Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812.Der rothe Klee. Dies kann man drei- bis viermal wiederholen, ohne doch allen Saamenheraus zu bekommen. Leichter gehet es, wenn man die Köpfe in der Hitze trocknet. Gewöhnlich geschiehet es in Backöfen, aber hier kann der Saamen sehr leicht verbrannt werden, wenn man nicht höchst vorsichtig dabei ist, und eine sehr verminderte Temperatur des Ofens abwartet. Der Saamen verliert dann seinen Glanz und bekommt eine braune Farbe, bei welcher er immer höchst verdächtig ist, und wofür man sich beim Ankauf hüten muß. Sicherer ist es in einem heizbaren Zimmer Gerüste von Brettern zu machen, sie mit Tüchern zu belegen und den Klee darauf zu schütten, dann scharf einzuheizen und ihn so einige Tage zu trocknen. Aber mit Vorsicht gegen Feuersgefahr! Hat man einmal so viel Kleesaamen gewonnen, um damit auf ein Jahr Auch mahlet man ihn bei großem Saamenbau auf der Mühle aus. Die Man kann füglich drei Centner Kleesaamen vom Morgen gewinnen, Manche säen, um die Arbeit des Abdreschens zu ersparen, den Klee in Der rothe Klee. Dies kann man drei- bis viermal wiederholen, ohne doch allen Saamenheraus zu bekommen. Leichter gehet es, wenn man die Koͤpfe in der Hitze trocknet. Gewoͤhnlich geſchiehet es in Backoͤfen, aber hier kann der Saamen ſehr leicht verbrannt werden, wenn man nicht hoͤchſt vorſichtig dabei iſt, und eine ſehr verminderte Temperatur des Ofens abwartet. Der Saamen verliert dann ſeinen Glanz und bekommt eine braune Farbe, bei welcher er immer hoͤchſt verdaͤchtig iſt, und wofuͤr man ſich beim Ankauf huͤten muß. Sicherer iſt es in einem heizbaren Zimmer Geruͤſte von Brettern zu machen, ſie mit Tuͤchern zu belegen und den Klee darauf zu ſchuͤtten, dann ſcharf einzuheizen und ihn ſo einige Tage zu trocknen. Aber mit Vorſicht gegen Feuersgefahr! Hat man einmal ſo viel Kleeſaamen gewonnen, um damit auf ein Jahr Auch mahlet man ihn bei großem Saamenbau auf der Muͤhle aus. Die Man kann fuͤglich drei Centner Kleeſaamen vom Morgen gewinnen, Manche ſaͤen, um die Arbeit des Abdreſchens zu erſparen, den Klee in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0293" n="269"/><fw place="top" type="header">Der rothe Klee.</fw><lb/> Dies kann man drei- bis viermal wiederholen, ohne doch allen Saamen<lb/> heraus zu bekommen. Leichter gehet es, wenn man die Koͤpfe in der Hitze<lb/> trocknet. Gewoͤhnlich geſchiehet es in Backoͤfen, aber hier kann der Saamen<lb/> ſehr leicht verbrannt werden, wenn man nicht hoͤchſt vorſichtig dabei iſt, und<lb/> eine ſehr verminderte Temperatur des Ofens abwartet. Der Saamen verliert<lb/> dann ſeinen Glanz und bekommt eine braune Farbe, bei welcher er immer<lb/> hoͤchſt verdaͤchtig iſt, und wofuͤr man ſich beim Ankauf huͤten muß. Sicherer<lb/> iſt es in einem heizbaren Zimmer Geruͤſte von Brettern zu machen, ſie mit<lb/> Tuͤchern zu belegen und den Klee darauf zu ſchuͤtten, dann ſcharf einzuheizen<lb/> und ihn ſo einige Tage zu trocknen. Aber mit Vorſicht gegen Feuersgefahr!</p><lb/> <p>Hat man einmal ſo viel Kleeſaamen gewonnen, um damit auf ein Jahr<lb/> in Vorrath zu ſeyn — welches in jeder Hinſicht ſehr vortheilhaft und voͤllig<lb/> ſicher iſt, da ſich der Kleeſaamen, zumal im Stroh, vollkommen gut erhaͤlt —<lb/> ſo nimmt man das Abdreſchen des vorjaͤhrigen Saamens am beſten in heißen<lb/> Sommertagen vor. Die Huͤlſen werden vor der Tenne auf einem Tuche der<lb/> Sonne ausgeſetzt, oft durchgeharkt und dann auf die Tenne geſchuͤttet und<lb/> abgedroſchen. So gehet der Saamen am leichteſten aus,</p><lb/> <p>Auch mahlet man ihn bei großem Saamenbau auf der Muͤhle aus. Die<lb/> Steine muͤſſen aber genau geſtellet werden, ſo daß der Saame nicht ſchroote.