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0275" n="258"/>
        <p>Daß die&#x017F;es Ausziehungs-Vermo&#x0364;gen der<lb/>
Fru&#x0364;chte nicht aus einzelnen Beobachtungen, &#x017F;on-<lb/>
dern nur aus der großen Ma&#x017F;&#x017F;e von Erfahrun-<lb/>
gen, die wir daru&#x0364;ber haben, und aus großen<lb/>
Durch&#x017F;chnitten gefolgert und be&#x017F;timmt werden<lb/>
ko&#x0364;nne, ver&#x017F;teht &#x017F;ich von &#x017F;elb&#x017F;t. Selb&#x017F;t compara-<lb/>
tive und mit großer Genauigkeit ange&#x017F;tellte Ver-<lb/>
&#x017F;uche ko&#x0364;nnen nicht zuverla&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig ent&#x017F;cheiden, bevor<lb/>
&#x017F;ie viele Male wiederholt &#x017F;ind, weil &#x017F;ie aus ei-<lb/>
nem Jahre in das andere u&#x0364;bergehen, und die<lb/>
Jahresfruchtbarkeit &#x2014; die &#x017F;ich nicht immer nach<lb/>
der Witterung be&#x017F;timmen la&#x0364;ßt &#x2014; auf den Er-<lb/>
trag, mithin auf die Anziehung der Ernten, ei-<lb/>
nen betra&#x0364;chtlichen Einfluß hat. Die Sa&#x0364;tze,<lb/>
welche wir aus dem Durch&#x017F;chnitt der Beobach-<lb/>
tungen abgezogen haben, erhalten aber durch je-<lb/>
den einzelnen, mit ihnen u&#x0364;berein&#x017F;timmenden Fall<lb/>
eine gro&#x0364;ßere Be&#x017F;ta&#x0364;tigung.</p><lb/>
        <p>Die Anziehungskraft einer jeden jener Ge-<lb/>
treidearten &#x017F;teht im Verha&#x0364;ltniß mit den nahr-<lb/>
haften Theilen, die in einer, ihrem Standpunkte<lb/>
angeme&#x017F;&#x017F;enen Mittel-Ernte gewonnen werden.</p><lb/>
        <p>Die Anziehung &#x017F;elb&#x017F;t, welche durch die&#x017F;e,<lb/>
jeder Frucht eigenthu&#x0364;mlichen Anziehungskraft be-<lb/>
wirkt wird, &#x017F;teht aber im Verha&#x0364;ltniß mit den<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[258/0275] Daß dieſes Ausziehungs-Vermoͤgen der Fruͤchte nicht aus einzelnen Beobachtungen, ſon- dern nur aus der großen Maſſe von Erfahrun- gen, die wir daruͤber haben, und aus großen Durchſchnitten gefolgert und beſtimmt werden koͤnne, verſteht ſich von ſelbſt. Selbſt compara- tive und mit großer Genauigkeit angeſtellte Ver- ſuche koͤnnen nicht zuverlaͤſſig entſcheiden, bevor ſie viele Male wiederholt ſind, weil ſie aus ei- nem Jahre in das andere uͤbergehen, und die Jahresfruchtbarkeit — die ſich nicht immer nach der Witterung beſtimmen laͤßt — auf den Er- trag, mithin auf die Anziehung der Ernten, ei- nen betraͤchtlichen Einfluß hat. Die Saͤtze, welche wir aus dem Durchſchnitt der Beobach- tungen abgezogen haben, erhalten aber durch je- den einzelnen, mit ihnen uͤbereinſtimmenden Fall eine groͤßere Beſtaͤtigung. Die Anziehungskraft einer jeden jener Ge- treidearten ſteht im Verhaͤltniß mit den nahr- haften Theilen, die in einer, ihrem Standpunkte angemeſſenen Mittel-Ernte gewonnen werden. Die Anziehung ſelbſt, welche durch dieſe, jeder Frucht eigenthuͤmlichen Anziehungskraft be- wirkt wird, ſteht aber im Verhaͤltniß mit den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/275
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/275>, abgerufen am 22.11.2024.