Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Der Wiesenbau. §. 321. Wirklich giftig und daher unter dem Heu und geschnittenem Futter manchmal Das Bilsenkraut -- Hioscyamus niger. Der Steckapfel -- Datura stramonium. Der Wasserschierling -- Cicuta aquatica. Das Pferdesaamenkraut -- Phellandrium aquaticum. Die giftige Lactuke -- Lactuca virosa. Der Eppich -- Sium latifolium. Die Hundspetersilie -- Aethusa cinapium. Alle Euphorbien-Arten -- Euphorbia. Alle Küchenschollen-Arten -- Anemone. Die Zeitlose -- Colchicum autumnale. Diese muß man daher mit mehrerer Sorgfalt und durch häufiges Ausstechen von Die Güte mancher Wiesenpflanzen und ihre Gedeihlichkeit für das Vieh ver- §. 322. Jene und mannigfaltige andere Pflanzen, denn ich habe nur die häufigstenDer Rasen. Dritter Theil. G g
Der Wieſenbau. §. 321. Wirklich giftig und daher unter dem Heu und geſchnittenem Futter manchmal Das Bilſenkraut — Hioscyamus niger. Der Steckapfel — Datura stramonium. Der Waſſerſchierling — Cicuta aquatica. Das Pferdeſaamenkraut — Phellandrium aquaticum. Die giftige Lactuke — Lactuca virosa. Der Eppich — Sium latifolium. Die Hundspeterſilie — Aethusa cinapium. Alle Euphorbien-Arten — Euphorbia. Alle Kuͤchenſchollen-Arten — Anemone. Die Zeitloſe — Colchicum autumnale. Dieſe muß man daher mit mehrerer Sorgfalt und durch haͤufiges Ausſtechen von Die Guͤte mancher Wieſenpflanzen und ihre Gedeihlichkeit fuͤr das Vieh ver- §. 322. Jene und mannigfaltige andere Pflanzen, denn ich habe nur die haͤufigſtenDer Raſen. Dritter Theil. G g
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Der Wieſenbau.
§. 321.
Wirklich giftig und daher unter dem Heu und geſchnittenem Futter manchmal
hoͤchſt ſchaͤdlich ſind folgende Pflanzen:
Das Bilſenkraut — Hioscyamus niger.
Der Steckapfel — Datura stramonium.
Der Waſſerſchierling — Cicuta aquatica.
Das Pferdeſaamenkraut — Phellandrium aquaticum.
Die giftige Lactuke — Lactuca virosa.
Der Eppich — Sium latifolium.
Die Hundspeterſilie — Aethusa cinapium.
Alle Euphorbien-Arten — Euphorbia.
Alle Kuͤchenſchollen-Arten — Anemone.
Die Zeitloſe — Colchicum autumnale.
Dieſe muß man daher mit mehrerer Sorgfalt und durch haͤufiges Ausſtechen von
den Wieſen, ſo wie allenthalben, zu entfernen ſuchen.
Die Guͤte mancher Wieſenpflanzen und ihre Gedeihlichkeit fuͤr das Vieh ver-
ſchiedener Art im gruͤnen und trockenen Zuſtande verdiente wohl eine genauere
Unterſuchung. Wir haben zwar eine durch Haſſelgreen herausgegebene Notiz
von den Verſuchen, die Linné’s Schuͤler mit einer betraͤchtlichen Anzahl von
Pflanzen bei Rindvieh, Ziegen, Schaafen, Pferden und Schweinen gemacht ha-
ben, um zu erfahren, ob und in welchem Grade das Vieh ſie gern fraͤße. Sie
enthaͤlt aber ſo viele offenbar falſche Angaben, daß dem Ganzen kein Glauben
beizumeſſen iſt. So iſt unter andern der Spergel — Spergula arvensis — als
verworfen von Rindvieh angegeben worden, ungeachtet kein Kraut lieber von
demſelben gefreſſen wird.
§. 322.
Jene und mannigfaltige andere Pflanzen, denn ich habe nur die haͤufigſten
und ausgezeichnetſten genannt, bilden durch ihr dichtes Wurzelngewebe die Wie-
ſennarbe oder den Raſen (die Gruſe). Dieſe beſteht naͤmlich aus lebenden und
abgeſtorbenen Wurzeln, und aus dem Moder, der ſich von dieſen erzeugt hat.
Ein ſo dichtes Gewebe machen einzelne oder auch gemengte kuͤnſtlich angeſaͤete
Pflanzen nicht leicht. Es werden nicht nur Pflanzen erfordert, die ſich mit einan-
der gut vertragen; ſondern dieſe Pflanzen muͤſſen auch in einem richtigen Verhaͤlt-
Der Raſen.
Dritter Theil. G g
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