Bodens -- durch Düngung oder auf an- dere Weise wieder ersetzt?"
"in welchem Verhältnisse nimmt die Produc- tionskraft des Bodens, bei einem gegebe- nen Fruchtbau- und Düngungs-Maaße, in einem gewissen Umlaufe ab oder zu?"
Kaum sollte man glauben, daß es irgend einen nachdenkenden Landwirth gegeben habe, der sich selbst diese Fragen nicht mehrmals klarer oder dunkler aufgestellt hätte. Jeder, der irgend eines abstracteren Gedankens fähig ist, hat es doch wohl anerkannt, daß es ein solches Ver- hältniß, wenn gleich mannigfaltig modifizirt, ge- ben müsse; denn die Erfahrung wies ihn täglich darauf hin. Auch begründete jeder die Erwar- tung, die er von der Ernte jedes Feldes hatte, auf die Kraft, die er darin, nach Verhältniß der gegebenen Düngung und der davon gewonnenen Trachten verschiedener Fruchtarten, dunkler ah- nete oder klarer berechnete.
Auch hat man wirklich das Verhältniß, worin der Dünger ausgesogen würde, bestimmt, und diese Bestimmung ist in einigen Gegenden fast als legal angenommen, wenn es darauf an- kommt, wie die zurückgelassenen Gail und Gaare -- wie man es nennt -- bei der Abtretung
Bodens — durch Duͤngung oder auf an- dere Weiſe wieder erſetzt?“
„in welchem Verhaͤltniſſe nimmt die Produc- tionskraft des Bodens, bei einem gegebe- nen Fruchtbau- und Duͤngungs-Maaße, in einem gewiſſen Umlaufe ab oder zu?“
Kaum ſollte man glauben, daß es irgend einen nachdenkenden Landwirth gegeben habe, der ſich ſelbſt dieſe Fragen nicht mehrmals klarer oder dunkler aufgeſtellt haͤtte. Jeder, der irgend eines abſtracteren Gedankens faͤhig iſt, hat es doch wohl anerkannt, daß es ein ſolches Ver- haͤltniß, wenn gleich mannigfaltig modifizirt, ge- ben muͤſſe; denn die Erfahrung wies ihn taͤglich darauf hin. Auch begruͤndete jeder die Erwar- tung, die er von der Ernte jedes Feldes hatte, auf die Kraft, die er darin, nach Verhaͤltniß der gegebenen Duͤngung und der davon gewonnenen Trachten verſchiedener Fruchtarten, dunkler ah- nete oder klarer berechnete.
Auch hat man wirklich das Verhaͤltniß, worin der Duͤnger ausgeſogen wuͤrde, beſtimmt, und dieſe Beſtimmung iſt in einigen Gegenden faſt als legal angenommen, wenn es darauf an- kommt, wie die zuruͤckgelaſſenen Gail und Gaare — wie man es nennt — bei der Abtretung
<TEI><text><body><divn="1"><list><item><pbfacs="#f0265"n="248"/>
Bodens — durch Duͤngung oder auf an-<lb/>
dere Weiſe wieder erſetzt?“</item><lb/><item>„in welchem Verhaͤltniſſe nimmt die Produc-<lb/>
tionskraft des Bodens, bei einem gegebe-<lb/>
nen Fruchtbau- und Duͤngungs-Maaße, in<lb/>
einem gewiſſen Umlaufe ab oder zu?“</item></list><lb/><p>Kaum ſollte man glauben, daß es irgend<lb/>
einen nachdenkenden Landwirth gegeben habe, der<lb/>ſich ſelbſt dieſe Fragen nicht mehrmals klarer<lb/>
oder dunkler aufgeſtellt haͤtte. Jeder, der irgend<lb/>
eines abſtracteren Gedankens faͤhig iſt, hat es<lb/>
doch wohl anerkannt, daß es ein ſolches Ver-<lb/>
haͤltniß, wenn gleich mannigfaltig modifizirt, ge-<lb/>
ben muͤſſe; denn die Erfahrung wies ihn taͤglich<lb/>
darauf hin. Auch begruͤndete jeder die Erwar-<lb/>
tung, die er von der Ernte jedes Feldes hatte,<lb/>
auf die Kraft, die er darin, nach Verhaͤltniß der<lb/>
gegebenen Duͤngung und der davon gewonnenen<lb/>
Trachten verſchiedener Fruchtarten, dunkler ah-<lb/>
nete oder klarer berechnete.</p><lb/><p>Auch hat man wirklich das Verhaͤltniß,<lb/>
worin der Duͤnger ausgeſogen wuͤrde, beſtimmt,<lb/>
und dieſe Beſtimmung iſt in einigen Gegenden<lb/>
faſt als legal angenommen, wenn es darauf an-<lb/>
kommt, wie die zuruͤckgelaſſenen Gail und Gaare<lb/>— wie man es nennt — bei der Abtretung<lb/></p></div></body></text></TEI>
[248/0265]
Bodens — durch Duͤngung oder auf an-
dere Weiſe wieder erſetzt?“
„in welchem Verhaͤltniſſe nimmt die Produc-
tionskraft des Bodens, bei einem gegebe-
nen Fruchtbau- und Duͤngungs-Maaße, in
einem gewiſſen Umlaufe ab oder zu?“
Kaum ſollte man glauben, daß es irgend
einen nachdenkenden Landwirth gegeben habe, der
ſich ſelbſt dieſe Fragen nicht mehrmals klarer
oder dunkler aufgeſtellt haͤtte. Jeder, der irgend
eines abſtracteren Gedankens faͤhig iſt, hat es
doch wohl anerkannt, daß es ein ſolches Ver-
haͤltniß, wenn gleich mannigfaltig modifizirt, ge-
ben muͤſſe; denn die Erfahrung wies ihn taͤglich
darauf hin. Auch begruͤndete jeder die Erwar-
tung, die er von der Ernte jedes Feldes hatte,
auf die Kraft, die er darin, nach Verhaͤltniß der
gegebenen Duͤngung und der davon gewonnenen
Trachten verſchiedener Fruchtarten, dunkler ah-
nete oder klarer berechnete.
Auch hat man wirklich das Verhaͤltniß,
worin der Duͤnger ausgeſogen wuͤrde, beſtimmt,
und dieſe Beſtimmung iſt in einigen Gegenden
faſt als legal angenommen, wenn es darauf an-
kommt, wie die zuruͤckgelaſſenen Gail und Gaare
— wie man es nennt — bei der Abtretung
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/265>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.