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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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mit dem Vatter/ und Christus ist das Wort/ und
das Wort ist GOtt. Demnach ist Christus seiner
GOttheit nach/ dem Vatter Mitwesentlich/ und wah-
rer GOtt.

Der sibende Lehr-Satz dieser Sect/ daß nemb-
lich der Wahl-Schluß/ oder Vor-Erwählung etli-
cher Menschen/ nicht end-urtheilig/ oder unfehlbar-
lich zum Heyl seye/ kunte zwar entfchuldiget werden/
wann solches in rechtmäßigen Verstand genommen
wird/ nemblich daß GOtt von Ewigkeit hero/ aus
seinen unerforschlich- und unbegreifflichen Rath/ und
Wohlgefallen/ etliche Menschen zum ewigen Leben
vor-erwählet habe/ ja auch zu gewissen Grad der
Gnad/ und Glori/ doch nicht also/ daß er andere ha-
be wollen von der Erwerbung der ewigen Glori/
setzlich ausgeschlossen/ und zur ewigen Verdamnuß/
ohne einige Vorsehung ihrer Unverdiensten verstos-
sen haben.

Der achte und letzte Lehr-Schluß/ ist entlich de-
nen Zeugnussen der H: Schrifft/ nemblich/ daß nach
der allgemeinen Auferstehung in denen Verdambten
kein Straff der Sinnen gegeben werde/ gerad/ gantz/
und gar zu gegen. Als Matth. 25. v. 30. Inutilem
servum ejicite in tenebros exteriores, ibi erit fle-
tus, & stridor dentium.
Den unnützen Knecht
werffet hinaus in die äusseriste Finsternuß/ da wird
Heulen seyn/ und Zähnklappern. Und 1. v. 9. Zu
denen Thessaloniensern wird von Verdambtem ge-
sagt: Qui poenas dabunt in interitu aeternas. Wel-
che in Untergang/ ewige Straffen leyden werden.
Und in Psalm 20. v. 10. Pones eos ut clibanum
ignis in tempore vultus tui. Dominus in ira sua
conturbabit eos, & devorabit eos ignis:
Du
wirst sie machen wie ein Feuer-Ofen/ in der Zeit

dei-

mit dem Vatter/ und Chriſtus iſt das Wort/ und
das Wort iſt GOtt. Demnach iſt Chriſtus ſeiner
GOttheit nach/ dem Vatter Mitweſentlich/ und wah-
rer GOtt.

Der ſibende Lehr-Satz dieſer Sect/ daß nemb-
lich der Wahl-Schluß/ oder Vor-Erwaͤhlung etli-
cher Menſchen/ nicht end-urtheilig/ oder unfehlbar-
lich zum Heyl ſeye/ kunte zwar entfchuldiget werden/
wann ſolches in rechtmaͤßigen Verſtand genommen
wird/ nemblich daß GOtt von Ewigkeit hero/ aus
ſeinen unerforſchlich- und unbegreifflichen Rath/ und
Wohlgefallen/ etliche Menſchen zum ewigen Leben
vor-erwaͤhlet habe/ ja auch zu gewiſſen Grad der
Gnad/ und Glori/ doch nicht alſo/ daß er andere ha-
be wollen von der Erwerbung der ewigen Glori/
ſetzlich ausgeſchloſſen/ und zur ewigen Verdamnuß/
ohne einige Vorſehung ihrer Unverdienſten verſtoſ-
ſen haben.

Der achte und letzte Lehr-Schluß/ iſt entlich de-
nen Zeugnuſſen der H: Schrifft/ nemblich/ daß nach
der allgemeinen Auferſtehung in denen Verdambten
kein Straff der Sinnen gegeben werde/ gerad/ gantz/
und gar zu gegen. Als Matth. 25. v. 30. Inutilem
ſervum ejicite in tenebros exteriores, ibi erit fle-
tus, & ſtridor dentium.
Den unnuͤtzen Knecht
werffet hinaus in die aͤuſſeriſte Finſternuß/ da wird
Heulen ſeyn/ und Zaͤhnklappern. Und 1. v. 9. Zu
denen Theſſalonienſern wird von Verdambtem ge-
ſagt: Qui pœnas dabunt in interitu æternas. Wel-
che in Untergang/ ewige Straffen leyden werden.
Und in Pſalm 20. v. 10. Pones eos ut clibanum
ignis in tempore vultus tui. Dominus in ira ſua
conturbabit eos, & devorabit eos ignis:
Du
wirſt ſie machen wie ein Feuer-Ofen/ in der Zeit

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[189/0201] mit dem Vatter/ und Chriſtus iſt das Wort/ und das Wort iſt GOtt. Demnach iſt Chriſtus ſeiner GOttheit nach/ dem Vatter Mitweſentlich/ und wah- rer GOtt. Der ſibende Lehr-Satz dieſer Sect/ daß nemb- lich der Wahl-Schluß/ oder Vor-Erwaͤhlung etli- cher Menſchen/ nicht end-urtheilig/ oder unfehlbar- lich zum Heyl ſeye/ kunte zwar entfchuldiget werden/ wann ſolches in rechtmaͤßigen Verſtand genommen wird/ nemblich daß GOtt von Ewigkeit hero/ aus ſeinen unerforſchlich- und unbegreifflichen Rath/ und Wohlgefallen/ etliche Menſchen zum ewigen Leben vor-erwaͤhlet habe/ ja auch zu gewiſſen Grad der Gnad/ und Glori/ doch nicht alſo/ daß er andere ha- be wollen von der Erwerbung der ewigen Glori/ ſetzlich ausgeſchloſſen/ und zur ewigen Verdamnuß/ ohne einige Vorſehung ihrer Unverdienſten verſtoſ- ſen haben. Der achte und letzte Lehr-Schluß/ iſt entlich de- nen Zeugnuſſen der H: Schrifft/ nemblich/ daß nach der allgemeinen Auferſtehung in denen Verdambten kein Straff der Sinnen gegeben werde/ gerad/ gantz/ und gar zu gegen. Als Matth. 25. v. 30. Inutilem ſervum ejicite in tenebros exteriores, ibi erit fle- tus, & ſtridor dentium. Den unnuͤtzen Knecht werffet hinaus in die aͤuſſeriſte Finſternuß/ da wird Heulen ſeyn/ und Zaͤhnklappern. Und 1. v. 9. Zu denen Theſſalonienſern wird von Verdambtem ge- ſagt: Qui pœnas dabunt in interitu æternas. Wel- che in Untergang/ ewige Straffen leyden werden. Und in Pſalm 20. v. 10. Pones eos ut clibanum ignis in tempore vultus tui. Dominus in ira ſua conturbabit eos, & devorabit eos ignis: Du wirſt ſie machen wie ein Feuer-Ofen/ in der Zeit dei-

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/201>, abgerufen am 25.11.2024.