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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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welcher im Jahr Christi 397. gehalten/ verkündet/
und entlich von Innocentio, der im Jahr 400. er-
wählet/ und diß Zeitliche im Jahr 417. gesegnet/ be-
stättiget worden. So dann (schliest er) in Anneh-
mung dieses Canons der H: Bücher/ hat die Römi-
sche Kirch ein neue Lehr eingeführt/ welche zur Apostel
Zeit nicht war. Zweytens sagt er/ die Vorstellung
der Bilder in Kirchen/ war nicht zur Zeit der Apost-
len/ sondern dieser Gebrauch ist erst umb das Jahr
Christi 380. in die Kirch eingeführet worden. Drit-
tens die Verehrung der Gebain der Heiligen war zur
Zeit der Apostlen nicht gebräuchlich/ sondern sie nah-
me erst ihren Anfang umb das 365iste Jahr/ wo Ju-
lianus
der Abtrinnige in [d]ie Leiber der Heiligen Mar-
tyrer zu wüten angefangen hat. Viertens die An-
bettung des Creutzes war nicht zur Zeit der Apostlen/
sondern sie nahm erst im Jahr 326. etwelchen An-
fang/ allwo die Helena Constantini des Gossen Mut-
ter/ daß von denen Heyden vergrabne Creutz erfun-
den hat. Fünstens der Anruffung der Heiligen/
ware allem Ansehen nach der erste Urheber Hierony-
mus umb das Jahr Christi 400. und also ware sie zu
ersten Zeiten der Apostlen nicht. Sechstens/ die Lehr
von dem Tauff/ daß er necessitate medij, als ein
zum ewigen Heyl gantz nothwendiges Mittel von-
nöthen sey/ ware vor nicht/ sondern sie ist erst umb
das Jahr Christi 385. unter dem Papst Siricio, und
Innocentio, dessen Nachfolger/ nach Anastasio ent-
sprungen/ und an Tag gekommen. Sibentens/ wa-
ren zur Zeit der Apostlen gewisse Fast- Täg nicht/ we-
der auch zu Zeiten der ersten Christ- Glaubigen/ son-
dern die Sambstäglich Fasten ist erst in Elibertini-
schen ersten Kirchen- Rath im Jahr Christi 305. von
der Kirch auferlegt worden. Die vierzig-tägige Fa-

sten

welcher im Jahr Chriſti 397. gehalten/ verkuͤndet/
und entlich von Innocentio, der im Jahr 400. er-
waͤhlet/ und diß Zeitliche im Jahr 417. geſegnet/ be-
ſtaͤttiget worden. So dann (ſchlieſt er) in Anneh-
mung dieſes Canons der H: Buͤcher/ hat die Roͤmi-
ſche Kirch ein neue Lehr eingefuͤhrt/ welche zur Apoſtel
Zeit nicht war. Zweytens ſagt er/ die Vorſtellung
der Bilder in Kirchen/ war nicht zur Zeit der Apoſt-
len/ ſondern dieſer Gebrauch iſt erſt umb das Jahr
Chriſti 380. in die Kirch eingefuͤhret worden. Drit-
tens die Verehrung der Gebain der Heiligen war zur
Zeit der Apoſtlen nicht gebraͤuchlich/ ſondern ſie nah-
me erſt ihren Anfang umb das 365iſte Jahr/ wo Ju-
lianus
der Abtrinnige in [d]ie Leiber der Heiligen Mar-
tyrer zu wuͤten angefangen hat. Viertens die An-
bettung des Creutzes war nicht zur Zeit der Apoſtlen/
ſondern ſie nahm erſt im Jahr 326. etwelchen An-
fang/ allwo die Helena Conſtantini des Goſſen Mut-
ter/ daß von denen Heyden vergrabne Creutz erfun-
den hat. Fuͤnſtens der Anruffung der Heiligen/
ware allem Anſehen nach der erſte Urheber Hierony-
mus umb das Jahr Chriſti 400. und alſo ware ſie zu
erſten Zeiten der Apoſtlen nicht. Sechſtens/ die Lehr
von dem Tauff/ daß er neceſſitate medij, als ein
zum ewigen Heyl gantz nothwendiges Mittel von-
noͤthen ſey/ ware vor nicht/ ſondern ſie iſt erſt umb
das Jahr Chriſti 385. unter dem Papſt Siricio, und
Innocentio, deſſen Nachfolger/ nach Anaſtaſio ent-
ſprungen/ und an Tag gekommen. Sibentens/ wa-
ren zur Zeit der Apoſtlen gewiſſe Faſt- Taͤg nicht/ we-
der auch zu Zeiten der erſten Chriſt- Glaubigen/ ſon-
dern die Sambſtaͤglich Faſten iſt erſt in Elibertini-
ſchen erſten Kirchen- Rath im Jahr Chriſti 305. von
der Kirch auferlegt worden. Die vierzig-taͤgige Fa-

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[254/0266] welcher im Jahr Chriſti 397. gehalten/ verkuͤndet/ und entlich von Innocentio, der im Jahr 400. er- waͤhlet/ und diß Zeitliche im Jahr 417. geſegnet/ be- ſtaͤttiget worden. So dann (ſchlieſt er) in Anneh- mung dieſes Canons der H: Buͤcher/ hat die Roͤmi- ſche Kirch ein neue Lehr eingefuͤhrt/ welche zur Apoſtel Zeit nicht war. Zweytens ſagt er/ die Vorſtellung der Bilder in Kirchen/ war nicht zur Zeit der Apoſt- len/ ſondern dieſer Gebrauch iſt erſt umb das Jahr Chriſti 380. in die Kirch eingefuͤhret worden. Drit- tens die Verehrung der Gebain der Heiligen war zur Zeit der Apoſtlen nicht gebraͤuchlich/ ſondern ſie nah- me erſt ihren Anfang umb das 365iſte Jahr/ wo Ju- lianus der Abtrinnige in die Leiber der Heiligen Mar- tyrer zu wuͤten angefangen hat. Viertens die An- bettung des Creutzes war nicht zur Zeit der Apoſtlen/ ſondern ſie nahm erſt im Jahr 326. etwelchen An- fang/ allwo die Helena Conſtantini des Goſſen Mut- ter/ daß von denen Heyden vergrabne Creutz erfun- den hat. Fuͤnſtens der Anruffung der Heiligen/ ware allem Anſehen nach der erſte Urheber Hierony- mus umb das Jahr Chriſti 400. und alſo ware ſie zu erſten Zeiten der Apoſtlen nicht. Sechſtens/ die Lehr von dem Tauff/ daß er neceſſitate medij, als ein zum ewigen Heyl gantz nothwendiges Mittel von- noͤthen ſey/ ware vor nicht/ ſondern ſie iſt erſt umb das Jahr Chriſti 385. unter dem Papſt Siricio, und Innocentio, deſſen Nachfolger/ nach Anaſtaſio ent- ſprungen/ und an Tag gekommen. Sibentens/ wa- ren zur Zeit der Apoſtlen gewiſſe Faſt- Taͤg nicht/ we- der auch zu Zeiten der erſten Chriſt- Glaubigen/ ſon- dern die Sambſtaͤglich Faſten iſt erſt in Elibertini- ſchen erſten Kirchen- Rath im Jahr Chriſti 305. von der Kirch auferlegt worden. Die vierzig-taͤgige Fa- ſten

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/266>, abgerufen am 22.11.2024.