Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Heuernte. Die langen Feimen haben den Vortheil, daß man das Heu, so wie es ge- Die Feimengerüste mit einem beweglichen Dache, welches man hinaufwin- Die kleineren Heuschober, welche man auf entlegenen Wiesen aufsetzt, und §. 359. Eine von denen, die sie versucht haben, sehr gerühmte Methode, ist die,Aufsetzung des Die Heuernte. Die langen Feimen haben den Vortheil, daß man das Heu, ſo wie es ge- Die Feimengeruͤſte mit einem beweglichen Dache, welches man hinaufwin- Die kleineren Heuſchober, welche man auf entlegenen Wieſen aufſetzt, und §. 359. Eine von denen, die ſie verſucht haben, ſehr geruͤhmte Methode, iſt die,Aufſetzung des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0291" n="269"/> <fw place="top" type="header">Die Heuernte.</fw><lb/> <p>Die langen Feimen haben den Vortheil, daß man das Heu, ſo wie es ge-<lb/> braucht wird, an der Suͤdoſtſeite ſatzweiſe und perpendikulaͤr wegnehmen kann,<lb/> wogegen runde und viereckige Feimen bei naſſer Jahreszeit auf einmal eingefuͤhrt<lb/> werden muͤſſen. Sie muͤſſen in der Regel in der Naͤhe des Wirthſchaftshofes auf<lb/> einem beſondern umzaͤunten Feimhofe errichtet werden, wo man dann ſeinen Heu-<lb/> vorrath beſſer, als wenn er auf Boͤden und in Scheuren vertheilt liegt, uͤberſehen,<lb/> und deſſen Verwendung nach den Umſtaͤnden moderiren kann.</p><lb/> <p>Die Feimengeruͤſte mit einem beweglichen Dache, welches man hinaufwin-<lb/> den und niederlaſſen kann, werden da, wo man die Feimeneinrichtung kennt, ſel-<lb/> ten mehr errichtet, weil man ſie nicht nur koſtſpieliger, ſondern auch unbequemer<lb/> findet, und das Heu ſich wenigſtens eben ſo gut in den freiſtehenden haͤlt. Von<lb/> der durch die Mitte und im Grunde hergezogenen offenen Roͤhre oder ſogenannten<lb/> Dunſtſchornſteine iſt man ganz abgekommen, da die Erfahrung gelehrt hat, daß<lb/> das ihm zunaͤchſt liegende Heu am leichteſten verderbe, und ſich dagegen um deſto<lb/> beſſer halte, je ſorgfaͤltiger man den Zutritt der Luft abſchneidet, und alle Hoͤhlun-<lb/> gen vermeidet; die Unbequemlichkeiten dieſer Dunſtroͤhre ungerechnet.</p><lb/> <p>Die kleineren Heuſchober, welche man auf entlegenen Wieſen aufſetzt, und<lb/> wenn dieſe im Winter dem Waſſer ausgeſetzt ſind, auf einem erhoͤheten Geruͤſte er-<lb/> richtet, dann im Winter gewoͤhnlich auf dem Froſte einfaͤhrt, werden insgemein<lb/> mit geringer Sorgfalt gemacht, und dennoch haͤlt ſich das Heu in ihnen ſehr gut.<lb/> Sie ſind in wieſenreichen Gegenden, wo man Heu zum Verkauf gewinnt, ſehr ge-<lb/> braͤuchlich, und beduͤrfen keiner Beſchreibung. Sie ſind indeſſen immer als ein<lb/> Nothbehelf anzuſehen, und kommen den regulaͤren Heufeimen auf keine<lb/> Weiſe gleich.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 359.</head><lb/> <p>Eine von denen, die ſie verſucht haben, ſehr geruͤhmte Methode, iſt die,<note place="right">Aufſetzung des<lb/> Heues mit<lb/> Sommer-<lb/> ſtroh.</note><lb/> daß man aufgeſpartes Soͤmmerungsſtroh ſchichtweiſe zwiſchen das Heu lege.<lb/> Man glaubt hierbei das Heu in feuchterem Zuſtande einbringen zu koͤnnen, indem<lb/> das trockene Stroh dieſe Feuchtigkeit anziehe. Das Stroh ſoll aber vom Geruche<lb/> des Heues durchdrungen dem Viehe weit angenehmer werden, und wird in dieſem<lb/> Gemenge begierig verzehrt. Hauptſaͤchlich iſt dieſe Methode jedoch bei Kleeheu<lb/> angewandt worden, uͤber welches an ſeinem Orte beſonders wird geredet werden.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [269/0291]
Die Heuernte.
Die langen Feimen haben den Vortheil, daß man das Heu, ſo wie es ge-
braucht wird, an der Suͤdoſtſeite ſatzweiſe und perpendikulaͤr wegnehmen kann,
wogegen runde und viereckige Feimen bei naſſer Jahreszeit auf einmal eingefuͤhrt
werden muͤſſen. Sie muͤſſen in der Regel in der Naͤhe des Wirthſchaftshofes auf
einem beſondern umzaͤunten Feimhofe errichtet werden, wo man dann ſeinen Heu-
vorrath beſſer, als wenn er auf Boͤden und in Scheuren vertheilt liegt, uͤberſehen,
und deſſen Verwendung nach den Umſtaͤnden moderiren kann.
Die Feimengeruͤſte mit einem beweglichen Dache, welches man hinaufwin-
den und niederlaſſen kann, werden da, wo man die Feimeneinrichtung kennt, ſel-
ten mehr errichtet, weil man ſie nicht nur koſtſpieliger, ſondern auch unbequemer
findet, und das Heu ſich wenigſtens eben ſo gut in den freiſtehenden haͤlt. Von
der durch die Mitte und im Grunde hergezogenen offenen Roͤhre oder ſogenannten
Dunſtſchornſteine iſt man ganz abgekommen, da die Erfahrung gelehrt hat, daß
das ihm zunaͤchſt liegende Heu am leichteſten verderbe, und ſich dagegen um deſto
beſſer halte, je ſorgfaͤltiger man den Zutritt der Luft abſchneidet, und alle Hoͤhlun-
gen vermeidet; die Unbequemlichkeiten dieſer Dunſtroͤhre ungerechnet.
Die kleineren Heuſchober, welche man auf entlegenen Wieſen aufſetzt, und
wenn dieſe im Winter dem Waſſer ausgeſetzt ſind, auf einem erhoͤheten Geruͤſte er-
richtet, dann im Winter gewoͤhnlich auf dem Froſte einfaͤhrt, werden insgemein
mit geringer Sorgfalt gemacht, und dennoch haͤlt ſich das Heu in ihnen ſehr gut.
Sie ſind in wieſenreichen Gegenden, wo man Heu zum Verkauf gewinnt, ſehr ge-
braͤuchlich, und beduͤrfen keiner Beſchreibung. Sie ſind indeſſen immer als ein
Nothbehelf anzuſehen, und kommen den regulaͤren Heufeimen auf keine
Weiſe gleich.
§. 359.
Eine von denen, die ſie verſucht haben, ſehr geruͤhmte Methode, iſt die,
daß man aufgeſpartes Soͤmmerungsſtroh ſchichtweiſe zwiſchen das Heu lege.
Man glaubt hierbei das Heu in feuchterem Zuſtande einbringen zu koͤnnen, indem
das trockene Stroh dieſe Feuchtigkeit anziehe. Das Stroh ſoll aber vom Geruche
des Heues durchdrungen dem Viehe weit angenehmer werden, und wird in dieſem
Gemenge begierig verzehrt. Hauptſaͤchlich iſt dieſe Methode jedoch bei Kleeheu
angewandt worden, uͤber welches an ſeinem Orte beſonders wird geredet werden.
Aufſetzung des
Heues mit
Sommer-
ſtroh.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |