Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
Von d. äusern u. innern Menschen
VII. Von der Perception und
Sprache der himmlischen Geister.

Paulus hörte unaussprechliche Worte im
dritten Himmel, 2 Cor. 12, 4. und 1 Cor.
13, 2. sagt er von Zungen und Sprachen der
Engel. Demnach hat man Grund in der
Schrift, daß es Engelsprachen gebe. Es ist
aber wunderbar, daß auch Kinder, die noch kei-
ne Sprache gewußt, nachdem sie in jene Welt
übergangen, sogleich die Sprache der Geister
können. Dieß kommt her von dem allgemei-
nen influxu des HErrn in alle Geister. Das
ewige Wort berührt und durchdringt sie alle;
Sie leben, sie bewegen sich, sie seyn aledann ei-
gentlich in ihm. Was haben wir nöthig, weiter
zu wissen? Die Sprach der Geister ist eine
Jdeensprache, weil alle Jdeen in dem Wort,
das von Anfang war, liegen, und weil die Weis-
heit, wie sie selbst von Ewigkeit als der Anfang
der Wege GOttes ausgegossen war, nischach-
ti,
sich noch in alle die Göttliches Geschlechts
seyn, ergießt. Was wollen wir einwenden?
Wasser, Blut, und Geist ist in erhabenstem
Sinn in Christo, der zur Rechten GOttes ist,
was richtet diß nicht aus in den Geistern? wie
wollen wir uns unterstehen zu concipiren, wie
es zugehe, da wir in Vegetabilien, Animalien
und Mineralien das wenigste erklären können?
Jch habe in der Uebersetzung des Lebens der Ma-
ria de la S. Therese
von der Perceptione centrali

oder
S 2
Von d. aͤuſern u. innern Menſchen
VII. Von der Perception und
Sprache der himmliſchen Geiſter.

Paulus hoͤrte unausſprechliche Worte im
dritten Himmel, 2 Cor. 12, 4. und 1 Cor.
13, 2. ſagt er von Zungen und Sprachen der
Engel. Demnach hat man Grund in der
Schrift, daß es Engelſprachen gebe. Es iſt
aber wunderbar, daß auch Kinder, die noch kei-
ne Sprache gewußt, nachdem ſie in jene Welt
uͤbergangen, ſogleich die Sprache der Geiſter
koͤnnen. Dieß kommt her von dem allgemei-
nen influxu des HErrn in alle Geiſter. Das
ewige Wort beruͤhrt und durchdringt ſie alle;
Sie leben, ſie bewegen ſich, ſie ſeyn aledann ei-
gentlich in ihm. Was haben wir noͤthig, weiter
zu wiſſen? Die Sprach der Geiſter iſt eine
Jdeenſprache, weil alle Jdeen in dem Wort,
das von Anfang war, liegen, und weil die Weis-
heit, wie ſie ſelbſt von Ewigkeit als der Anfang
der Wege GOttes ausgegoſſen war, niſchach-
ti,
ſich noch in alle die Goͤttliches Geſchlechts
ſeyn, ergießt. Was wollen wir einwenden?
Waſſer, Blut, und Geiſt iſt in erhabenſtem
Sinn in Chriſto, der zur Rechten GOttes iſt,
was richtet diß nicht aus in den Geiſtern? wie
wollen wir uns unterſtehen zu concipiren, wie
es zugehe, da wir in Vegetabilien, Animalien
und Mineralien das wenigſte erklaͤren koͤnnen?
Jch habe in der Ueberſetzung des Lebens der Ma-
ria de la S. Thereſe
von der Perceptione centrali

