Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.horsamb allein des Todts sondern auch die Gehor- Wann F
horſamb allein des Todts ſondern auch die Gehor- Wann F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0093" n="81"/> horſamb allein des Todts ſondern auch die Gehor-<lb/> ſamb ſeines Lebens/ uns von GOtt zur Gerechtigkeit<lb/> gerechnet/ und zugemutet werde. Beynebens wird<lb/> von Chriſto in Pſalmen gemeldet: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pſal. 14. v.</hi> 8.<lb/> Dilexiſti Juſtitiam, & odiſti iniquitatem, propte-<lb/> rea unxit Te Deus tuus oleo lætitiæ præ conſorti-<lb/> bus tuis.</hi> Du haſt die Gerechtigkeit lieb/ und haſ-<lb/> ſeſt die Ungerechtigkeit/ darumb hat dich O GOtt/<lb/> dein GOtt mit Freuden-Oehl geſalbet vor deinen<lb/> Mitgenoſſen/ welche Tugent der Gerechtigkeit Chri-<lb/> ſtus freylich geliebet/ und die Ungerechtigkeit gehaſ-<lb/> ſet/ nicht allein in Gehorſamb des Todts ſondern<lb/> auch durch die Gehorſamb des gantzen Lebens. Und<lb/> eben alldort/ iſt von Chriſto ebner maſſen geſchrieben:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v.</hi> 6. Propter veritatem, & manſuetudinem dedu-<lb/> cet te mirabiliter dextra tua.</hi> Umb der Wahrheit/<lb/> und Sanfftmuͤtigkeit willen/ wird dich deine rechte<lb/> Hand wunderſam fuͤhren. Daß iſt: dieſer Tugenden<lb/> wegen/ werdeſt du erhoͤhet werden/ damit du der<lb/> Erloͤſer/ und Wiederbringer der Menſchen ſeyeſt.<lb/> Welche Tugenden ſonder allen Zweiffel Chriſtus nicht<lb/> allein durch die Gehorſamb des Todts/ ſondern auch<lb/> durch die Gehorſamb des gantzen Lebens geuͤbet hat.<lb/> Er lehrete zum zweyten/ daß man in GOtt unrecht<lb/><hi rendition="#aq">ſcientiam conditionatam,</hi> die Beding-Wiſſenſchafft<lb/> ſetze. Jn welchen Punct ich ihme zwar der Ketzerey<lb/> nicht beſchuldigen kan/ indeme dieſe Frag/ auch un-<lb/> ter denen Catholiſchen Lehrern ſelbſt/ herumbgetrie-<lb/> ben/ und ſowohl ſcharff angefochten/ als verfochten<lb/> wird. Sondern ich abforſche nur allein ihme/ ob<lb/> er in GOtt die vollkommeniſte aller wiſſentlich- und<lb/> erkanntlichen Sachen Erkanntnuß/ und Wiſſenſchafft<lb/> zulaſſe? wo nicht/ ſo hat dann GOtt in allerhand<lb/> Vollkommenheiten/ kein unendliche Vollkommenheit.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F</fw><fw place="bottom" type="catch">Wann</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0093]
horſamb allein des Todts ſondern auch die Gehor-
ſamb ſeines Lebens/ uns von GOtt zur Gerechtigkeit
gerechnet/ und zugemutet werde. Beynebens wird
von Chriſto in Pſalmen gemeldet: Pſal. 14. v. 8.
Dilexiſti Juſtitiam, & odiſti iniquitatem, propte-
rea unxit Te Deus tuus oleo lætitiæ præ conſorti-
bus tuis. Du haſt die Gerechtigkeit lieb/ und haſ-
ſeſt die Ungerechtigkeit/ darumb hat dich O GOtt/
dein GOtt mit Freuden-Oehl geſalbet vor deinen
Mitgenoſſen/ welche Tugent der Gerechtigkeit Chri-
ſtus freylich geliebet/ und die Ungerechtigkeit gehaſ-
ſet/ nicht allein in Gehorſamb des Todts ſondern
auch durch die Gehorſamb des gantzen Lebens. Und
eben alldort/ iſt von Chriſto ebner maſſen geſchrieben:
v. 6. Propter veritatem, & manſuetudinem dedu-
cet te mirabiliter dextra tua. Umb der Wahrheit/
und Sanfftmuͤtigkeit willen/ wird dich deine rechte
Hand wunderſam fuͤhren. Daß iſt: dieſer Tugenden
wegen/ werdeſt du erhoͤhet werden/ damit du der
Erloͤſer/ und Wiederbringer der Menſchen ſeyeſt.
Welche Tugenden ſonder allen Zweiffel Chriſtus nicht
allein durch die Gehorſamb des Todts/ ſondern auch
durch die Gehorſamb des gantzen Lebens geuͤbet hat.
Er lehrete zum zweyten/ daß man in GOtt unrecht
ſcientiam conditionatam, die Beding-Wiſſenſchafft
ſetze. Jn welchen Punct ich ihme zwar der Ketzerey
nicht beſchuldigen kan/ indeme dieſe Frag/ auch un-
ter denen Catholiſchen Lehrern ſelbſt/ herumbgetrie-
ben/ und ſowohl ſcharff angefochten/ als verfochten
wird. Sondern ich abforſche nur allein ihme/ ob
er in GOtt die vollkommeniſte aller wiſſentlich- und
erkanntlichen Sachen Erkanntnuß/ und Wiſſenſchafft
zulaſſe? wo nicht/ ſo hat dann GOtt in allerhand
Vollkommenheiten/ kein unendliche Vollkommenheit.
Wann
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