Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Die Mistdüngung. und demselben ein trocknes Lager zu geben, theils um die Masse des Düngers zu ver-mehren, indem nämlich die dazu gebrauchten Vegetabilien durch die thierischen Aus- würfe schneller zur Fäulniß fortgerissen werden, und in fruchtbaren Moder übergehen, wie ohne diese Verm[ - 3 Zeichen fehlen]ung geschehen seyn würde. Die Zweckmäßigkeit und die Auswahl dieser Einstreuungsmittel hängt also davon ab, wie sie diese Absichten er- füllen, dem Viehe ein gutes Lager geben, und schneller oder langsamer zersetzt werden. Das gewöhnlichste ist das Baumlanb. Die Nadeln der Kiehnen und Das Laub der Eichen ist schwer zersetzbar, und enthält einen adstringiren- Das Laub der Buchen, Nußbäume, Kastanien scheint zwar im frischen Das Laub anderer Bäume, der Eisen, Weiden, Pappeln scheint ebenfalls Zweiter Theil. D d
Die Miſtduͤngung. und demſelben ein trocknes Lager zu geben, theils um die Maſſe des Duͤngers zu ver-mehren, indem naͤmlich die dazu gebrauchten Vegetabilien durch die thieriſchen Aus- wuͤrfe ſchneller zur Faͤulniß fortgeriſſen werden, und in fruchtbaren Moder uͤbergehen, wie ohne dieſe Verm[ – 3 Zeichen fehlen]ung geſchehen ſeyn wuͤrde. Die Zweckmaͤßigkeit und die Auswahl dieſer Einſtreuungsmittel haͤngt alſo davon ab, wie ſie dieſe Abſichten er- fuͤllen, dem Viehe ein gutes Lager geben, und ſchneller oder langſamer zerſetzt werden. Das gewoͤhnlichſte iſt das Baumlanb. Die Nadeln der Kiehnen und Das Laub der Eichen iſt ſchwer zerſetzbar, und enthaͤlt einen adſtringiren- Das Laub der Buchen, Nußbaͤume, Kaſtanien ſcheint zwar im friſchen Das Laub anderer Baͤume, der Eiſen, Weiden, Pappeln ſcheint ebenfalls Zweiter Theil. D d
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Die Miſtduͤngung.
und demſelben ein trocknes Lager zu geben, theils um die Maſſe des Duͤngers zu ver-
mehren, indem naͤmlich die dazu gebrauchten Vegetabilien durch die thieriſchen Aus-
wuͤrfe ſchneller zur Faͤulniß fortgeriſſen werden, und in fruchtbaren Moder uͤbergehen,
wie ohne dieſe Verm___ung geſchehen ſeyn wuͤrde. Die Zweckmaͤßigkeit und die
Auswahl dieſer Einſtreuungsmittel haͤngt alſo davon ab, wie ſie dieſe Abſichten er-
fuͤllen, dem Viehe ein gutes Lager geben, und ſchneller oder langſamer zerſetzt
werden.
Das gewoͤhnlichſte iſt das Baumlanb. Die Nadeln der Kiehnen und
Tannen, welche ſich in den Holzungen betraͤchtlich anhaͤufen, und mehrentheils mit
Moos durchwachſen ſind, kommen am haͤufigſten in Gebrauch, weil in denen Gegen-
den, die Strohmangel haben, ſich nur dieſes Holz zu finden pflegt. Sie gehen mit
den thieriſchen Exkrementen vermiſcht und wohl zuſammengehalten ungleich ſchneller
in Verweſung, wie fuͤr ſich allein, uͤber. Jedoch muß ſolcher Miſt immer laͤnger,
wie der mit bloßem Stroh verſetzte, liegen. Iſt dieſes geſchehen ſo ſcheint ein ſol-
cher Miſt dem ſtrohigen in der Wirkſamkeit durchaus nicht nachzuſtehen, vielmehr
Vorzuͤge vor letzterem zu haben, indem dieſe Nadeln ungleich mehr kraͤftige Nahrungs-
theile, wie das Stroh, beſitzen.
Das Laub der Eichen iſt ſchwer zerſetzbar, und enthaͤlt einen adſtringiren-
den Stoff, welcher der Vegetation vor der voͤlligen Zerſetzung nicht guͤnſtig iſt. Da-
her muß dieſer Miſt ſehr lange liegen, wenn man eine wohlthaͤtige Wirkung von ihm
haben will. Bringt man ihn vor der Zerſetzung in den Boden, ſo erhalten ſich dieſe
Blaͤtter ſehr lange, ehe ſie in Verweſung uͤbergehen, und koͤnnen dann, insbeſondere
auf loſem Boden, mehr nachtheilig als vortheilhaft wirken.
Das Laub der Buchen, Nußbaͤume, Kaſtanien ſcheint zwar im friſchen
Zuſtande der Vegetation noch nachtheiliger, wie das der Eichen zu ſeyn, weil unter
dieſen Baͤumen wenige Graͤſer aufkommen. Im Miſte aber verliert es dieſe nach-
theilige Eigenſchaft bald, und zerſetzt ſich ungleich ſchneller, ſo daß ich und andere
eine weit beſſere Wirkung von dieſem Laubmiſte als von dem aus Eichenblaͤttern ver-
ſpuͤrt haben.
Das Laub anderer Baͤume, der Eiſen, Weiden, Pappeln ſcheint ebenfalls
leicht verweslich, hat aber wenige Conſiſtenz, und betraͤgt als Einſtreuungmittel
nicht viel.
Zweiter Theil. D d
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