zende Ursache nicht außer dem Umfange unsers Kör- pers, sondern innerhalb desselben ist, wie bey den in- nern körperlichen Gefühlen, bey der Empfindung des Hungers, des Durstes, der Kopfschmerzen, des Wohl- befindens und des Uebelseyns, und so ferner.
2) Wo beide diese Verbindungen nach der Aussage der Beobachtungen vorhanden sind, wie wirken sie als- denn in Vereinigung mit einander? und in wie weit kann der Fluß, der über die Seele gehet, denjenigen, der in dem Körper seinen Weg hat, modificiren, ver- stärken oder aufhalten?
3) Jn wie weit kann die Kommunikation auf dem Einen Wege allein unterhalten werden, so daß die Be- wegung auf den Eindruck erfolget, wenn gleich der an- dere Weg zum Theil oder gänzlich versperret ist? Unter welchen Umständen und Bedingungen können Vorstel- lungen und Seelenkraft da, wo der körperliche Ein- druck und also die gewöhnlichen wirkenden Nerven- kräfte fehlen, dasselbige oder das ähnliche hervorbrin- gen? Und wiederum, unter welchen Umständen kön- nen allein die Nervenkräfte oder die organischen Ursachen, ohne Empfindung in der Seele und ohne Ge- hirn, den mangelnden Beytrag, der von den Kräften des Seelenwesens abhängt, ersetzen? Es ist nicht zweifelhaft, daß dieß überhaupt möglich sey, wie aus den vorherangeführten Erfahrungen, und aus einer Menge anderer, zum Theil auch aus den Unzerschen Raisonnements klar ist. Aber es ist um die genauern Bedingungen zu thun, die man wissen muß, wenn wir über diesen Beytrag der beiden Arten von Kräften zu einer thierischen Verrichtung bestimmter urtheilen, und daraus eine analogische Jdee von der Vereinigung des Jchs und des innern Organs der Vorstellung her- ausbringen wollen. Vielleicht könnte die Ersetzung der Seelenkräfte durch die Nervenkräfte und dieser durch
jene
XIII. Verſuch. Ueber das Seelenweſen
zende Urſache nicht außer dem Umfange unſers Koͤr- pers, ſondern innerhalb deſſelben iſt, wie bey den in- nern koͤrperlichen Gefuͤhlen, bey der Empfindung des Hungers, des Durſtes, der Kopfſchmerzen, des Wohl- befindens und des Uebelſeyns, und ſo ferner.
2) Wo beide dieſe Verbindungen nach der Ausſage der Beobachtungen vorhanden ſind, wie wirken ſie als- denn in Vereinigung mit einander? und in wie weit kann der Fluß, der uͤber die Seele gehet, denjenigen, der in dem Koͤrper ſeinen Weg hat, modificiren, ver- ſtaͤrken oder aufhalten?
3) Jn wie weit kann die Kommunikation auf dem Einen Wege allein unterhalten werden, ſo daß die Be- wegung auf den Eindruck erfolget, wenn gleich der an- dere Weg zum Theil oder gaͤnzlich verſperret iſt? Unter welchen Umſtaͤnden und Bedingungen koͤnnen Vorſtel- lungen und Seelenkraft da, wo der koͤrperliche Ein- druck und alſo die gewoͤhnlichen wirkenden Nerven- kraͤfte fehlen, daſſelbige oder das aͤhnliche hervorbrin- gen? Und wiederum, unter welchen Umſtaͤnden koͤn- nen allein die Nervenkraͤfte oder die organiſchen Urſachen, ohne Empfindung in der Seele und ohne Ge- hirn, den mangelnden Beytrag, der von den Kraͤften des Seelenweſens abhaͤngt, erſetzen? Es iſt nicht zweifelhaft, daß dieß uͤberhaupt moͤglich ſey, wie aus den vorherangefuͤhrten Erfahrungen, und aus einer Menge anderer, zum Theil auch aus den Unzerſchen Raiſonnements klar iſt. Aber es iſt um die genauern Bedingungen zu thun, die man wiſſen muß, wenn wir uͤber dieſen Beytrag der beiden Arten von Kraͤften zu einer thieriſchen Verrichtung beſtimmter urtheilen, und daraus eine analogiſche Jdee von der Vereinigung des Jchs und des innern Organs der Vorſtellung her- ausbringen wollen. Vielleicht koͤnnte die Erſetzung der Seelenkraͤfte durch die Nervenkraͤfte und dieſer durch
jene
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XIII. Verſuch. Ueber das Seelenweſen
zende Urſache nicht außer dem Umfange unſers Koͤr-
pers, ſondern innerhalb deſſelben iſt, wie bey den in-
nern koͤrperlichen Gefuͤhlen, bey der Empfindung des
Hungers, des Durſtes, der Kopfſchmerzen, des Wohl-
befindens und des Uebelſeyns, und ſo ferner.
2) Wo beide dieſe Verbindungen nach der Ausſage
der Beobachtungen vorhanden ſind, wie wirken ſie als-
denn in Vereinigung mit einander? und in wie weit
kann der Fluß, der uͤber die Seele gehet, denjenigen,
der in dem Koͤrper ſeinen Weg hat, modificiren, ver-
ſtaͤrken oder aufhalten?
3) Jn wie weit kann die Kommunikation auf dem
Einen Wege allein unterhalten werden, ſo daß die Be-
wegung auf den Eindruck erfolget, wenn gleich der an-
dere Weg zum Theil oder gaͤnzlich verſperret iſt? Unter
welchen Umſtaͤnden und Bedingungen koͤnnen Vorſtel-
lungen und Seelenkraft da, wo der koͤrperliche Ein-
druck und alſo die gewoͤhnlichen wirkenden Nerven-
kraͤfte fehlen, daſſelbige oder das aͤhnliche hervorbrin-
gen? Und wiederum, unter welchen Umſtaͤnden koͤn-
nen allein die Nervenkraͤfte oder die organiſchen
Urſachen, ohne Empfindung in der Seele und ohne Ge-
hirn, den mangelnden Beytrag, der von den Kraͤften
des Seelenweſens abhaͤngt, erſetzen? Es iſt nicht
zweifelhaft, daß dieß uͤberhaupt moͤglich ſey, wie aus
den vorherangefuͤhrten Erfahrungen, und aus einer
Menge anderer, zum Theil auch aus den Unzerſchen
Raiſonnements klar iſt. Aber es iſt um die genauern
Bedingungen zu thun, die man wiſſen muß, wenn wir
uͤber dieſen Beytrag der beiden Arten von Kraͤften zu
einer thieriſchen Verrichtung beſtimmter urtheilen,
und daraus eine analogiſche Jdee von der Vereinigung
des Jchs und des innern Organs der Vorſtellung her-
ausbringen wollen. Vielleicht koͤnnte die Erſetzung der
Seelenkraͤfte durch die Nervenkraͤfte und dieſer durch
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/344>, abgerufen am 23.11.2024.
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