Buchweizen gesäet ward, darauf Roggen; wo- nach es dann wieder 3 Jahr zur Hammel- zum Theil auch Ochsenweide liegen blieb. Denn es war immer die wahrscheinliche Aussicht da, von der angrenzenden Reichnower Feldmark noch Land zu erhalten, und dann ein geordnetes Ganzes daraus bilden zu können.
Im Jahr 1809 erreichte ich meinen Zweck, und es ward mir das Land von zwei Bauerhö- fen, die wüst geworden waren, an meine Grenze durch Umtausch gelegt. Da dieses fast sämmt- lich dreijähriges und sechsjähriges Land war, so betrug der durch den Umsatz erhaltene Flächen- inhalt 640 Morgen. Aber nicht mehr als etwa 350 Morgen waren des Anbaues werth; das übrige war ganz schlechtes, sandiges, steiniges Land. Jene haben eine natürlich gute Grund- mischung, einen feinpulverigten Sand mit 25 bis 35 pr. C. Thon -- stellenweise auch mehr -- gebunden. Aber alles war aufs äußerste er- schöpft durch dreijährigen Roggenbau ohne allen Dünger, den die Reichnower Bauern bei ihrem fast gänzlichen Wiesenmangel, auf dieses entfernte Land zu bringen, nicht einmal denken konnten. Es gab daher im Roggen häufig nicht die Ein- saat wieder. Hafer säeten einige in die niedri-
Buchweizen geſaͤet ward, darauf Roggen; wo- nach es dann wieder 3 Jahr zur Hammel- zum Theil auch Ochſenweide liegen blieb. Denn es war immer die wahrſcheinliche Ausſicht da, von der angrenzenden Reichnower Feldmark noch Land zu erhalten, und dann ein geordnetes Ganzes daraus bilden zu koͤnnen.
Im Jahr 1809 erreichte ich meinen Zweck, und es ward mir das Land von zwei Bauerhoͤ- fen, die wuͤſt geworden waren, an meine Grenze durch Umtauſch gelegt. Da dieſes faſt ſaͤmmt- lich dreijaͤhriges und ſechsjaͤhriges Land war, ſo betrug der durch den Umſatz erhaltene Flaͤchen- inhalt 640 Morgen. Aber nicht mehr als etwa 350 Morgen waren des Anbaues werth; das uͤbrige war ganz ſchlechtes, ſandiges, ſteiniges Land. Jene haben eine natuͤrlich gute Grund- miſchung, einen feinpulverigten Sand mit 25 bis 35 pr. C. Thon — ſtellenweiſe auch mehr — gebunden. Aber alles war aufs aͤußerſte er- ſchoͤpft durch dreijaͤhrigen Roggenbau ohne allen Duͤnger, den die Reichnower Bauern bei ihrem faſt gaͤnzlichen Wieſenmangel, auf dieſes entfernte Land zu bringen, nicht einmal denken konnten. Es gab daher im Roggen haͤufig nicht die Ein- ſaat wieder. Hafer ſaͤeten einige in die niedri-
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Buchweizen geſaͤet ward, darauf Roggen; wo-
nach es dann wieder 3 Jahr zur Hammel- zum
Theil auch Ochſenweide liegen blieb. Denn es
war immer die wahrſcheinliche Ausſicht da, von
der angrenzenden Reichnower Feldmark noch Land
zu erhalten, und dann ein geordnetes Ganzes
daraus bilden zu koͤnnen.
Im Jahr 1809 erreichte ich meinen Zweck,
und es ward mir das Land von zwei Bauerhoͤ-
fen, die wuͤſt geworden waren, an meine Grenze
durch Umtauſch gelegt. Da dieſes faſt ſaͤmmt-
lich dreijaͤhriges und ſechsjaͤhriges Land war, ſo
betrug der durch den Umſatz erhaltene Flaͤchen-
inhalt 640 Morgen. Aber nicht mehr als etwa
350 Morgen waren des Anbaues werth; das
uͤbrige war ganz ſchlechtes, ſandiges, ſteiniges
Land. Jene haben eine natuͤrlich gute Grund-
miſchung, einen feinpulverigten Sand mit 25
bis 35 pr. C. Thon — ſtellenweiſe auch mehr
— gebunden. Aber alles war aufs aͤußerſte er-
ſchoͤpft durch dreijaͤhrigen Roggenbau ohne allen
Duͤnger, den die Reichnower Bauern bei ihrem
faſt gaͤnzlichen Wieſenmangel, auf dieſes entfernte
Land zu bringen, nicht einmal denken konnten.
Es gab daher im Roggen haͤufig nicht die Ein-
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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/197>, abgerufen am 23.11.2024.
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