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Tewes, Hermann: Menschenrassen und Völkertypen. Bd. 2. 2. Aufl. Leipzig, 1913.

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Christum als Gesandte Gottes an, bezeichnete sich selbst aber als
dessen höchsten Propheten. Seine Anhänger erhielten den Namen
Moslemin, das ist Rechtsgläubige, woraus später die Bezeichnung
Muselmänner wurde. Ihr Glaube, der Islam, gipfelt in dem Satz:
Es ist nur ein Gott, und Muhamed ist sein Prophet. Fasten und
Wallfahrten (nach Mekka und Medina zum Grabe des Propheten),
tägliche Gebete, Werke der Barmherzigkeit, Reinheit des Körpers
und Ergebung in Gottes Willen werden im Koran, dem Religions-
buche der Muhamedaner, von allen Gläubigen gefordert, unreine
Speisen und Wein dagegen verboten. Der Himmel wird als ein
Ort irdischer Freuden und Genüsse dargestellt und im Zusammen-
hange damit die Vielweiberei erlaubt.

Von Muhameds Flucht von Mekka nach Medina im Jahre 622
zählen die Araber ihre Jahre. Sie verbreiteten nach Muhameds
Tode seine Lehre durch Feuer und Schwert über einen großen Teil
Asiens, Afrikas und Europas. Den letztgenannten Erdteil betraten
sie das erste Mal von Nordafrika aus in Spanien. Hier wie über-
all, wohin sie kamen, wurden sie die Träger einer neuen Kultur.
In den großen Städten der von ihnen unterworfenen Länder, so in
Cordova, Kairo, Bagdad, blühten Kunst und Wissenschaft und wurden
durch das immer wandernde Volk weithin verbreitet. Die Araber
wurden zu gleicher Zeit die Vermittler des Handels zwischen Orient
und Okzident und die Verbreiter nützlicher Kenntnisse; sie haben
uns ihre Schriftzeichen mitgeteilt und den Gebrauch der Ziffern
aus Indien zu uns gebracht. Jetzt ist ihre Herrschaft wieder auf
ihr altes Vaterland und Teile von Nordafrika beschränkt; nur die
Lehre ihres Propheten hat sich in den meisten ihrer vormaligen
Besitzungen erhalten, sodaß heute noch die Zahl der Moslemin in
den außereuropäischen Erdteilen größer ist als die der Christen.

Der Beduine.
Ich leb' im heißen Sonnenbrand,
Die Wüste ist mein Vaterland,
Die Heimat, wo mein Zelt erbaut,
Und wo ein grüner Weid'platz schaut.
Und wo ein dürftig Quellchen rinnt,
Ein Dattelbaum sein Mark gewinnt,
Wo müde das Kamel sich streckt,
Dort wird mein Lager ausgesteckt.

Christum als Gesandte Gottes an, bezeichnete sich selbst aber als
dessen höchsten Propheten. Seine Anhänger erhielten den Namen
Moslemin, das ist Rechtsgläubige, woraus später die Bezeichnung
Muselmänner wurde. Ihr Glaube, der Islam, gipfelt in dem Satz:
Es ist nur ein Gott, und Muhamed ist sein Prophet. Fasten und
Wallfahrten (nach Mekka und Medina zum Grabe des Propheten),
tägliche Gebete, Werke der Barmherzigkeit, Reinheit des Körpers
und Ergebung in Gottes Willen werden im Koran, dem Religions-
buche der Muhamedaner, von allen Gläubigen gefordert, unreine
Speisen und Wein dagegen verboten. Der Himmel wird als ein
Ort irdischer Freuden und Genüsse dargestellt und im Zusammen-
hange damit die Vielweiberei erlaubt.

