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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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Der Andere aber wurde von seinen eigenen Anhängern an einem Baume aufgehangen. Als solches die Pommern sahen, da befestigten sie sich von Neuem im christlichen Glauben.

Joh. Bugenhagii Pomerania p. 109.
28. Der Gott Triglaf und das Dorf Triglaf.

Die heidnischen Pommern, absonderlich die zu Julin und Stettin, hatten zum vornehmsten Götzen Triglaf. Derselbe hatte drei Köpfe, zur Anzeigung, daß er das Regiment habe im Himmel, auf Erden und in der Hölle, und hatte vor dem Angesicht eine goldene Decke, zum Zeichen, daß er die Uebelthaten der Menschen nicht sehe. Dieser Götze war von lauterem Golde. In Stettin stand er auf dem mittelsten Berge in der Stadt.

In der Nähe des Gotts Triglaf ward ein Pferd gehalten, welches heilig war und zukünftige Dinge voraus sagte. Es wurde wohl gefüttert, und es durfte Keiner darauf reiten, also daß es das ganze Jahr müßig stand. Ein Priester war bestellt, der nichts weiter zu thun hatte, als seiner zu warten und es zu pflegen. Das Wahrsagen dieses Pferdes geschah aber in folgender Weise: Wenn man bedacht war, auf irgend einen Zug auszugehen, so wurden lange Stangen in der Queere auf die Erde gelegt. Durch dieselben führte der Priester das Pferd am Zügel, dreimal. Blieben nun die Stangen liegen, ohne vom Pferde angestoßen zu werden, so bedeutete das Glück, berührte es sie mit dem rechten Fuße, so war der Ausgang zweifelhaft, berührte es sie aber mit den linken, so war es Unglück.

Dieses Pferd in Stettin war groß, schwarz und feist. St. Otto gebot den bekehrten Stettinern, daß sie es gebrauchen sollten, und sagte, es wäre besser vor dem Wagen als zum Wahrsagen. Aber die Stettinschen wollten es nicht nehmen, denn sie besorgten sich, der Gott Triglaf

Der Andere aber wurde von seinen eigenen Anhängern an einem Baume aufgehangen. Als solches die Pommern sahen, da befestigten sie sich von Neuem im christlichen Glauben.

Joh. Bugenhagii Pomerania p. 109.
28. Der Gott Triglaf und das Dorf Triglaf.

Die heidnischen Pommern, absonderlich die zu Julin und Stettin, hatten zum vornehmsten Götzen Triglaf. Derselbe hatte drei Köpfe, zur Anzeigung, daß er das Regiment habe im Himmel, auf Erden und in der Hölle, und hatte vor dem Angesicht eine goldene Decke, zum Zeichen, daß er die Uebelthaten der Menschen nicht sehe. Dieser Götze war von lauterem Golde. In Stettin stand er auf dem mittelsten Berge in der Stadt.

In der Nähe des Gotts Triglaf ward ein Pferd gehalten, welches heilig war und zukünftige Dinge voraus sagte. Es wurde wohl gefüttert, und es durfte Keiner darauf reiten, also daß es das ganze Jahr müßig stand. Ein Priester war bestellt, der nichts weiter zu thun hatte, als seiner zu warten und es zu pflegen. Das Wahrsagen dieses Pferdes geschah aber in folgender Weise: Wenn man bedacht war, auf irgend einen Zug auszugehen, so wurden lange Stangen in der Queere auf die Erde gelegt. Durch dieselben führte der Priester das Pferd am Zügel, dreimal. Blieben nun die Stangen liegen, ohne vom Pferde angestoßen zu werden, so bedeutete das Glück, berührte es sie mit dem rechten Fuße, so war der Ausgang zweifelhaft, berührte es sie aber mit den linken, so war es Unglück.

Dieses Pferd in Stettin war groß, schwarz und feist. St. Otto gebot den bekehrten Stettinern, daß sie es gebrauchen sollten, und sagte, es wäre besser vor dem Wagen als zum Wahrsagen. Aber die Stettinschen wollten es nicht nehmen, denn sie besorgten sich, der Gott Triglaf

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[49/0081] Der Andere aber wurde von seinen eigenen Anhängern an einem Baume aufgehangen. Als solches die Pommern sahen, da befestigten sie sich von Neuem im christlichen Glauben. Joh. Bugenhagii Pomerania p. 109. 28. Der Gott Triglaf und das Dorf Triglaf. Die heidnischen Pommern, absonderlich die zu Julin und Stettin, hatten zum vornehmsten Götzen Triglaf. Derselbe hatte drei Köpfe, zur Anzeigung, daß er das Regiment habe im Himmel, auf Erden und in der Hölle, und hatte vor dem Angesicht eine goldene Decke, zum Zeichen, daß er die Uebelthaten der Menschen nicht sehe. Dieser Götze war von lauterem Golde. In Stettin stand er auf dem mittelsten Berge in der Stadt. In der Nähe des Gotts Triglaf ward ein Pferd gehalten, welches heilig war und zukünftige Dinge voraus sagte. Es wurde wohl gefüttert, und es durfte Keiner darauf reiten, also daß es das ganze Jahr müßig stand. Ein Priester war bestellt, der nichts weiter zu thun hatte, als seiner zu warten und es zu pflegen. Das Wahrsagen dieses Pferdes geschah aber in folgender Weise: Wenn man bedacht war, auf irgend einen Zug auszugehen, so wurden lange Stangen in der Queere auf die Erde gelegt. Durch dieselben führte der Priester das Pferd am Zügel, dreimal. Blieben nun die Stangen liegen, ohne vom Pferde angestoßen zu werden, so bedeutete das Glück, berührte es sie mit dem rechten Fuße, so war der Ausgang zweifelhaft, berührte es sie aber mit den linken, so war es Unglück. Dieses Pferd in Stettin war groß, schwarz und feist. St. Otto gebot den bekehrten Stettinern, daß sie es gebrauchen sollten, und sagte, es wäre besser vor dem Wagen als zum Wahrsagen. Aber die Stettinschen wollten es nicht nehmen, denn sie besorgten sich, der Gott Triglaf

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/81>, abgerufen am 21.11.2024.