tige Kraft, auf dieser ihre Wirksamkeit und auf unsere neuen folgenden Zustände, die davon abhangen. Hieher gehört das Gefühl des Jnteresse, der Wichtigkeit, der Kraft, des Lebens, der Stärke aufs Herz u. s. f. Wir besitzen in Hinsicht auf diese, Reizbarkeit oder Em- pfindlichkeit wie man es nennen will. Jch will keinem hiebey etwas in dem Gebrauch der Wörter vor- geschrieben haben, als mir selbst, und nur die Sachen angeben, die man durch Benennungen zu unterscheiden gesucht hat; keinem aber in der Benennung selbst vor- greifen.
IV. Das Absolute, nicht das Relative ist ein unmit- telbarer Gegenstand des Gefühls.
1) Der Satz selbst. 2) Beweis des Satzes aus dem Gefühl der ob- jektivischen Verhältnisse in den Dingen. Gefühl des Uebergangs. Gefühl der Ei- nerleyheit und Verschiedenheit. Gefühl der Abhängigkeit. 3) Beweis aus dem Gefühl der Wahrheit. 4) Beweis aus den Empfindnissen.
1.
Dieser Verschiedenheiten in den Empfindungen ohn- erachtet, zeiget die genauere Beachtung, daß es niemals etwas Relatives sey, nicht Verhältnisse und Beziehungen der Dinge, die wir unmittel- bar fühlen und empfinden; daß hingegen nur allein das Absolute in den Dingen außer uns, und in uns, unmittelbar ein Gegenstand des Ge- fühls sey. Dieß ist das dritte charakteristische Merk-
mal
uͤber Empfindungen u. Empfindniſſe.
tige Kraft, auf dieſer ihre Wirkſamkeit und auf unſere neuen folgenden Zuſtaͤnde, die davon abhangen. Hieher gehoͤrt das Gefuͤhl des Jntereſſe, der Wichtigkeit, der Kraft, des Lebens, der Staͤrke aufs Herz u. ſ. f. Wir beſitzen in Hinſicht auf dieſe, Reizbarkeit oder Em- pfindlichkeit wie man es nennen will. Jch will keinem hiebey etwas in dem Gebrauch der Woͤrter vor- geſchrieben haben, als mir ſelbſt, und nur die Sachen angeben, die man durch Benennungen zu unterſcheiden geſucht hat; keinem aber in der Benennung ſelbſt vor- greifen.
IV. Das Abſolute, nicht das Relative iſt ein unmit- telbarer Gegenſtand des Gefuͤhls.
1) Der Satz ſelbſt. 2) Beweis des Satzes aus dem Gefuͤhl der ob- jektiviſchen Verhaͤltniſſe in den Dingen. Gefuͤhl des Uebergangs. Gefuͤhl der Ei- nerleyheit und Verſchiedenheit. Gefuͤhl der Abhaͤngigkeit. 3) Beweis aus dem Gefuͤhl der Wahrheit. 4) Beweis aus den Empfindniſſen.
1.
