Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
erstehung und von dem Feuer des grossen Tags,
1 Cor. 5. und Marc. 9.

Zur Prüfung dieses Buchs gehört also,
was der solide Schriftforscher Launay, ein
Staatsmann in seiner Vorrede über seine
Remarques sur le Texte de la S. Bible sagt:
nemlich in Heil. Schrift giebt es zweyerley
Objecta: Täglich Brod und Perlenfischerey.
Das letzte würde, wie mich dünkt, manchen
zu naß machen, daher ist hierinn die Prüfung
nicht so leicht.

Zweifelt man in solcherley Factis, so höre
man, was hohe Standespersonen davon sa-
gen, nicht nur was der berühmte Ernesti spricht
in seiner Theol. Bibliothec.

Zuletzt erinnere ich noch diß, und darinn
wird mir Herr D. Ernesti Beyfall geben: Al-
le Weissagung ausser Heil. Schrift ist einiger
Gefahr der Worte unterworfen, nemlich

I. Wann man mit seiner Particulargabe
sich wagt, das Ganze der Heil. Schrift zu be-
schrenken, wie es J. Boehm, Guion und Bou-
rignon
zuweilen gemacht.
II. Jndem man unaussprechliche Dinge,
Simultanea, oder Dinge, die zumal zu Gesicht
kommen, nach und nach ausspricht, wie die
Perceptiones centrales simultaneae seyn, so kan
man viele Fehler machen, daher sind arreta
remata nicht wohl auszureden.
III.
A 4

Vorrede.
erſtehung und von dem Feuer des groſſen Tags,
1 Cor. 5. und Marc. 9.

Zur Pruͤfung dieſes Buchs gehoͤrt alſo,
was der ſolide Schriftforſcher Launay, ein
Staatsmann in ſeiner Vorrede uͤber ſeine
Remarques ſur le Texte de la S. Bible ſagt:
nemlich in Heil. Schrift giebt es zweyerley
Objecta: Taͤglich Brod und Perlenfiſcherey.
Das letzte wuͤrde, wie mich duͤnkt, manchen
zu naß machen, daher iſt hierinn die Pruͤfung
nicht ſo leicht.

Zweifelt man in ſolcherley Factis, ſo hoͤre
man, was hohe Standesperſonen davon ſa-
gen, nicht nur was der beruͤhmte Erneſti ſpricht
in ſeiner Theol. Bibliothec.

Zuletzt erinnere ich noch diß, und darinn
wird mir Herr D. Erneſti Beyfall geben: Al-
le Weiſſagung auſſer Heil. Schrift iſt einiger
Gefahr der Worte unterworfen, nemlich

