Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.Damit aber der günstige Leser dieses schändlich- 2. Jene auch bey Joanne c. 10. v. 30. Christi Ein-
Damit aber der guͤnſtige Leſer dieſes ſchaͤndlich- 2. Jene auch bey Joanne c. 10. v. 30. Chriſti Ein-
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Damit aber der guͤnſtige Leſer dieſes ſchaͤndlich-
ſten Ertz-Ketzer ungeraͤumteſte Auslegungen (wo-
rinnen gantz und gar nichts darhinder) der Text/
und Stellen der H: Schrifft/ mit welchen die Catho-
liſche Lehrer Chriſti des Herrens Gottheit nachdruͤck-
lich darthuen/ ſehe/ will ich etwelche dero beybrin-
gen/ und vor augen ſtellen. Erſtens alſo/ ſagt er/
daß jene Wort Chriſti bey Joanne c. 8. v. 58. Amen,
amen dico vobis, antequam Abraham fieret, Ego
ſum. Warlich/ warlich/ ich ſage euch/ ehe dann A-
braham ward/ bin Jch. Aus welchen die Catholiſche
erweiſen/ daß Chriſtus ſeiner GOttheit nach/ oder/
daß ſeine Goͤttliche Natur zuvor ware/ bevor er die
menſchliche Natur angenommen/ oder aus der Jung-
frau-Mutter ſeye gebohren worden/ muͤſſen alſo/
und nicht anderſt ausgelegt werden: Daß Chriſtus
mit dieſen Worten nicht habe anzeigen wollen/ daß er
aͤlter dann Abraham waͤre/ wie dieſe Wort lauten/
ſondern daß er zuvor Meßias war/ und ehunter die
Voͤlcker zum Chriſtenthumb bekehren werd/ als das
Abraham ſolte genannt werden/ oder aber ſchon waͤr/
ein Vatter vieler Voͤlcker/ durch dero Bekehrung
zu Chriſti Glauben/ alſo daß deroſelben Worten die-
ſer Verſtand ſey: bevor Abraham ward/ oder vieler
Voͤlcker Vatter werde/ bin ich Meßias/ da doch
Chriſtus alldort/ durchaus/ von ſeiner Selbſtendig-
keit als Meßiœ/ und von der Stendigkeit Abrahams/
als eines Vatters vieler Voͤlcker redet.
2. Jene auch bey Joanne c. 10. v. 30. Chriſti
Wort/ Ego, & Pater unum ſumus. Jch/ und der Vat-
ter ſeyn eins; mit welchen die Catholiſche erweiſen/
daß des Vatters/ und Chriſti/ ein Natur/ und We-
ſenheit/ der Gottheit nach ſeye/ legt er alſo aus: Jch/
und der Vatter ſeynd eines Sinnes/ und eben einer
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