Dieſer Verſchiedenheiten in den Empfindungen ohn- erachtet, zeiget die genauere Beachtung, daß es niemals etwas Relatives ſey, nicht Verhaͤltniſſe und Beziehungen der Dinge, die wir unmittel- bar fuͤhlen und empfinden; daß hingegen nur allein das Abſolute in den Dingen außer uns, und in uns, unmittelbar ein Gegenſtand des Ge- fuͤhls ſey. Dieß iſt das dritte charakteriſtiſche Merk-
mal
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0251"n="191"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">uͤber Empfindungen u. Empfindniſſe.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">tige</hi> Kraft, auf dieſer ihre Wirkſamkeit und auf unſere<lb/>
neuen folgenden Zuſtaͤnde, die davon abhangen. Hieher<lb/>
gehoͤrt das Gefuͤhl des Jntereſſe, der Wichtigkeit, der<lb/>
Kraft, des Lebens, der Staͤrke aufs Herz u. ſ. f. Wir<lb/>
beſitzen in Hinſicht auf dieſe, <hirendition="#fr">Reizbarkeit</hi> oder <hirendition="#fr">Em-<lb/>
pfindlichkeit</hi> wie man es nennen will. Jch will<lb/>
keinem hiebey etwas in dem Gebrauch der Woͤrter vor-<lb/>
geſchrieben haben, als mir ſelbſt, und nur die Sachen<lb/>
angeben, die man durch Benennungen zu unterſcheiden<lb/>
geſucht hat; keinem aber in der Benennung ſelbſt vor-<lb/>
greifen.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq">IV.</hi><lb/>
Das Abſolute, nicht das Relative iſt ein unmit-<lb/>
telbarer Gegenſtand des Gefuͤhls.</head><lb/><argument><p><list><item>1) <hirendition="#fr">Der Satz ſelbſt.</hi></item><lb/><item>2) <hirendition="#fr">Beweis des Satzes aus dem Gefuͤhl der ob-<lb/>
jektiviſchen Verhaͤltniſſe in den Dingen.<lb/>
Gefuͤhl des Uebergangs. Gefuͤhl der Ei-<lb/>
nerleyheit und Verſchiedenheit. Gefuͤhl<lb/>
der Abhaͤngigkeit.</hi></item><lb/><item>3) <hirendition="#fr">Beweis aus dem Gefuͤhl der Wahrheit.</hi></item><lb/><item>4) <hirendition="#fr">Beweis aus den Empfindniſſen.</hi></item></list></p></argument><lb/><divn="3"><head>1.</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ieſer Verſchiedenheiten in den Empfindungen ohn-<lb/>
erachtet, zeiget die genauere Beachtung, <hirendition="#fr">daß es<lb/>
niemals etwas Relatives ſey, nicht Verhaͤltniſſe<lb/>
und Beziehungen der Dinge, die wir unmittel-<lb/>
bar fuͤhlen und empfinden; daß hingegen nur<lb/>
allein das Abſolute in den Dingen außer uns,<lb/>
und in uns, unmittelbar ein Gegenſtand des Ge-<lb/>
fuͤhls ſey.</hi> Dieß iſt das dritte charakteriſtiſche Merk-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">mal</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[191/0251]
uͤber Empfindungen u. Empfindniſſe.
tige Kraft, auf dieſer ihre Wirkſamkeit und auf unſere
neuen folgenden Zuſtaͤnde, die davon abhangen. Hieher
gehoͤrt das Gefuͤhl des Jntereſſe, der Wichtigkeit, der
Kraft, des Lebens, der Staͤrke aufs Herz u. ſ. f. Wir
beſitzen in Hinſicht auf dieſe, Reizbarkeit oder Em-
pfindlichkeit wie man es nennen will. Jch will
keinem hiebey etwas in dem Gebrauch der Woͤrter vor-
geſchrieben haben, als mir ſelbſt, und nur die Sachen
angeben, die man durch Benennungen zu unterſcheiden
geſucht hat; keinem aber in der Benennung ſelbſt vor-
greifen.
IV.
Das Abſolute, nicht das Relative iſt ein unmit-
telbarer Gegenſtand des Gefuͤhls.
1) Der Satz ſelbſt.
2) Beweis des Satzes aus dem Gefuͤhl der ob-
jektiviſchen Verhaͤltniſſe in den Dingen.
Gefuͤhl des Uebergangs. Gefuͤhl der Ei-
nerleyheit und Verſchiedenheit. Gefuͤhl
der Abhaͤngigkeit.
3) Beweis aus dem Gefuͤhl der Wahrheit.
4) Beweis aus den Empfindniſſen.
1.
Dieſer Verſchiedenheiten in den Empfindungen ohn-
erachtet, zeiget die genauere Beachtung, daß es
niemals etwas Relatives ſey, nicht Verhaͤltniſſe
und Beziehungen der Dinge, die wir unmittel-
bar fuͤhlen und empfinden; daß hingegen nur
allein das Abſolute in den Dingen außer uns,
und in uns, unmittelbar ein Gegenſtand des Ge-
fuͤhls ſey. Dieß iſt das dritte charakteriſtiſche Merk-
mal
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche01_1777/251>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.