Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.der Seele und des Körpers nunft ganz gewiß den Schluß machen, daßdie Entstehung des Würklichseyns (existentia) eben auch aus derselben sey, denn die immer- währende Dauer der Würklichkeit ist das be- ständige Würklichseyn, so wie die Entstehung desselben gewesen ist. (nam perpetuo subsi- stere est perpetuo existere sicut exstitit) Dar- aus folget, daß die natürliche Welt durch diese Sonne von Jehovah GOtt mittelbarer- weise (secundario) geschaffen worden sey. Daß es ein Geistliches gebe, und ein Natür- liches, die gänzlich von einander unterschie- den sind, und daß der Ursprung und die Un- terhaltung des Geistlichen von der Sonne herkomme, welche die reine lautere Liebe ist, in deren Mitte der Schöpfer und Erhalter des Weltalls Jehovah GOtt ist, ist bisher bewiesen worden; daß aber der Ursprung und die Unterhaltung des Natürlichen die Sonne sey, welches ein lauteres Feuer ist, und daß dieses aus derselben sey, und beyde von GOtt entspringen, folget von selbst, wie das Nachfolgende vom Vorhergehenden, und dieses vom Ersten folget. Daß die Sonne der Natur und ihrer Welten ein lau- teres Feuer (purus ignis) sey, beweisen al- so ihre Würkungen, als die Zusammenzie- hung ihrer Stralen in den Brennpunkt durch die Optik, woraus ein heftig brennendes Feu- er und auch eine Flamme geht; die Natur ihrer Wärme ist der Wärme aus dem elemen- tari-
der Seele und des Körpers nunft ganz gewiß den Schluß machen, daßdie Entſtehung des Würklichſeyns (exiſtentia) eben auch aus derſelben ſey, denn die immer- währende Dauer der Würklichkeit iſt das be- ſtändige Würklichſeyn, ſo wie die Entſtehung deſſelben geweſen iſt. (nam perpetuo ſubſi- ſtere eſt perpetuo exiſtere ſicut exſtitit) Dar- aus folget, daß die natürliche Welt durch dieſe Sonne von Jehovah GOtt mittelbarer- weiſe (ſecundario) geſchaffen worden ſey. Daß es ein Geiſtliches gebe, und ein Natür- liches, die gänzlich von einander unterſchie- den ſind, und daß der Urſprung und die Un- terhaltung des Geiſtlichen von der Sonne herkomme, welche die reine lautere Liebe iſt, in deren Mitte der Schöpfer und Erhalter des Weltalls Jehovah GOtt iſt, iſt bisher bewieſen worden; daß aber der Urſprung und die Unterhaltung des Natürlichen die Sonne ſey, welches ein lauteres Feuer iſt, und daß dieſes aus derſelben ſey, und beyde von GOtt entſpringen, folget von ſelbſt, wie das Nachfolgende vom Vorhergehenden, und dieſes vom Erſten folget. Daß die Sonne der Natur und ihrer Welten ein lau- teres Feuer (purus ignis) ſey, beweiſen al- ſo ihre Würkungen, als die Zuſammenzie- hung ihrer Stralen in den Brennpunkt durch die Optik, woraus ein heftig brennendes Feu- er und auch eine Flamme geht; die Natur ihrer Wärme iſt der Wärme aus dem elemen- tari-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0031" n="27"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Seele und des Körpers</hi></fw><lb/> nunft ganz gewiß den Schluß machen, daß<lb/> die Entſtehung des Würklichſeyns (<hi rendition="#aq">exiſtentia</hi>)<lb/> eben auch aus derſelben ſey, denn die immer-<lb/> währende Dauer der Würklichkeit iſt das be-<lb/> ſtändige Würklichſeyn, ſo wie die Entſtehung<lb/> deſſelben geweſen iſt. (<hi rendition="#aq">nam perpetuo ſubſi-<lb/> ſtere eſt perpetuo exiſtere ſicut exſtitit</hi>) Dar-<lb/> aus folget, daß die natürliche Welt durch<lb/> dieſe Sonne von Jehovah GOtt mittelbarer-<lb/> weiſe (<hi rendition="#aq">ſecundario</hi>) geſchaffen worden ſey.<lb/> Daß es ein Geiſtliches gebe, und ein Natür-<lb/> liches, die gänzlich von einander unterſchie-<lb/> den ſind, und daß der Urſprung und die Un-<lb/> terhaltung des Geiſtlichen von der Sonne<lb/> herkomme, welche die reine lautere Liebe iſt,<lb/> in deren Mitte der Schöpfer und Erhalter<lb/> des Weltalls Jehovah GOtt iſt, iſt bisher<lb/> bewieſen worden; daß aber der Urſprung<lb/> und die Unterhaltung des Natürlichen die<lb/> Sonne ſey, welches ein lauteres Feuer iſt,<lb/> und daß dieſes aus derſelben ſey, und beyde<lb/> von GOtt entſpringen, folget von ſelbſt, wie<lb/> das <hi rendition="#fr">Nachfolgende</hi> vom <hi rendition="#fr">Vorhergehenden,</hi><lb/> und dieſes vom <hi rendition="#fr">Erſten</hi> folget. Daß die<lb/> Sonne der Natur und ihrer Welten ein lau-<lb/> teres Feuer (<hi rendition="#aq">purus ignis</hi>) ſey, beweiſen al-<lb/> ſo ihre Würkungen, als die Zuſammenzie-<lb/> hung ihrer Stralen in den Brennpunkt durch<lb/> die Optik, woraus ein heftig brennendes Feu-<lb/> er und auch eine Flamme geht; die Natur<lb/> ihrer Wärme iſt der Wärme aus dem elemen-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tari-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0031]
der Seele und des Körpers
nunft ganz gewiß den Schluß machen, daß
die Entſtehung des Würklichſeyns (exiſtentia)
eben auch aus derſelben ſey, denn die immer-
währende Dauer der Würklichkeit iſt das be-
ſtändige Würklichſeyn, ſo wie die Entſtehung
deſſelben geweſen iſt. (nam perpetuo ſubſi-
ſtere eſt perpetuo exiſtere ſicut exſtitit) Dar-
aus folget, daß die natürliche Welt durch
dieſe Sonne von Jehovah GOtt mittelbarer-
weiſe (ſecundario) geſchaffen worden ſey.
Daß es ein Geiſtliches gebe, und ein Natür-
liches, die gänzlich von einander unterſchie-
den ſind, und daß der Urſprung und die Un-
terhaltung des Geiſtlichen von der Sonne
herkomme, welche die reine lautere Liebe iſt,
in deren Mitte der Schöpfer und Erhalter
des Weltalls Jehovah GOtt iſt, iſt bisher
bewieſen worden; daß aber der Urſprung
und die Unterhaltung des Natürlichen die
Sonne ſey, welches ein lauteres Feuer iſt,
und daß dieſes aus derſelben ſey, und beyde
von GOtt entſpringen, folget von ſelbſt, wie
das Nachfolgende vom Vorhergehenden,
und dieſes vom Erſten folget. Daß die
Sonne der Natur und ihrer Welten ein lau-
teres Feuer (purus ignis) ſey, beweiſen al-
ſo ihre Würkungen, als die Zuſammenzie-
hung ihrer Stralen in den Brennpunkt durch
die Optik, woraus ein heftig brennendes Feu-
er und auch eine Flamme geht; die Natur
ihrer Wärme iſt der Wärme aus dem elemen-
tari-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |