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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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Wasserrüben 10 Morgen.
Roggen 9 Morgen.

6 Morgen abgesonderte Stücke wurden be-
sonders mit Futtergewächsen bestellt und dem
Schlage abgenommen, so daß er nur 75 Morgen
behielt. Außerdem aber wurden in diesem Schlage
20 Morgen mit Roggen zum Grünfuttern be-
säet, die dann, wenn sie abgefuttert, gleich um-
gebrochen und mit Rüben bestellt werden sollten.
Weil sich nämlich im Herbste des Jahres 1810
deutlich genug zeigte, daß in diesem Jahre kein
Klee da seyn würde, so wurden alle Vorkehrun-
gen gemacht, daß es an grünem und trockenem
Futter nicht fehlen möge. Dieser Roggen trieb
so schnell und so stark in Aehren, daß man 9
Morgen fast wider Willen zur Reife kommen
lassen mußte. So stark dieser Roggen war, so
gab er doch einen erbärmlichen Ertrag, indem
die Aehren zum Theil taub waren; er war nur
einfährig mit starkem Dünger, größtentheils nach
Weizen bestellt.

Der Ertrag dieses Schlages ist

geschätzt zu     823 Rthlr.
Die Kosten zu     428 Rthlr.
    Rein-Ertrag     395 Rthlr.

Er war mit 573 Fuder Mist befahren.

Waſſerruͤben 10 Morgen.
Roggen 9 Morgen.

6 Morgen abgeſonderte Stuͤcke wurden be-
ſonders mit Futtergewaͤchſen beſtellt und dem
Schlage abgenommen, ſo daß er nur 75 Morgen
behielt. Außerdem aber wurden in dieſem Schlage
20 Morgen mit Roggen zum Gruͤnfuttern be-
ſaͤet, die dann, wenn ſie abgefuttert, gleich um-
gebrochen und mit Ruͤben beſtellt werden ſollten.
Weil ſich naͤmlich im Herbſte des Jahres 1810
deutlich genug zeigte, daß in dieſem Jahre kein
Klee da ſeyn wuͤrde, ſo wurden alle Vorkehrun-
gen gemacht, daß es an gruͤnem und trockenem
Futter nicht fehlen moͤge. Dieſer Roggen trieb
ſo ſchnell und ſo ſtark in Aehren, daß man 9
Morgen faſt wider Willen zur Reife kommen
laſſen mußte. So ſtark dieſer Roggen war, ſo
gab er doch einen erbaͤrmlichen Ertrag, indem
die Aehren zum Theil taub waren; er war nur
einfaͤhrig mit ſtarkem Duͤnger, groͤßtentheils nach
Weizen beſtellt.

Der Ertrag dieſes Schlages iſt

geſchaͤtzt zu     823 Rthlr.
Die Koſten zu     428 Rthlr.
    Rein-Ertrag     395 Rthlr.

Er war mit 573 Fuder Miſt befahren.

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[116/0133] Waſſerruͤben 10 Morgen. Roggen 9 Morgen. 6 Morgen abgeſonderte Stuͤcke wurden be- ſonders mit Futtergewaͤchſen beſtellt und dem Schlage abgenommen, ſo daß er nur 75 Morgen behielt. Außerdem aber wurden in dieſem Schlage 20 Morgen mit Roggen zum Gruͤnfuttern be- ſaͤet, die dann, wenn ſie abgefuttert, gleich um- gebrochen und mit Ruͤben beſtellt werden ſollten. Weil ſich naͤmlich im Herbſte des Jahres 1810 deutlich genug zeigte, daß in dieſem Jahre kein Klee da ſeyn wuͤrde, ſo wurden alle Vorkehrun- gen gemacht, daß es an gruͤnem und trockenem Futter nicht fehlen moͤge. Dieſer Roggen trieb ſo ſchnell und ſo ſtark in Aehren, daß man 9 Morgen faſt wider Willen zur Reife kommen laſſen mußte. So ſtark dieſer Roggen war, ſo gab er doch einen erbaͤrmlichen Ertrag, indem die Aehren zum Theil taub waren; er war nur einfaͤhrig mit ſtarkem Duͤnger, groͤßtentheils nach Weizen beſtellt. Der Ertrag dieſes Schlages iſt geſchaͤtzt zu 823 Rthlr. Die Koſten zu 428 Rthlr. Rein-Ertrag 395 Rthlr. Er war mit 573 Fuder Miſt befahren.

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/133>, abgerufen am 23.11.2024.