Von Muhameds Flucht von Mekka nach Medina im Jahre 622
zählen die Araber ihre Jahre. Sie verbreiteten nach Muhameds
Tode seine Lehre durch Feuer und Schwert über einen großen Teil
Asiens, Afrikas und Europas. Den letztgenannten Erdteil betraten
sie das erste Mal von Nordafrika aus in Spanien. Hier wie über-
all, wohin sie kamen, wurden sie die Träger einer neuen Kultur.
In den großen Städten der von ihnen unterworfenen Länder, so in
Cordova, Kairo, Bagdad, blühten Kunst und Wissenschaft und wurden
durch das immer wandernde Volk weithin verbreitet. Die Araber
wurden zu gleicher Zeit die Vermittler des Handels zwischen Orient
und Okzident und die Verbreiter nützlicher Kenntnisse; sie haben
uns ihre Schriftzeichen mitgeteilt und den Gebrauch der Ziffern
aus Indien zu uns gebracht. Jetzt ist ihre Herrschaft wieder auf
ihr altes Vaterland und Teile von Nordafrika beschränkt; nur die
Lehre ihres Propheten hat sich in den meisten ihrer vormaligen
Besitzungen erhalten, sodaß heute noch die Zahl der Moslemin in
den außereuropäischen Erdteilen größer ist als die der Christen.

Der Beduine.
Ich leb' im heißen Sonnenbrand,
Die Wüste ist mein Vaterland,
Die Heimat, wo mein Zelt erbaut,
Und wo ein grüner Weid'platz schaut.
Und wo ein dürftig Quellchen rinnt,
Ein Dattelbaum sein Mark gewinnt,
Wo müde das Kamel sich streckt,
Dort wird mein Lager ausgesteckt.
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[— 38 —/0042] Christum als Gesandte Gottes an, bezeichnete sich selbst aber als dessen höchsten Propheten. Seine Anhänger erhielten den Namen Moslemin, d. i. Rechtsgläubige, woraus später die Bezeichnung Muselmänner wurde. Ihr Glaube, der Islam, gipfelt in dem Satz: Es ist nur ein Gott, und Muhamed ist sein Prophet. Fasten und Wallfahrten (nach Mekka und Medina zum Grabe des Propheten), tägliche Gebete, Werke der Barmherzigkeit, Reinheit des Körpers und Ergebung in Gottes Willen werden im Koran, dem Religions- buche der Muhamedaner, von allen Gläubigen gefordert, unreine Speisen und Wein dagegen verboten. Der Himmel wird als ein Ort irdischer Freuden und Genüsse dargestellt und im Zusammen- hange damit die Vielweiberei erlaubt. Von Muhameds Flucht von Mekka nach Medina im Jahre 622 zählen die Araber ihre Jahre. Sie verbreiteten nach Muhameds Tode seine Lehre durch Feuer und Schwert über einen großen Teil Asiens, Afrikas und Europas. Den letztgenannten Erdteil betraten sie das erste Mal von Nordafrika aus in Spanien. Hier wie über- all, wohin sie kamen, wurden sie die Träger einer neuen Kultur. In den großen Städten der von ihnen unterworfenen Länder, so in Cordova, Kairo, Bagdad, blühten Kunst und Wissenschaft und wurden durch das immer wandernde Volk weithin verbreitet. Die Araber wurden zu gleicher Zeit die Vermittler des Handels zwischen Orient und Okzident und die Verbreiter nützlicher Kenntnisse; sie haben uns ihre Schriftzeichen mitgeteilt und den Gebrauch der Ziffern aus Indien zu uns gebracht. Jetzt ist ihre Herrschaft wieder auf ihr altes Vaterland und Teile von Nordafrika beschränkt; nur die Lehre ihres Propheten hat sich in den meisten ihrer vormaligen Besitzungen erhalten, sodaß heute noch die Zahl der Moslemin in den außereuropäischen Erdteilen größer ist als die der Christen. Der Beduine. Ich leb' im heißen Sonnenbrand, Die Wüste ist mein Vaterland, Die Heimat, wo mein Zelt erbaut, Und wo ein grüner Weid'platz schaut. Und wo ein dürftig Quellchen rinnt, Ein Dattelbaum sein Mark gewinnt, Wo müde das Kamel sich streckt, Dort wird mein Lager ausgesteckt.

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Zitationshilfe: Tewes, Hermann: Menschenrassen und Völkertypen. Bd. 2. 2. Aufl. Leipzig, 1913, S. — 38 —. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tewes_menschenrassen_1913/42>, abgerufen am 24.11.2024.