Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.Die Koppelwirthschaft. sie mit wenigem Dünger und also auch mit geringem Wiesenwachse ausreichen, undihr Vieh mäßig ausfuttern. Die Zwölfschlägige, welche nach jeder Brache drei Ernten nimmt, §. 349. Die Folge der Früchte ist mit wenigen Ausnahmen die, daß man nur nachFruchtfolge Den Acker länger als vier Jahre zur Weide liegen zu lassen, hat man in T t 2
Die Koppelwirthſchaft. ſie mit wenigem Duͤnger und alſo auch mit geringem Wieſenwachſe ausreichen, undihr Vieh maͤßig ausfuttern. Die Zwoͤlfſchlaͤgige, welche nach jeder Brache drei Ernten nimmt, §. 349. Die Folge der Fruͤchte iſt mit wenigen Ausnahmen die, daß man nur nachFruchtfolge Den Acker laͤnger als vier Jahre zur Weide liegen zu laſſen, hat man in T t 2
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Die Koppelwirthſchaft.
ſie mit wenigem Duͤnger und alſo auch mit geringem Wieſenwachſe ausreichen, und
ihr Vieh maͤßig ausfuttern.
Die Zwoͤlfſchlaͤgige, welche nach jeder Brache drei Ernten nimmt,
koͤmmt in ihren Verhaͤltniſſen der ſechsſchlaͤgigen gleich. Wenn ſie mit ihr glei-
chen Duͤnger gewinnt, ſo kann ſie der erſten Brache einigen Duͤnger geben, die
zweite Brache aber um deſto ſtaͤrker duͤngen, und ſcheint mir dann einen Vorzug
vor der ſechsſchlaͤgigen zu haben, weil der Duͤnger hier vermindert wird, wo er we-
niger noͤthig iſt, und vielleicht gar Lagergetreide geben koͤnnte: aber um ſo ſtaͤrker
dahin kommt, wo der Acker ſeiner bedarf. Kann ſie nur eine Brache oder alle
zwoͤlf Jahr nur einmal duͤngen, ſo wird ihre ſtarke Ausſaat einen nach Verhaͤltniß
geringen Ertrag geben, und dennoch Erſchoͤpfung zuruͤcklaſſen.
§. 349.
Die Folge der Fruͤchte iſt mit wenigen Ausnahmen die, daß man nur nach
der Brache Winterung, dann aber zwei-, drei- und in einigen Faͤllen gar viermal
Soͤmmerung, zuerſt gewoͤhnlich Gerſte, dann Hafer nimmt. Huͤlſenfruͤchte werden
im Ganzen wenig gebaut, und man nahm die Erbſen, wenn man ſie bauete, haͤu-
fig in Abtragſchlag. Der Ertrag derſelben an dieſer Stelle konnte wenig dazu
aufmuntern. Jetzt werden ſie mehrentheils im dritten Fruchtſchlage geſaͤet, und
dann nach denſelben der Acker mit Winterung zu Graſe niedergelegt. Der Bau
anderer Fruͤchte gehoͤrt noch zu den Seltenheiten, die von neuerern Verbeſſerern
eingefuͤhrt ſind, und die nicht in Betracht kommen koͤnnen, wenn von der landuͤb-
lichen Mecklenburgiſchen Wirthſchaft die Rede iſt.
Fruchtfolge
bei derſelben.
Den Acker laͤnger als vier Jahre zur Weide liegen zu laſſen, hat man in
Mecklenburg nie rathſam gefunden, weil ſchon mit dem vierten Jahre die Ergiebig-
keit derſelben ſehr abnimmt, nach demſelben der Boden ſich aber gar vermooſet,
und das Vieh nur kuͤmmerlich ernaͤhrt. Dies ruͤhrt wohl weniger von dem Un-
terſchiede des Klima’s und Bodens in Mecklenburg und Hollſtein, als von der
mehreren Erſchoͤpfung her, worin das Land zu Graſe niedergelegt wird. Von
Camillo Tarellos Prinzip, den Duͤnger erſt mit der letzten Saat unterzubrin-
gen, oder gar auf den jungen Raſen zu ſtreuen, will man daſelbſt nichts wiſſen,
und der Uebergang zu dieſer Methode, wo man den Duͤnger gleichſam als ein
T t 2
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