wann gleichsam als von sich, woher, von welchem Engel es komme, und was es vor Engel seyn, was ihre Gesinnungen seyn, mit allem Unterschied, auch welche Einflüsse da seyen, und unzählige andere Dinge.
Die Empfindungen dieser Art sind mit grosser Verschiedenheit. Bey den himmli- schen Engeln (von hoher Art) die in der Lie- be zum HErrn stehen, ist eine Empfindung des Guten, und daraus alles dessen was wahr ist, und weil sie aus dem Guten das Wahre empfinden, so nehmen sie keine Spra- che (Loquelam) an, noch weniger Schlüsse vom Wahren, sondern sagen, so ist es, so ists nicht. Aber die Engel von niedriger Art, Spiritualis, welche auch die Empfin- dungs-Kraft haben, aber nicht wie die von höherer Art, reden vom wahren und vom Guten, vernehmen auch immer mehr, aber mit Unterschied, denn unzähliche Verschie- denheiten dieser Perception gibt es. Die Verschiedenheiten gehen dahin, daß sie ver- nehmen, ob vom Willen des HErrn, ob aus Erlaubniß, ob aus Zulassung etwas gesche- he, als welche sehr von einander unterschie- den seyn.
Es gibt Geister, die zur Gegend der schup- pichten Haut gehören, welche von allem wol- len Schlüsse machen, nichts vernehmen, was
(ur-
G 2
und Engel ꝛc.
wann gleichſam als von ſich, woher, von welchem Engel es komme, und was es vor Engel ſeyn, was ihre Geſinnungen ſeyn, mit allem Unterſchied, auch welche Einfluͤſſe da ſeyen, und unzaͤhlige andere Dinge.
Die Empfindungen dieſer Art ſind mit groſſer Verſchiedenheit. Bey den himmli- ſchen Engeln (von hoher Art) die in der Lie- be zum HErrn ſtehen, iſt eine Empfindung des Guten, und daraus alles deſſen was wahr iſt, und weil ſie aus dem Guten das Wahre empfinden, ſo nehmen ſie keine Spra- che (Loquelam) an, noch weniger Schluͤſſe vom Wahren, ſondern ſagen, ſo iſt es, ſo iſts nicht. Aber die Engel von niedriger Art, Spiritualis, welche auch die Empfin- dungs-Kraft haben, aber nicht wie die von hoͤherer Art, reden vom wahren und vom Guten, vernehmen auch immer mehr, aber mit Unterſchied, denn unzaͤhliche Verſchie- denheiten dieſer Perception gibt es. Die Verſchiedenheiten gehen dahin, daß ſie ver- nehmen, ob vom Willen des HErrn, ob aus Erlaubniß, ob aus Zulaſſung etwas geſche- he, als welche ſehr von einander unterſchie- den ſeyn.
Es gibt Geiſter, die zur Gegend der ſchup- pichten Haut gehoͤren, welche von allem wol- len Schluͤſſe machen, nichts vernehmen, was
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und Engel ꝛc.
wann gleichſam als von ſich, woher, von
welchem Engel es komme, und was es vor
Engel ſeyn, was ihre Geſinnungen ſeyn,
mit allem Unterſchied, auch welche Einfluͤſſe
da ſeyen, und unzaͤhlige andere Dinge.
Die Empfindungen dieſer Art ſind mit
groſſer Verſchiedenheit. Bey den himmli-
ſchen Engeln (von hoher Art) die in der Lie-
be zum HErrn ſtehen, iſt eine Empfindung
des Guten, und daraus alles deſſen was
wahr iſt, und weil ſie aus dem Guten das
Wahre empfinden, ſo nehmen ſie keine Spra-
che (Loquelam) an, noch weniger Schluͤſſe
vom Wahren, ſondern ſagen, ſo iſt es, ſo
iſts nicht. Aber die Engel von niedriger
Art, Spiritualis, welche auch die Empfin-
dungs-Kraft haben, aber nicht wie die von
hoͤherer Art, reden vom wahren und vom
Guten, vernehmen auch immer mehr, aber
mit Unterſchied, denn unzaͤhliche Verſchie-
denheiten dieſer Perception gibt es. Die
Verſchiedenheiten gehen dahin, daß ſie ver-
nehmen, ob vom Willen des HErrn, ob aus
Erlaubniß, ob aus Zulaſſung etwas geſche-
he, als welche ſehr von einander unterſchie-
den ſeyn.
Es gibt Geiſter, die zur Gegend der ſchup-
pichten Haut gehoͤren, welche von allem wol-
len Schluͤſſe machen, nichts vernehmen, was
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/99>, abgerufen am 28.07.2024.
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