Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.geneigte Lehr/ mit beyden handen umbfangen wer- jene
geneigte Lehr/ mit beyden handen umbfangen wer- jene
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0032" n="20"/> geneigte Lehr/ mit beyden handen umbfangen wer-<lb/> den. 4. <hi rendition="#aq">Per quos via Dei blasphemabitur.</hi> Durch<lb/> welche der Weeg der Wahrheit wird gelaͤſtert werden.<lb/> daß iſt/ von welchen nicht wenige laͤſterliche/ wider<lb/> GOtt/ und Chriſtum/ wider ſeinen Statt-Halter<lb/> auf Erden/ und die Heilige der ſowohl ſtreitbahren/<lb/> als Sieg-praͤchtigen Kirchen-Lehrern/ werden aus-<lb/> geſpeiet werden. 5. <hi rendition="#aq">Fictis verbis de Hominibus<lb/> negotiantes.</hi> Und ſie werden durch Geitz/ mit er-<lb/> dichten Worten/ umb euch Kauff ſchlagen. Daß iſt/<lb/> ſie werden mit erdichten/ angeſtrichenen/ und gleich-<lb/> ſam mit Zucker-ſuͤſſen uͤberzogenen Worten/ ſie liſtig<lb/> hintergehen/ nicht ihre Seelen/ ſondern ihren eige-<lb/> nen Nutzen und Gewin aus ihren Ohren-kuͤtzlenden<lb/> Predigen verhoffen/ und ſuchten. 6. <hi rendition="#aq">Velut irratio-<lb/> nalia pecora, naturaliter in captionem, & perni-<lb/> ciem, in his, quæ ignorant blaſphemantes.</hi> Sie<lb/> ſeynd wie die unvernuͤnfftige Thier/ welche von Na-<lb/> tur zufahen/ und zum verderben geneigt ſeynd/ die-<lb/> weilen ſie ſolche Ding laͤſtern/ darvon ſie nichts wiſ-<lb/> ſen. Daß iſt/ ſie werden ſich niemahlen einhalten/<lb/> noch verſchonen/ auch Sachen/ die ihnen unbewuſt/<lb/> oder ihren Witz/ und Sinn uͤberſteigen/ mit aller-<lb/> hand Fluch- und Schmach/ mit Affter- und Laſter-<lb/> Reden zuelegen. 7. <hi rendition="#aq">Voluptatem exiſtimantes di-<lb/> ci delicias,</hi> die das taͤgliche Wolleben vor Luſt achten.<lb/> Daß iſt/ welche die ſchaͤndlichen Geluͤſten der kuͤrtzi-<lb/> ſten Zeit/ vor die wahre/ und ſtand-veſte Seeligkeit<lb/> halten. 8. <hi rendition="#aq">Oculos habentes plenos adulterij, &<lb/> inſatiabilis delicti.</hi> Sie haben Augen/ die voll des<lb/> Ehebruchs ſeynd/ und nimmer aufhoͤren zu ſuͤndigen.<lb/> Daß iſt/ ſie ſeynd gantz und gar/ mit Haut und Haar/<lb/> der geilen Unzucht ergeben. 9. <hi rendition="#aq">Pellicientes animas<lb/> inſtabiles.</hi> Sie locken an ſich die leichtfertige Seelen/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">jene</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0032]
geneigte Lehr/ mit beyden handen umbfangen wer-
den. 4. Per quos via Dei blasphemabitur. Durch
welche der Weeg der Wahrheit wird gelaͤſtert werden.
daß iſt/ von welchen nicht wenige laͤſterliche/ wider
GOtt/ und Chriſtum/ wider ſeinen Statt-Halter
auf Erden/ und die Heilige der ſowohl ſtreitbahren/
als Sieg-praͤchtigen Kirchen-Lehrern/ werden aus-
geſpeiet werden. 5. Fictis verbis de Hominibus
negotiantes. Und ſie werden durch Geitz/ mit er-
dichten Worten/ umb euch Kauff ſchlagen. Daß iſt/
ſie werden mit erdichten/ angeſtrichenen/ und gleich-
ſam mit Zucker-ſuͤſſen uͤberzogenen Worten/ ſie liſtig
hintergehen/ nicht ihre Seelen/ ſondern ihren eige-
nen Nutzen und Gewin aus ihren Ohren-kuͤtzlenden
Predigen verhoffen/ und ſuchten. 6. Velut irratio-
nalia pecora, naturaliter in captionem, & perni-
ciem, in his, quæ ignorant blaſphemantes. Sie
ſeynd wie die unvernuͤnfftige Thier/ welche von Na-
tur zufahen/ und zum verderben geneigt ſeynd/ die-
weilen ſie ſolche Ding laͤſtern/ darvon ſie nichts wiſ-
ſen. Daß iſt/ ſie werden ſich niemahlen einhalten/
noch verſchonen/ auch Sachen/ die ihnen unbewuſt/
oder ihren Witz/ und Sinn uͤberſteigen/ mit aller-
hand Fluch- und Schmach/ mit Affter- und Laſter-
Reden zuelegen. 7. Voluptatem exiſtimantes di-
ci delicias, die das taͤgliche Wolleben vor Luſt achten.
Daß iſt/ welche die ſchaͤndlichen Geluͤſten der kuͤrtzi-
ſten Zeit/ vor die wahre/ und ſtand-veſte Seeligkeit
halten. 8. Oculos habentes plenos adulterij, &
inſatiabilis delicti. Sie haben Augen/ die voll des
Ehebruchs ſeynd/ und nimmer aufhoͤren zu ſuͤndigen.
Daß iſt/ ſie ſeynd gantz und gar/ mit Haut und Haar/
der geilen Unzucht ergeben. 9. Pellicientes animas
inſtabiles. Sie locken an ſich die leichtfertige Seelen/
jene
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