Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

in dem Weltall.
und Winter machen; gleichermassen, daß sie,
wie unsere Erde, sich um ihre Axe drehen,
und daher Tage und Tagszeiten, als Morgen,
Mittag, Abend und Nacht, machen, und daß
überdas einige von denselben, Monden haben,
welche man Trabanten nennt, die sich nach
gesetzten Zeiten um ihre Erden, wie der
Mond sich um die unsere, drehen: und daß
der Saturn, weil er am weitesten von der
Sonne entfernt ist, einen grossen leuchten-
den Ring (cingulum) habe, welcher derselben
Erde vieles, obwohlen zuruckgeworfenes,
Licht gibt. Wer kann jemalen, wofern er
dieses weiß, und aus der Vernunft bedenkt,
vorgeben, daß dieses leere Cörper seyen?

Ueber diß habe ich mit den Geistern ge-
redt, daß ein Mensch daraus glauben kön-
ne, daß in dem grossen All, mehrere Erden
als nur Eine seyen, weil der Sternenhimmel
so unermeßlich, und die Sterne darinn so
unzählig seyen, deren ein jeder an seinem Ort
oder in seiner Welt eine Sonne ist, und
gleich unserer Sonne, in einer verschiedenen
Grösse: wer es recht bedenkt, der schließt,
daß dieses Ganze, das so unermeßlich ist,
nichts anders als ein Mittel zu einem End-
zweck seyn könne, welches nun das letzte Ziel
der Schöpfung ist, nemlich das Reich der
Himmel, in welchem GOtt mit den Engeln
und Menschen wohnen kann. Denn die

ganze
F 2

in dem Weltall.
und Winter machen; gleichermaſſen, daß ſie,
wie unſere Erde, ſich um ihre Axe drehen,
und daher Tage und Tagszeiten, als Morgen,
Mittag, Abend und Nacht, machen, und daß
überdas einige von denſelben, Monden haben,
welche man Trabanten nennt, die ſich nach
geſetzten Zeiten um ihre Erden, wie der
Mond ſich um die unſere, drehen: und daß
der Saturn, weil er am weiteſten von der
Sonne entfernt iſt, einen groſſen leuchten-
den Ring (cingulum) habe, welcher derſelben
Erde vieles, obwohlen zuruckgeworfenes,
Licht gibt. Wer kann jemalen, wofern er
dieſes weiß, und aus der Vernunft bedenkt,
vorgeben, daß dieſes leere Cörper ſeyen?

Ueber diß habe ich mit den Geiſtern ge-
redt, daß ein Menſch daraus glauben kön-
ne, daß in dem groſſen All, mehrere Erden
als nur Eine ſeyen, weil der Sternenhimmel
ſo unermeßlich, und die Sterne darinn ſo
unzählig ſeyen, deren ein jeder an ſeinem Ort
oder in ſeiner Welt eine Sonne iſt, und
gleich unſerer Sonne, in einer verſchiedenen
Gröſſe: wer es recht bedenkt, der ſchließt,
daß dieſes Ganze, das ſo unermeßlich iſt,
nichts anders als ein Mittel zu einem End-
zweck ſeyn könne, welches nun das letzte Ziel
der Schöpfung iſt, nemlich das Reich der
Himmel, in welchem GOtt mit den Engeln
und Menſchen wohnen kann. Denn die

ganze
F 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0087" n="83"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">in dem Weltall.</hi></fw><lb/>
und Winter machen; gleicherma&#x017F;&#x017F;en, daß &#x017F;ie,<lb/>
wie un&#x017F;ere Erde, &#x017F;ich um ihre Axe drehen,<lb/>
und daher Tage und Tagszeiten, als Morgen,<lb/>
Mittag, Abend und Nacht, machen, und daß<lb/>
überdas einige von den&#x017F;elben, Monden haben,<lb/>
welche man Trabanten nennt, die &#x017F;ich nach<lb/>
ge&#x017F;etzten Zeiten um ihre Erden, wie der<lb/>
Mond &#x017F;ich um die un&#x017F;ere, drehen: und daß<lb/>
der Saturn, weil er am weite&#x017F;ten von der<lb/>
Sonne entfernt i&#x017F;t, einen gro&#x017F;&#x017F;en leuchten-<lb/>
den Ring (<hi rendition="#aq">cingulum</hi>) habe, welcher der&#x017F;elben<lb/>
Erde vieles, obwohlen zuruckgeworfenes,<lb/>
Licht gibt. Wer kann jemalen, wofern er<lb/>
die&#x017F;es weiß, und aus der Vernunft bedenkt,<lb/>
vorgeben, daß die&#x017F;es leere Cörper &#x017F;eyen?</p><lb/>
            <p>Ueber diß habe ich mit den Gei&#x017F;tern ge-<lb/>
redt, daß ein Men&#x017F;ch daraus glauben kön-<lb/>
ne, daß in dem gro&#x017F;&#x017F;en All, mehrere Erden<lb/>
als nur Eine &#x017F;eyen, weil der Sternenhimmel<lb/>
&#x017F;o unermeßlich, und die Sterne darinn &#x017F;o<lb/>
unzählig &#x017F;eyen, deren ein jeder an &#x017F;einem Ort<lb/>
oder in &#x017F;einer Welt eine Sonne i&#x017F;t, und<lb/>
gleich un&#x017F;erer Sonne, in einer ver&#x017F;chiedenen<lb/>
Grö&#x017F;&#x017F;e: wer es recht bedenkt, der &#x017F;chließt,<lb/>
daß die&#x017F;es Ganze, das &#x017F;o unermeßlich i&#x017F;t,<lb/>
nichts anders als ein Mittel zu einem End-<lb/>
zweck &#x017F;eyn könne, welches nun das letzte Ziel<lb/>
der Schöpfung i&#x017F;t, nemlich das Reich der<lb/>
Himmel, in welchem GOtt mit den Engeln<lb/>
und Men&#x017F;chen wohnen kann. Denn die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ganze</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0087] in dem Weltall. und Winter machen; gleichermaſſen, daß ſie, wie unſere Erde, ſich um ihre Axe drehen, und daher Tage und Tagszeiten, als Morgen, Mittag, Abend und Nacht, machen, und daß überdas einige von denſelben, Monden haben, welche man Trabanten nennt, die ſich nach geſetzten Zeiten um ihre Erden, wie der Mond ſich um die unſere, drehen: und daß der Saturn, weil er am weiteſten von der Sonne entfernt iſt, einen groſſen leuchten- den Ring (cingulum) habe, welcher derſelben Erde vieles, obwohlen zuruckgeworfenes, Licht gibt. Wer kann jemalen, wofern er dieſes weiß, und aus der Vernunft bedenkt, vorgeben, daß dieſes leere Cörper ſeyen? Ueber diß habe ich mit den Geiſtern ge- redt, daß ein Menſch daraus glauben kön- ne, daß in dem groſſen All, mehrere Erden als nur Eine ſeyen, weil der Sternenhimmel ſo unermeßlich, und die Sterne darinn ſo unzählig ſeyen, deren ein jeder an ſeinem Ort oder in ſeiner Welt eine Sonne iſt, und gleich unſerer Sonne, in einer verſchiedenen Gröſſe: wer es recht bedenkt, der ſchließt, daß dieſes Ganze, das ſo unermeßlich iſt, nichts anders als ein Mittel zu einem End- zweck ſeyn könne, welches nun das letzte Ziel der Schöpfung iſt, nemlich das Reich der Himmel, in welchem GOtt mit den Engeln und Menſchen wohnen kann. Denn die ganze F 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/87
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/87>, abgerufen am 08.05.2024.