Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.Das Gesätz lehre keine gute Werck/ müsse auch deß- Die Zehende haben die Anti-Scripturistae, oder Glan- K 2
Das Geſaͤtz lehre keine gute Werck/ muͤſſe auch deß- Die Zehende haben die Anti-Scripturiſtæ, oder Glan- K 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0159" n="147"/> Das Geſaͤtz lehre keine gute Werck/ muͤſſe auch deß-<lb/> wegen nicht geprediget werden/ damit ſolche<lb/> geuͤbet werden. Hat aber nicht Chriſtus deme ihme<lb/> abforſchenden Schrifft-Gelehrten/ was thue ich/ daß<lb/> ich das ewige Leben beſitze? vom Geſaͤtz geantwortet/<lb/> welches gantz/ und voͤllig in dieſen zweyen Stuͤcken<lb/> beſtehet: Du ſolt deinen HErrn lieben von gantzen<lb/> Hertzen/ und aus gantzer deiner Seel/ und aus allen<lb/> deinen Kraͤfften/ und von gantzen Gemuͤth/ und den<lb/> Naͤchſten wie dich ſelbſt Diß noch daruͤber beywerf-<lb/> fend: <hi rendition="#aq">Hoc fac, & vives,</hi> diß werckſtellige/ ſo wer-<lb/> deſt du leben. Dieſen aber Glaubens-Faͤhlern ha-<lb/> ben die neue <hi rendition="#aq">Antinomi,</hi> noch mehr als zwantzig an-<lb/> dere Faͤhler beygetragen.</p><lb/> <p>Die Zehende haben die <hi rendition="#aq">Anti-Scripturiſtæ,</hi> oder<lb/> Affter-Schrifft-Lehrer/ dero Sect erſter Stiffter Cle-<lb/> mens Wrigter in Engeland im Jahr 1644. erwecket/<lb/> die erſtens abnemen/ daß die H: Schrifft entweder<lb/> in Original/ oder ihren Urſprung/ oder wie ſie in ih-<lb/> rer Uberſetzungen jemahlen genommen/ und verſtan-<lb/> den werde/ das Wort GOttes ſeye/ dero demnach<lb/> kein Glaub zugeben. Jn welchen Punct ihnen<lb/> andere Sectirer ſcharff/ und hefftig zuſetzen.<lb/> Aber unfolgbahr/ dann aus was Recht ſie etli-<lb/> che Buͤcher der heiligen Schrifft verwerffen/<lb/> mit eben ſolchen Recht moͤgen die <hi rendition="#aq">Anti-Scriptu-</hi><lb/> riſten die gantze H: Schrifft verwerfen/ und vernei-<lb/> nen. 2. Verneinen ſie/ daß die Seele unſterblich.<lb/> 3. Halten ſie darvor/ daß der Menſch biß zur Aufer-<lb/> ſtehung ſchlaffe beeden Theil nach/ daß iſt den Leib/<lb/> und der Seelen nach. 4. Daß man die H. Schrifft<lb/> nicht mehr glauben/ als nemblichen/ wie wir etwan<lb/> die Geſchicht eines <hi rendition="#aq">Henrici III.</hi> oder je anderes Glau-<lb/> ben/ geben ſolle. 5. Verneinen ſie den Dienſt des<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Glan-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [147/0159]
Das Geſaͤtz lehre keine gute Werck/ muͤſſe auch deß-
wegen nicht geprediget werden/ damit ſolche
geuͤbet werden. Hat aber nicht Chriſtus deme ihme
abforſchenden Schrifft-Gelehrten/ was thue ich/ daß
ich das ewige Leben beſitze? vom Geſaͤtz geantwortet/
welches gantz/ und voͤllig in dieſen zweyen Stuͤcken
beſtehet: Du ſolt deinen HErrn lieben von gantzen
Hertzen/ und aus gantzer deiner Seel/ und aus allen
deinen Kraͤfften/ und von gantzen Gemuͤth/ und den
Naͤchſten wie dich ſelbſt Diß noch daruͤber beywerf-
fend: Hoc fac, & vives, diß werckſtellige/ ſo wer-
deſt du leben. Dieſen aber Glaubens-Faͤhlern ha-
ben die neue Antinomi, noch mehr als zwantzig an-
dere Faͤhler beygetragen.
Die Zehende haben die Anti-Scripturiſtæ, oder
Affter-Schrifft-Lehrer/ dero Sect erſter Stiffter Cle-
mens Wrigter in Engeland im Jahr 1644. erwecket/
die erſtens abnemen/ daß die H: Schrifft entweder
in Original/ oder ihren Urſprung/ oder wie ſie in ih-
rer Uberſetzungen jemahlen genommen/ und verſtan-
den werde/ das Wort GOttes ſeye/ dero demnach
kein Glaub zugeben. Jn welchen Punct ihnen
andere Sectirer ſcharff/ und hefftig zuſetzen.
Aber unfolgbahr/ dann aus was Recht ſie etli-
che Buͤcher der heiligen Schrifft verwerffen/
mit eben ſolchen Recht moͤgen die Anti-Scriptu-
riſten die gantze H: Schrifft verwerfen/ und vernei-
nen. 2. Verneinen ſie/ daß die Seele unſterblich.
3. Halten ſie darvor/ daß der Menſch biß zur Aufer-
ſtehung ſchlaffe beeden Theil nach/ daß iſt den Leib/
und der Seelen nach. 4. Daß man die H. Schrifft
nicht mehr glauben/ als nemblichen/ wie wir etwan
die Geſchicht eines Henrici III. oder je anderes Glau-
ben/ geben ſolle. 5. Verneinen ſie den Dienſt des
Glan-
K 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |