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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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fressen und fett werden; denn das Futter, wel-
ches die eigentlichen Milchkühe erhalten, kann
nicht abgesondert werden von dem, was das nicht
milchende, im Stalle befindliche Vieh erhält.
Deshalb ergiebt sich freilich aus der Berechnung
nicht klar, wie das Futter sich blos durch den
Milch-Ertrag bezahlt habe. Um dies auszumit-
teln würde eine Absonderung erfordert, die ich
zwar anfangs beabsichtigte, die aber unmöglich
auszuführen war; denn wenn ich sie hätte durch-
setzen wollen, so hätte ich doch nur falsche An-
gaben erhalten. Es ergiebt sich also folgendes:

a) Wie viel an gewogenem und gemesse-
nem Futter jeder Art in den Kuhstall gekommen.
Dies ist so genau wie möglich angezeichnet.

b) Wie viel Köpfe -- zwei junge auf ei-
nen alten reduzirt -- volles oder halbes Grün-
futter auf dem Stalle, und wie viel Tage sie
es erhalten haben. Das anfangs beabsichtigte
Abwiegen, oder doch das Abschätzen jedes Fu-
ders, ward ebenfalls unausführbar. Daher ward
angenommen, daß das Grünfutter eines Tages,
wenn das Vieh ganz auf dem Stalle blieb, zu
1 Gr. 6 Pf. per Kopf berechnet werden solle. Nach
mehreren angestelleten Abwägungen betrug das
volle Grünfutter auf 1 Kopf c. c. 90 Pfund.

freſſen und fett werden; denn das Futter, wel-
ches die eigentlichen Milchkuͤhe erhalten, kann
nicht abgeſondert werden von dem, was das nicht
milchende, im Stalle befindliche Vieh erhaͤlt.
Deshalb ergiebt ſich freilich aus der Berechnung
nicht klar, wie das Futter ſich blos durch den
Milch-Ertrag bezahlt habe. Um dies auszumit-
teln wuͤrde eine Abſonderung erfordert, die ich
zwar anfangs beabſichtigte, die aber unmoͤglich
auszufuͤhren war; denn wenn ich ſie haͤtte durch-
ſetzen wollen, ſo haͤtte ich doch nur falſche An-
gaben erhalten. Es ergiebt ſich alſo folgendes:

a) Wie viel an gewogenem und gemeſſe-
nem Futter jeder Art in den Kuhſtall gekommen.
Dies iſt ſo genau wie moͤglich angezeichnet.

b) Wie viel Koͤpfe — zwei junge auf ei-
nen alten reduzirt — volles oder halbes Gruͤn-
futter auf dem Stalle, und wie viel Tage ſie
es erhalten haben. Das anfangs beabſichtigte
Abwiegen, oder doch das Abſchaͤtzen jedes Fu-
ders, ward ebenfalls unausfuͤhrbar. Daher ward
angenommen, daß das Gruͤnfutter eines Tages,
wenn das Vieh ganz auf dem Stalle blieb, zu
1 Gr. 6 Pf. per Kopf berechnet werden ſolle. Nach
mehreren angeſtelleten Abwaͤgungen betrug das
volle Gruͤnfutter auf 1 Kopf c. c. 90 Pfund.

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[199/0216] freſſen und fett werden; denn das Futter, wel- ches die eigentlichen Milchkuͤhe erhalten, kann nicht abgeſondert werden von dem, was das nicht milchende, im Stalle befindliche Vieh erhaͤlt. Deshalb ergiebt ſich freilich aus der Berechnung nicht klar, wie das Futter ſich blos durch den Milch-Ertrag bezahlt habe. Um dies auszumit- teln wuͤrde eine Abſonderung erfordert, die ich zwar anfangs beabſichtigte, die aber unmoͤglich auszufuͤhren war; denn wenn ich ſie haͤtte durch- ſetzen wollen, ſo haͤtte ich doch nur falſche An- gaben erhalten. Es ergiebt ſich alſo folgendes: a) Wie viel an gewogenem und gemeſſe- nem Futter jeder Art in den Kuhſtall gekommen. Dies iſt ſo genau wie moͤglich angezeichnet. b) Wie viel Koͤpfe — zwei junge auf ei- nen alten reduzirt — volles oder halbes Gruͤn- futter auf dem Stalle, und wie viel Tage ſie es erhalten haben. Das anfangs beabſichtigte Abwiegen, oder doch das Abſchaͤtzen jedes Fu- ders, ward ebenfalls unausfuͤhrbar. Daher ward angenommen, daß das Gruͤnfutter eines Tages, wenn das Vieh ganz auf dem Stalle blieb, zu 1 Gr. 6 Pf. per Kopf berechnet werden ſolle. Nach mehreren angeſtelleten Abwaͤgungen betrug das volle Gruͤnfutter auf 1 Kopf c. c. 90 Pfund.

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/216>, abgerufen am 28.03.2024.