Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Emanuel Swedenborgs. derfahren. Jedermann wünscht meine Zu-rückkunft; daher fürchte ich in meinem Va- terland nichts weniger, als eine Verfolgung, davon Sie einige Vermuthung äusern, und mir deswegen aus besonderer Gewogen- heit in Jhrem Briefe zu rathen suchen. Soll- te man mich anderswo verfolgen, so wird es mich nicht treffen. Aber alle diese Din- ge, so ich erzehlt habe, betrachte ich gewisser massen als Kleinigkeiten: denn das übertrift jene Dinge weit, daß ich zu einem heiligen Amt von dem HErrn selbst gerufen bin, der sich mir, seinem Knecht, im Jahr 1743. auf eine überaus gnadenvolle Weise persön- lich offenbaret, und mir alsdenn die Aussich- ten in die geistliche Welt eröfnet und bis auf den heutigen Tag mit Geistern und Engeln zu reden verstattet hat; seit dieser Zeit habe ich verschiedene Geheimnisse, die ich gesehen habe und die mir entdeckt worden sind, durch den Druck bekannt gemacht, als vom Himmel und Hölle, vom Zustand des Men- schen nach dem Tod, vom wahren Gottes- dienst, vom geistlichen Sinn des Worts, ausser andern wichtigen Materien, welche zur Seligkeit und Weisdeit dienen Daß ich etlichemal aus meinem Vaterland in aus- wärtige Länder gereiset bin, das ist aus kei- ner andern Ursache geschehen, als aus einem sehnlichen Verlangen Nutzen zu stiften, und die X 2
Emanuel Swedenborgs. derfahren. Jedermann wünſcht meine Zu-rückkunft; daher fürchte ich in meinem Va- terland nichts weniger, als eine Verfolgung, davon Sie einige Vermuthung äuſern, und mir deswegen aus beſonderer Gewogen- heit in Jhrem Briefe zu rathen ſuchen. Soll- te man mich anderswo verfolgen, ſo wird es mich nicht treffen. Aber alle dieſe Din- ge, ſo ich erzehlt habe, betrachte ich gewiſſer maſſen als Kleinigkeiten: denn das übertrift jene Dinge weit, daß ich zu einem heiligen Amt von dem HErrn ſelbſt gerufen bin, der ſich mir, ſeinem Knecht, im Jahr 1743. auf eine überaus gnadenvolle Weiſe perſön- lich offenbaret, und mir alsdenn die Ausſich- ten in die geiſtliche Welt eröfnet und bis auf den heutigen Tag mit Geiſtern und Engeln zu reden verſtattet hat; ſeit dieſer Zeit habe ich verſchiedene Geheimniſſe, die ich geſehen habe und die mir entdeckt worden ſind, durch den Druck bekannt gemacht, als vom Himmel und Hölle, vom Zuſtand des Men- ſchen nach dem Tod, vom wahren Gottes- dienſt, vom geiſtlichen Sinn des Worts, auſſer andern wichtigen Materien, welche zur Seligkeit und Weisdeit dienen Daß ich etlichemal aus meinem Vaterland in aus- wärtige Länder gereiſet bin, das iſt aus kei- ner andern Urſache geſchehen, als aus einem ſehnlichen Verlangen Nutzen zu ſtiften, und die X 2
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Emanuel Swedenborgs.
derfahren. Jedermann wünſcht meine Zu-
rückkunft; daher fürchte ich in meinem Va-
terland nichts weniger, als eine Verfolgung,
davon Sie einige Vermuthung äuſern, und
mir deswegen aus beſonderer Gewogen-
heit in Jhrem Briefe zu rathen ſuchen. Soll-
te man mich anderswo verfolgen, ſo wird
es mich nicht treffen. Aber alle dieſe Din-
ge, ſo ich erzehlt habe, betrachte ich gewiſſer
maſſen als Kleinigkeiten: denn das übertrift
jene Dinge weit, daß ich zu einem heiligen
Amt von dem HErrn ſelbſt gerufen bin, der
ſich mir, ſeinem Knecht, im Jahr 1743.
auf eine überaus gnadenvolle Weiſe perſön-
lich offenbaret, und mir alsdenn die Ausſich-
ten in die geiſtliche Welt eröfnet und bis auf
den heutigen Tag mit Geiſtern und Engeln
zu reden verſtattet hat; ſeit dieſer Zeit habe
ich verſchiedene Geheimniſſe, die ich geſehen
habe und die mir entdeckt worden ſind, durch
den Druck bekannt gemacht, als vom
Himmel und Hölle, vom Zuſtand des Men-
ſchen nach dem Tod, vom wahren Gottes-
dienſt, vom geiſtlichen Sinn des Worts,
auſſer andern wichtigen Materien, welche
zur Seligkeit und Weisdeit dienen Daß ich
etlichemal aus meinem Vaterland in aus-
wärtige Länder gereiſet bin, das iſt aus kei-
ner andern Urſache geſchehen, als aus einem
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