oder
S 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0275" n="175[275]"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von d. a&#x0364;u&#x017F;ern u. innern Men&#x017F;chen</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VII.</hi> Von der Perception und<lb/>
Sprache der himmli&#x017F;chen Gei&#x017F;ter.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">P</hi>aulus ho&#x0364;rte unaus&#x017F;prechliche Worte im<lb/>
dritten Himmel, 2 Cor. 12, 4. und 1 Cor.<lb/>
13, 2. &#x017F;agt er von Zungen und Sprachen der<lb/>
Engel. Demnach hat man Grund in der<lb/>
Schrift, daß es Engel&#x017F;prachen gebe. Es i&#x017F;t<lb/>
aber wunderbar, daß auch Kinder, die noch kei-<lb/>
ne Sprache gewußt, nachdem &#x017F;ie in jene Welt<lb/>
u&#x0364;bergangen, &#x017F;ogleich die Sprache der Gei&#x017F;ter<lb/>
ko&#x0364;nnen. Dieß kommt her von dem allgemei-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">influxu</hi> des HErrn in alle Gei&#x017F;ter. Das<lb/>
ewige Wort beru&#x0364;hrt und durchdringt &#x017F;ie alle;<lb/>
Sie leben, &#x017F;ie bewegen &#x017F;ich, &#x017F;ie &#x017F;eyn aledann ei-<lb/>
gentlich in ihm. Was haben wir no&#x0364;thig, weiter<lb/>
zu wi&#x017F;&#x017F;en? Die Sprach der Gei&#x017F;ter i&#x017F;t eine<lb/>
Jdeen&#x017F;prache, weil alle Jdeen in dem Wort,<lb/>
das von Anfang war, liegen, und weil die Weis-<lb/>
heit, wie &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t von Ewigkeit als der Anfang<lb/>
der Wege GOttes ausgego&#x017F;&#x017F;en war, <hi rendition="#aq">ni&#x017F;chach-<lb/>
ti,</hi> &#x017F;ich noch in alle die Go&#x0364;ttliches Ge&#x017F;chlechts<lb/>
&#x017F;eyn, ergießt. Was wollen wir einwenden?<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er, Blut, und Gei&#x017F;t i&#x017F;t in erhaben&#x017F;tem<lb/>
Sinn in Chri&#x017F;to, der zur Rechten GOttes i&#x017F;t,<lb/>
was richtet diß nicht aus in den Gei&#x017F;tern? wie<lb/>
wollen wir uns unter&#x017F;tehen zu concipiren, wie<lb/>
es zugehe, da wir in Vegetabilien, Animalien<lb/>
und Mineralien das wenig&#x017F;te erkla&#x0364;ren ko&#x0364;nnen?<lb/>
Jch habe in der Ueber&#x017F;etzung des Lebens der <hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
ria de la S. There&#x017F;e</hi> von der <hi rendition="#aq">Perceptione centrali</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S 2</fw><fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175[275]/0275] Von d. aͤuſern u. innern Menſchen VII. Von der Perception und Sprache der himmliſchen Geiſter. Paulus hoͤrte unausſprechliche Worte im dritten Himmel, 2 Cor. 12, 4. und 1 Cor. 13, 2. ſagt er von Zungen und Sprachen der Engel. Demnach hat man Grund in der Schrift, daß es Engelſprachen gebe. Es iſt aber wunderbar, daß auch Kinder, die noch kei- ne Sprache gewußt, nachdem ſie in jene Welt uͤbergangen, ſogleich die Sprache der Geiſter koͤnnen. Dieß kommt her von dem allgemei- nen influxu des HErrn in alle Geiſter. Das ewige Wort beruͤhrt und durchdringt ſie alle; Sie leben, ſie bewegen ſich, ſie ſeyn aledann ei- gentlich in ihm. Was haben wir noͤthig, weiter zu wiſſen? Die Sprach der Geiſter iſt eine Jdeenſprache, weil alle Jdeen in dem Wort, das von Anfang war, liegen, und weil die Weis- heit, wie ſie ſelbſt von Ewigkeit als der Anfang der Wege GOttes ausgegoſſen war, niſchach- ti, ſich noch in alle die Goͤttliches Geſchlechts ſeyn, ergießt. Was wollen wir einwenden? Waſſer, Blut, und Geiſt iſt in erhabenſtem Sinn in Chriſto, der zur Rechten GOttes iſt, was richtet diß nicht aus in den Geiſtern? wie wollen wir uns unterſtehen zu concipiren, wie es zugehe, da wir in Vegetabilien, Animalien und Mineralien das wenigſte erklaͤren koͤnnen? Jch habe in der Ueberſetzung des Lebens der Ma- ria de la S. Thereſe von der Perceptione centrali oder S 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/275
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 175[275]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/275>, abgerufen am 22.11.2024.