Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Abwässerung. diesen Fällen nicht gleich völlig zu Tage, indem sich nämlich über dieser Thonlagewieder poröse Erde, die häufig schwammigter und mooriger Art zu seyn pflegt, -- indem sie von der Feuchtigkeit selbst gebildet worden -- angehäuft hat. In die- ser zieht sich das aus der thonigten Lage hervordringende Wasser herab, macht eine größere oder geringere Fläche feucht und quebbig, und erzeugt hier Sümpfe, Moore und Binsengründe. Die eigentliche Quelle oder der Ort, wo das Wasser aus der thonigten Lage §. 250. Die beiden Figuren auf Tafel I. (wovon, so wie bei der folgenden, die obereFälle einer b die darunter liegende horizontale Thonschicht, welche das tiefere Ver- c die thonigte Vorlage, die an dem Fuße des Berges hinaufgeht. Das bis zur Höhe von q heraufstauende Wasser hat sich hier durch die dün- Liegt aber nur wenige Erde darüber, wie dieser Fall hier angenommen ist, Dritter Theil. X
Abwaͤſſerung. dieſen Faͤllen nicht gleich voͤllig zu Tage, indem ſich naͤmlich uͤber dieſer Thonlagewieder poroͤſe Erde, die haͤufig ſchwammigter und mooriger Art zu ſeyn pflegt, — indem ſie von der Feuchtigkeit ſelbſt gebildet worden — angehaͤuft hat. In die- ſer zieht ſich das aus der thonigten Lage hervordringende Waſſer herab, macht eine groͤßere oder geringere Flaͤche feucht und quebbig, und erzeugt hier Suͤmpfe, Moore und Binſengruͤnde. Die eigentliche Quelle oder der Ort, wo das Waſſer aus der thonigten Lage §. 250. Die beiden Figuren auf Tafel I. (wovon, ſo wie bei der folgenden, die obereFaͤlle einer b die darunter liegende horizontale Thonſchicht, welche das tiefere Ver- c die thonigte Vorlage, die an dem Fuße des Berges hinaufgeht. Das bis zur Hoͤhe von q heraufſtauende Waſſer hat ſich hier durch die duͤn- Liegt aber nur wenige Erde daruͤber, wie dieſer Fall hier angenommen iſt, Dritter Theil. X
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Abwaͤſſerung.
dieſen Faͤllen nicht gleich voͤllig zu Tage, indem ſich naͤmlich uͤber dieſer Thonlage
wieder poroͤſe Erde, die haͤufig ſchwammigter und mooriger Art zu ſeyn pflegt, —
indem ſie von der Feuchtigkeit ſelbſt gebildet worden — angehaͤuft hat. In die-
ſer zieht ſich das aus der thonigten Lage hervordringende Waſſer herab, macht eine
groͤßere oder geringere Flaͤche feucht und quebbig, und erzeugt hier Suͤmpfe,
Moore und Binſengruͤnde.
Die eigentliche Quelle oder der Ort, wo das Waſſer aus der thonigten Lage
hervordringt, liegt manchmal viel hoͤher, wie die Stelle, wo ſich die Feuchtigkeit
zuerſt auf der Oberflaͤche zeigt. Denn wenn die Oberlage der poroͤſen Erde ſtark
und der Abhang betraͤchtlich iſt, ſo gleitet das Waſſer unter derſelben auf der
Thonlage herab, und zeigt ſich auf der Oberflaͤche wenigſtens nicht deutlich und
nicht bei trocknerer Witterung. Sie koͤmmt erſt da zum Vorſchein, wo der Bo-
den am Fuße des Berges nicht mehr abhaͤngig iſt, oder wo etwa hoͤher aufwaͤrts
das Waſſer durch eine Erhebung des Thonlagers aufgehalten wird, oder aber das
Lager der oberen poroͤſen Erde ſehr duͤnne iſt. Deshalb giebt es auch Faͤlle, wo
die Feuchtigkeit ſich ſchon hoch am Berge zu zeigen anfaͤngt.
§. 250.
Die beiden Figuren auf Tafel I. (wovon, ſo wie bei der folgenden, die obere
den Grundriß, die untere das Profil eines an ſeinem Fuße quellgruͤndigen Berges
oder Anhoͤhe vorſtellt) werden dies verſinnlichen. In dem Profile iſt a die durch-
laſſende poroͤſe Erde des Berges oder der Anhoͤhe;
Faͤlle einer
Art.
b die darunter liegende horizontale Thonſchicht, welche das tiefere Ver-
ſenken des Waſſers hindert.
c die thonigte Vorlage, die an dem Fuße des Berges hinaufgeht.
Das bis zur Hoͤhe von q heraufſtauende Waſſer hat ſich hier durch die duͤn-
nere Thonvorlage Durchbruͤche gemacht, aus welchen es hervordringt. Iſt das
Thonlager hier mit einer ſtarken Schicht von poroͤſer Erde bedeckt, ſo wird ſich
die Feuchtigkeit noch nicht an dieſer Stelle, ſondern erſt mehr unterwaͤrts zeigen.
Liegt aber nur wenige Erde daruͤber, wie dieſer Fall hier angenommen iſt,
ſo kommt auch die Feuchtigkeit gleich zu Tage, und es entſtehen hier, wie auf dem
Grundriſſe bei Q Q Q Q angedeutet iſt, Quellen, mehrentheils in einer Linie oder
Hoͤhe, die man indeſſen mehrentheils nicht hervorſprudeln ſieht, ſondern nur durch
Dritter Theil. X
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