Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.Knecht, der keine Erbsen essen mochte. Wenn nun dem Gesinde Erbsen vorgesetzt wurden, so fuhr er mit dem umgekehrten Löffel hinein, so daß er nichts davon bekam, und sprach dabei höhnisch jene Worte. Demselben Knecht erging es aber nachher sehr schlecht, und er kam nach einiger Zeit ganz arm und hungrig wieder zu seinem vorigen Herrn, und bat den um Gotteswillen um ein Gericht Erbsen. Da nahm der Herr eine Schaufel, mit der fuhr er verkehrt in einen Haufen Erbsen, und sprach zu dem Knechte: Hack up, so met ik di (Hacke auf, dann miethe ich dich!) Acten der Pomm. Gesellschaft für Geschichte und Alterth-Kunde. 271. Das von Hexengeld erbaute Dorf. Das Dorf Connerow im Kreise Greifswald ist von purem Hexengelde aufgebaut. Das hat sich auf folgende Weise zugetragen: Nachdem nämlich das Dorf im dreißigjährigen Kriege gänzlich zerstört und niedergebrannt war, und die armen Leute sich in elenden Strohhütten aufhielten, wo sie besonders viel von den Ratten und Mäusen zu leiden hatten, kam eines Tages einer dieser armen Menschen nach Wolgast zu einem Bäcker, um sich ein Brod zu erbitten. Dem Bäcker klagte er auch seine Noth, die er mit den Ratten und Mäusen habe. Da bot der Bäcker ihm einen schwarzen Kater an, mit den Worten, den solle er mitnehmen, der werde ihm das Ungeziefer wohl vertilgen, ihm auch sonst noch zu Diensten seyn. Der Bauer nahm den Kater mit Dank an. Wie er nun mit demselben in seine Hütte kam, da fing der Kater auf einmal an zu sprechen und fragte, was er nun thun solle? Der Bauer befahl ihm darauf, er solle ihm alle Ratten und Mäuse wegfangen, und sie auf einen Haufen bringen. Das that der Kater alsbald, und dann fragte er weiter, Knecht, der keine Erbsen essen mochte. Wenn nun dem Gesinde Erbsen vorgesetzt wurden, so fuhr er mit dem umgekehrten Löffel hinein, so daß er nichts davon bekam, und sprach dabei höhnisch jene Worte. Demselben Knecht erging es aber nachher sehr schlecht, und er kam nach einiger Zeit ganz arm und hungrig wieder zu seinem vorigen Herrn, und bat den um Gotteswillen um ein Gericht Erbsen. Da nahm der Herr eine Schaufel, mit der fuhr er verkehrt in einen Haufen Erbsen, und sprach zu dem Knechte: Hack up, so met ik di (Hacke auf, dann miethe ich dich!) Acten der Pomm. Gesellschaft für Geschichte und Alterth-Kunde. 271. Das von Hexengeld erbaute Dorf. Das Dorf Connerow im Kreise Greifswald ist von purem Hexengelde aufgebaut. Das hat sich auf folgende Weise zugetragen: Nachdem nämlich das Dorf im dreißigjährigen Kriege gänzlich zerstört und niedergebrannt war, und die armen Leute sich in elenden Strohhütten aufhielten, wo sie besonders viel von den Ratten und Mäusen zu leiden hatten, kam eines Tages einer dieser armen Menschen nach Wolgast zu einem Bäcker, um sich ein Brod zu erbitten. Dem Bäcker klagte er auch seine Noth, die er mit den Ratten und Mäusen habe. Da bot der Bäcker ihm einen schwarzen Kater an, mit den Worten, den solle er mitnehmen, der werde ihm das Ungeziefer wohl vertilgen, ihm auch sonst noch zu Diensten seyn. Der Bauer nahm den Kater mit Dank an. Wie er nun mit demselben in seine Hütte kam, da fing der Kater auf einmal an zu sprechen und fragte, was er nun thun solle? Der Bauer befahl ihm darauf, er solle ihm alle Ratten und Mäuse wegfangen, und sie auf einen Haufen bringen. 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Knecht, der keine Erbsen essen mochte. Wenn nun dem Gesinde Erbsen vorgesetzt wurden, so fuhr er mit dem umgekehrten Löffel hinein, so daß er nichts davon bekam, und sprach dabei höhnisch jene Worte. Demselben Knecht erging es aber nachher sehr schlecht, und er kam nach einiger Zeit ganz arm und hungrig wieder zu seinem vorigen Herrn, und bat den um Gotteswillen um ein Gericht Erbsen. Da nahm der Herr eine Schaufel, mit der fuhr er verkehrt in einen Haufen Erbsen, und sprach zu dem Knechte: Hack up, so met ik di (Hacke auf, dann miethe ich dich!)
Acten der Pomm. Gesellschaft für Geschichte und Alterth-Kunde.
271. Das von Hexengeld erbaute Dorf.
Das Dorf Connerow im Kreise Greifswald ist von purem Hexengelde aufgebaut. Das hat sich auf folgende Weise zugetragen: Nachdem nämlich das Dorf im dreißigjährigen Kriege gänzlich zerstört und niedergebrannt war, und die armen Leute sich in elenden Strohhütten aufhielten, wo sie besonders viel von den Ratten und Mäusen zu leiden hatten, kam eines Tages einer dieser armen Menschen nach Wolgast zu einem Bäcker, um sich ein Brod zu erbitten. Dem Bäcker klagte er auch seine Noth, die er mit den Ratten und Mäusen habe. Da bot der Bäcker ihm einen schwarzen Kater an, mit den Worten, den solle er mitnehmen, der werde ihm das Ungeziefer wohl vertilgen, ihm auch sonst noch zu Diensten seyn. Der Bauer nahm den Kater mit Dank an. Wie er nun mit demselben in seine Hütte kam, da fing der Kater auf einmal an zu sprechen und fragte, was er nun thun solle? Der Bauer befahl ihm darauf, er solle ihm alle Ratten und Mäuse wegfangen, und sie auf einen Haufen bringen. Das that der Kater alsbald, und dann fragte er weiter,
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