I. Wann man mit ſeiner Particulargabe
ſich wagt, das Ganze der Heil. Schrift zu be-
ſchrenken, wie es J. Bœhm, Guion und Bou-
rignon
zuweilen gemacht.
II. Jndem man unausſprechliche Dinge,
Simultanea, oder Dinge, die zumal zu Geſicht
kommen, nach und nach ausſpricht, wie die
Perceptiones centrales ſimultaneæ ſeyn, ſo kan
man viele Fehler machen, daher ſind ἄρρητα
ρηματα nicht wohl auszureden.
III.
A 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0007" n="7"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorrede</hi>.</hi></fw><lb/>
er&#x017F;tehung und von dem Feuer des gro&#x017F;&#x017F;en Tags,<lb/>
1 Cor. 5. und Marc. 9.</p><lb/>
        <p>Zur Pru&#x0364;fung die&#x017F;es Buchs geho&#x0364;rt al&#x017F;o,<lb/>
was der <hi rendition="#aq">&#x017F;olide</hi> Schriftfor&#x017F;cher <hi rendition="#aq">Launay,</hi> ein<lb/>
Staatsmann in &#x017F;einer Vorrede u&#x0364;ber &#x017F;eine<lb/><hi rendition="#aq">Remarques &#x017F;ur le Texte de la S. Bible</hi> &#x017F;agt:<lb/>
nemlich in Heil. Schrift giebt es zweyerley<lb/><hi rendition="#aq">Objecta:</hi> Ta&#x0364;glich Brod und Perlenfi&#x017F;cherey.<lb/>
Das letzte wu&#x0364;rde, wie mich du&#x0364;nkt, manchen<lb/>
zu naß machen, daher i&#x017F;t hierinn die Pru&#x0364;fung<lb/>
nicht &#x017F;o leicht.</p><lb/>
        <p>Zweifelt man in &#x017F;olcherley <hi rendition="#aq">Factis,</hi> &#x017F;o ho&#x0364;re<lb/>
man, was hohe Standesper&#x017F;onen davon &#x017F;a-<lb/>
gen, nicht nur was der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#aq">Erne&#x017F;ti</hi> &#x017F;pricht<lb/>
in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Theol. Bibliothec.</hi></p><lb/>
        <p>Zuletzt erinnere ich noch diß, und darinn<lb/>
wird mir Herr <hi rendition="#aq">D. Erne&#x017F;ti</hi> Beyfall geben: Al-<lb/>
le Wei&#x017F;&#x017F;agung au&#x017F;&#x017F;er Heil. Schrift i&#x017F;t einiger<lb/>
Gefahr der Worte unterworfen, nemlich</p><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#aq">I.</hi> Wann man mit &#x017F;einer Particulargabe<lb/>
&#x017F;ich wagt, das Ganze der Heil. Schrift zu be-<lb/>
&#x017F;chrenken, wie es <hi rendition="#aq">J. B&#x0153;hm, Guion</hi> und <hi rendition="#aq">Bou-<lb/>
rignon</hi> zuweilen gemacht.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">II.</hi> Jndem man unaus&#x017F;prechliche Dinge,<lb/><hi rendition="#aq">Simultanea,</hi> oder Dinge, die zumal zu Ge&#x017F;icht<lb/>
kommen, nach und nach aus&#x017F;pricht, wie die<lb/><hi rendition="#aq">Perceptiones centrales &#x017F;imultaneæ</hi> &#x017F;eyn, &#x017F;o kan<lb/>
man viele Fehler machen, daher &#x017F;ind &#x1F04;&#x03C1;&#x03C1;&#x03B7;&#x03C4;&#x03B1;<lb/>
&#x03C1;&#x03B7;&#x03BC;&#x03B1;&#x03C4;&#x03B1; nicht wohl auszureden.</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">A 4</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">III.</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0007] Vorrede. erſtehung und von dem Feuer des groſſen Tags, 1 Cor. 5. und Marc. 9. Zur Pruͤfung dieſes Buchs gehoͤrt alſo, was der ſolide Schriftforſcher Launay, ein Staatsmann in ſeiner Vorrede uͤber ſeine Remarques ſur le Texte de la S. Bible ſagt: nemlich in Heil. Schrift giebt es zweyerley Objecta: Taͤglich Brod und Perlenfiſcherey. Das letzte wuͤrde, wie mich duͤnkt, manchen zu naß machen, daher iſt hierinn die Pruͤfung nicht ſo leicht. Zweifelt man in ſolcherley Factis, ſo hoͤre man, was hohe Standesperſonen davon ſa- gen, nicht nur was der beruͤhmte Erneſti ſpricht in ſeiner Theol. Bibliothec. Zuletzt erinnere ich noch diß, und darinn wird mir Herr D. Erneſti Beyfall geben: Al- le Weiſſagung auſſer Heil. Schrift iſt einiger Gefahr der Worte unterworfen, nemlich I. Wann man mit ſeiner Particulargabe ſich wagt, das Ganze der Heil. Schrift zu be- ſchrenken, wie es J. Bœhm, Guion und Bou- rignon zuweilen gemacht. II. Jndem man unausſprechliche Dinge, Simultanea, oder Dinge, die zumal zu Geſicht kommen, nach und nach ausſpricht, wie die Perceptiones centrales ſimultaneæ ſeyn, ſo kan man viele Fehler machen, daher ſind ἄρρητα ρηματα nicht wohl auszureden. III. A 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/7
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/7>, abgerufen am 21.11.2024.