<lb/> Es haͤlt nur ſchwer die Muͤller dazu zu bewegen, wo es nicht gebraͤuchlich iſt.</p><lb/> <p>Man kann fuͤglich drei Centner Kleeſaamen vom Morgen gewinnen,<lb/> und folglich vom Kleeſaamenverkauf einen großen Vortheil haben, zumal wenn<lb/> man ihn aus einem Jahre, wo er ſehr gedieh, bis zu einem andern, wo er<lb/> mißraͤth, und folglich theuer wird, aufſpart.</p><lb/> <p>Manche ſaͤen, um die Arbeit des Abdreſchens zu erſparen, den Klee in<lb/> Huͤlſen (Bulſtern) aus. Es geht ſehr gut und der Klee keimt vielleicht et-<lb/> was ſpaͤter aber um deſto ſicherer aus. Es iſt aber nicht zu verhindern, daß<lb/> der Kleeſaamen ſtellenweiſe zu dicht falle, und wenn man geſichert ſeyn will,<lb/> daß allenthalben genug Saamen hinkomme, ſo muß man doppelt ſo viel aus-<lb/> ſtreuen laſſen, als ſonſt noͤthig geweſen waͤre. Die Arbeit des Abdreſchens<lb/> iſt freilich weitlaͤuftig, aber doch ohne Vergleich wohlfeiler als die Ausſtreuung<lb/> ſo vieles Saamens, der ſich aufbewahren oder verkaufen laͤßt.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [269/0293]
Der rothe Klee.
Dies kann man drei- bis viermal wiederholen, ohne doch allen Saamen
heraus zu bekommen. Leichter gehet es, wenn man die Koͤpfe in der Hitze
trocknet. Gewoͤhnlich geſchiehet es in Backoͤfen, aber hier kann der Saamen
ſehr leicht verbrannt werden, wenn man nicht hoͤchſt vorſichtig dabei iſt, und
eine ſehr verminderte Temperatur des Ofens abwartet. Der Saamen verliert
dann ſeinen Glanz und bekommt eine braune Farbe, bei welcher er immer
hoͤchſt verdaͤchtig iſt, und wofuͤr man ſich beim Ankauf huͤten muß. Sicherer
iſt es in einem heizbaren Zimmer Geruͤſte von Brettern zu machen, ſie mit
Tuͤchern zu belegen und den Klee darauf zu ſchuͤtten, dann ſcharf einzuheizen
und ihn ſo einige Tage zu trocknen. Aber mit Vorſicht gegen Feuersgefahr!
Hat man einmal ſo viel Kleeſaamen gewonnen, um damit auf ein Jahr
in Vorrath zu ſeyn — welches in jeder Hinſicht ſehr vortheilhaft und voͤllig
ſicher iſt, da ſich der Kleeſaamen, zumal im Stroh, vollkommen gut erhaͤlt —
ſo nimmt man das Abdreſchen des vorjaͤhrigen Saamens am beſten in heißen
Sommertagen vor. Die Huͤlſen werden vor der Tenne auf einem Tuche der
Sonne ausgeſetzt, oft durchgeharkt und dann auf die Tenne geſchuͤttet und
abgedroſchen. So gehet der Saamen am leichteſten aus,
Auch mahlet man ihn bei großem Saamenbau auf der Muͤhle aus. Die
Steine muͤſſen aber genau geſtellet werden, ſo daß der Saame nicht ſchroote.
Es haͤlt nur ſchwer die Muͤller dazu zu bewegen, wo es nicht gebraͤuchlich iſt.
Man kann fuͤglich drei Centner Kleeſaamen vom Morgen gewinnen,
und folglich vom Kleeſaamenverkauf einen großen Vortheil haben, zumal wenn
man ihn aus einem Jahre, wo er ſehr gedieh, bis zu einem andern, wo er
mißraͤth, und folglich theuer wird, aufſpart.
Manche ſaͤen, um die Arbeit des Abdreſchens zu erſparen, den Klee in
Huͤlſen (Bulſtern) aus. Es geht ſehr gut und der Klee keimt vielleicht et-
was ſpaͤter aber um deſto ſicherer aus. Es iſt aber nicht zu verhindern, daß
der Kleeſaamen ſtellenweiſe zu dicht falle, und wenn man geſichert ſeyn will,
daß allenthalben genug Saamen hinkomme, ſo muß man doppelt ſo viel aus-
ſtreuen laſſen, als ſonſt noͤthig geweſen waͤre. Die Arbeit des Abdreſchens
iſt freilich weitlaͤuftig, aber doch ohne Vergleich wohlfeiler als die Ausſtreuung
ſo vieles Saamens, der ſich aufbewahren oder verkaufen laͤßt.
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