Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.worinnen die Engel leben. ren Auges. Bald darauf erschien mir et-was dunkeles, als eine schattichte Wolke, worinnen gleichsam etwas irrdisches war. Da ich mich hierüber wunderte, wurde ich innen, so groß seye das Licht bey den En- geln im Himmel, in Vergleichung mit dem Licht in der Geister-Welt, ob sie gleich schon im Licht leben, und daß sich eben so der Ver- ftand und Weisheit der Engel und alles, was zu diesem gehört, und davon abhangt, nem- lich die Sprache, die Denkungskraft, die Freude und Glückseligkeit derselben gegen die Geister verhalte. Wie groß mag nicht der Unterschied zwischen Engeln und Men- schen seyn, welche doch nur gegen die Gei- ster schon im Dunkeln sind? Es wurde mir gezeigt das Licht, worin- daher,
worinnen die Engel leben. ren Auges. Bald darauf erſchien mir et-was dunkeles, als eine ſchattichte Wolke, worinnen gleichſam etwas irrdiſches war. Da ich mich hieruͤber wunderte, wurde ich innen, ſo groß ſeye das Licht bey den En- geln im Himmel, in Vergleichung mit dem Licht in der Geiſter-Welt, ob ſie gleich ſchon im Licht leben, und daß ſich eben ſo der Ver- ftand und Weisheit der Engel und alles, was zu dieſem gehoͤrt, und davon abhangt, nem- lich die Sprache, die Denkungskraft, die Freude und Gluͤckſeligkeit derſelben gegen die Geiſter verhalte. Wie groß mag nicht der Unterſchied zwiſchen Engeln und Men- ſchen ſeyn, welche doch nur gegen die Gei- ſter ſchon im Dunkeln ſind? Es wurde mir gezeigt das Licht, worin- daher,
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worinnen die Engel leben.
ren Auges. Bald darauf erſchien mir et-
was dunkeles, als eine ſchattichte Wolke,
worinnen gleichſam etwas irrdiſches war.
Da ich mich hieruͤber wunderte, wurde ich
innen, ſo groß ſeye das Licht bey den En-
geln im Himmel, in Vergleichung mit dem
Licht in der Geiſter-Welt, ob ſie gleich ſchon
im Licht leben, und daß ſich eben ſo der Ver-
ftand und Weisheit der Engel und alles, was
zu dieſem gehoͤrt, und davon abhangt, nem-
lich die Sprache, die Denkungskraft, die
Freude und Gluͤckſeligkeit derſelben gegen
die Geiſter verhalte. Wie groß mag nicht
der Unterſchied zwiſchen Engeln und Men-
ſchen ſeyn, welche doch nur gegen die Gei-
ſter ſchon im Dunkeln ſind?
Es wurde mir gezeigt das Licht, worin-
nen diejenige leben, die ungefaͤhr zu einer
inneren Gegend des Angeſichts gehoͤren. Es
war ein Licht, mit ſchoͤnen Veraͤnderungen
von guͤldenen Lichter-Strahlen, welches vor
diejenige gehoͤrte, welche in denen Neigun-
gen zum Guten ſtehen, und ein anderes Licht
von mancherley Abwechslungen ſilberner
Lichts-Strahlen, worinnen diejenige ſtehen,
die in Neigungen zur Wahrheit ſind. Biß-
weilen ſehen ſie auch den Himmel, nicht den,
welchen wir ſehen, ſondern einen vor ihnen
dargeſtellten mit Sternlein aufs ſchoͤnſte ge-
ſchmuͤckten Himmel. Der Unterſchied kommt
daher,
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