Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.und von der himmlischen Freude. ten will. Jch sahe, daß einige Englische Gei-ster mit gröstem Fleiß einen Leuchter mit sei- nen Lichtern und Blumen auf das zierlichste zur Ehre des HErtn formirten; ich konnte ein und andere Stunde lang sehen, wie sehr sie sich bemüheten, daß all, und jedes sich schön präsentiren möchte, in der Meynung, daß es von ihnen sey: ich konnte aber deutlich wahr- nehmen, daß sie so gar nichts von sich ihnen selbst erfinden konnten: Endlich sagten sie nach einigen Stunden, daß sie einen sehr schönen Leuchter, der sich wohl sehen lasse, zur Ehre des HErrn verfertiget hätten, und freueten sich darüber in ihrem Jnnersten. Jch sagte aber, sie hätten nichts aus sich jemals erfunden und gemacht, sondern allein der HErr: Diß woll- ten sie anfänglich kaum glauben, weil es aber Englische Geister waren, wurden sie erleuchtet, und bekannten, daß dem also sey. Gleicher- gestalt verhält es sich mit den übrigen Vorstel- lungen, und mit allen und jeden Stücken ei- nes Eindrucks und Gedankens, und also auch mit der himmlischen Freude, daß das aller- kleinste davon allein von dem HErrn ist. Welche in der Liebe unter einander stehen, in Sw. Sch. IV. Th. O
und von der himmliſchen Freude. ten will. Jch ſahe, daß einige Engliſche Gei-ſter mit groͤſtem Fleiß einen Leuchter mit ſei- nen Lichtern und Blumen auf das zierlichſte zur Ehre des HErtn formirten; ich konnte ein und andere Stunde lang ſehen, wie ſehr ſie ſich bemuͤheten, daß all, und jedes ſich ſchoͤn praͤſentiren moͤchte, in der Meynung, daß es von ihnen ſey: ich konnte aber deutlich wahr- nehmen, daß ſie ſo gar nichts von ſich ihnen ſelbſt erfinden konnten: Endlich ſagten ſie nach einigen Stunden, daß ſie einen ſehr ſchoͤnen Leuchter, der ſich wohl ſehen laſſe, zur Ehre des HErrn verfertiget haͤtten, und freueten ſich daruͤber in ihrem Jnnerſten. Jch ſagte aber, ſie haͤtten nichts aus ſich jemals erfunden und gemacht, ſondern allein der HErr: Diß woll- ten ſie anfaͤnglich kaum glauben, weil es aber Engliſche Geiſter waren, wurden ſie erleuchtet, und bekannten, daß dem alſo ſey. Gleicher- geſtalt verhaͤlt es ſich mit den uͤbrigen Vorſtel- lungen, und mit allen und jeden Stuͤcken ei- nes Eindrucks und Gedankens, und alſo auch mit der himmliſchen Freude, daß das aller- kleinſte davon allein von dem HErrn iſt. Welche in der Liebe unter einander ſtehen, in Sw. Sch. IV. Th. O
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0209" n="209"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und von der himmliſchen Freude.</hi></fw><lb/> ten will. Jch ſahe, daß einige Engliſche Gei-<lb/> ſter mit groͤſtem Fleiß einen Leuchter mit ſei-<lb/> nen Lichtern und Blumen auf das zierlichſte<lb/> zur Ehre des HErtn formirten; ich konnte ein<lb/> und andere Stunde lang ſehen, wie ſehr ſie<lb/> ſich bemuͤheten, daß all, und jedes ſich ſchoͤn<lb/> praͤſentiren moͤchte, in der Meynung, daß es<lb/> von ihnen ſey: ich konnte aber deutlich wahr-<lb/> nehmen, daß ſie ſo gar nichts von ſich ihnen<lb/> ſelbſt erfinden konnten: Endlich ſagten ſie nach<lb/> einigen Stunden, daß ſie einen ſehr ſchoͤnen<lb/> Leuchter, der ſich wohl ſehen laſſe, zur Ehre des<lb/> HErrn verfertiget haͤtten, und freueten ſich<lb/> daruͤber in ihrem Jnnerſten. Jch ſagte aber,<lb/> ſie haͤtten nichts aus ſich jemals erfunden und<lb/> gemacht, ſondern allein der HErr: Diß woll-<lb/> ten ſie anfaͤnglich kaum glauben, weil es aber<lb/> Engliſche Geiſter waren, wurden ſie erleuchtet,<lb/> und bekannten, daß dem alſo ſey. Gleicher-<lb/> geſtalt verhaͤlt es ſich mit den uͤbrigen Vorſtel-<lb/> lungen, und mit allen und jeden Stuͤcken ei-<lb/> nes Eindrucks und Gedankens, und alſo auch<lb/> mit der himmliſchen Freude, daß das aller-<lb/> kleinſte davon allein von dem HErrn iſt.</p><lb/> <p>Welche in der Liebe unter einander ſtehen,<lb/> die gehen ſtets dem Fruͤhling ihrer Jugend ent-<lb/> gegen, und je mehr Jahrtauſende ſie leben, de-<lb/> ſto lieblicher gruͤnen ſie, und das in Ewigkeit<lb/> unter ſtetem Wachsthum, nach den Progreſſen<lb/> und Graden der Liebe und des Glaubens. Die-<lb/> jenige von dem weiblichen Geſchlecht, welche<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Sw. Sch.</hi><hi rendition="#aq">IV.</hi><hi rendition="#fr">Th.</hi> O</fw><fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209/0209]
und von der himmliſchen Freude.
ten will. Jch ſahe, daß einige Engliſche Gei-
ſter mit groͤſtem Fleiß einen Leuchter mit ſei-
nen Lichtern und Blumen auf das zierlichſte
zur Ehre des HErtn formirten; ich konnte ein
und andere Stunde lang ſehen, wie ſehr ſie
ſich bemuͤheten, daß all, und jedes ſich ſchoͤn
praͤſentiren moͤchte, in der Meynung, daß es
von ihnen ſey: ich konnte aber deutlich wahr-
nehmen, daß ſie ſo gar nichts von ſich ihnen
ſelbſt erfinden konnten: Endlich ſagten ſie nach
einigen Stunden, daß ſie einen ſehr ſchoͤnen
Leuchter, der ſich wohl ſehen laſſe, zur Ehre des
HErrn verfertiget haͤtten, und freueten ſich
daruͤber in ihrem Jnnerſten. Jch ſagte aber,
ſie haͤtten nichts aus ſich jemals erfunden und
gemacht, ſondern allein der HErr: Diß woll-
ten ſie anfaͤnglich kaum glauben, weil es aber
Engliſche Geiſter waren, wurden ſie erleuchtet,
und bekannten, daß dem alſo ſey. Gleicher-
geſtalt verhaͤlt es ſich mit den uͤbrigen Vorſtel-
lungen, und mit allen und jeden Stuͤcken ei-
nes Eindrucks und Gedankens, und alſo auch
mit der himmliſchen Freude, daß das aller-
kleinſte davon allein von dem HErrn iſt.
Welche in der Liebe unter einander ſtehen,
die gehen ſtets dem Fruͤhling ihrer Jugend ent-
gegen, und je mehr Jahrtauſende ſie leben, de-
ſto lieblicher gruͤnen ſie, und das in Ewigkeit
unter ſtetem Wachsthum, nach den Progreſſen
und Graden der Liebe und des Glaubens. Die-
jenige von dem weiblichen Geſchlecht, welche
in
Sw. Sch. IV. Th. O
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |