Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Von der Verbindung hat in ihm selber, also hat er auch demSohn gegeben das Leben zu haben in ihm selber, Joh 5, 26.; das Leben in ihm selber ist GOtt; und das Leben der Seele ist das von GOtt einfliessende Leben. Weil nun der gesammte Einfluß ein Einfluß des Lebens ist, und dieses durch seine Aufnehmer und Behalter würket, und die innerste oder erste von den Aufnehmungen und Behältnis- sen in dem Menschen seine Seele (Anima) ist, so muß man derowegen, um den Einfluß recht und ordentlich zu begreifen und einzuse- hen, von GOtt anfangen, und nicht von der Mitte; wenn man von dieser anfangen woll- te, so wäre die Lehre vom Einfluß wie ein Wagen ohne Räder, oder wie ein Schiff oh- ne Seegel. Weil dem also ist, so ist daher im vorhergehenden von der Sonne der geistlichen Welt gehandelt worden, in deren Mitte Je- hovah GOtt ist, N. 5.; und vom Einfluß der Liebe und Weisheit, also des Lebens dar- aus, N. 6. 7. Daß durch die Seele (per Animam) das Leben von GOtt in den Men- schen, und durch diese in sein Gemüth, (in ejus Mentem) das ist, in dessen Neigungen und Gedanken, und aus diesen in des Kör- pers Sinne, Reden und Handlungen einflie- set, ist darum, weil dieselben das Leben in einer auf einander folgenden Ordnung aus- machen; denn das Gemüth (Mens) ist der Seele untergeordnet, (Animae) und der Leib dem
Von der Verbindung hat in ihm ſelber, alſo hat er auch demSohn gegeben das Leben zu haben in ihm ſelber, Joh 5, 26.; das Leben in ihm ſelber iſt GOtt; und das Leben der Seele iſt das von GOtt einflieſſende Leben. Weil nun der geſammte Einfluß ein Einfluß des Lebens iſt, und dieſes durch ſeine Aufnehmer und Behalter würket, und die innerſte oder erſte von den Aufnehmungen und Behältniſ- ſen in dem Menſchen ſeine Seele (Anima) iſt, ſo muß man derowegen, um den Einfluß recht und ordentlich zu begreifen und einzuſe- hen, von GOtt anfangen, und nicht von der Mitte; wenn man von dieſer anfangen woll- te, ſo wäre die Lehre vom Einfluß wie ein Wagen ohne Räder, oder wie ein Schiff oh- ne Seegel. Weil dem alſo iſt, ſo iſt daher im vorhergehenden von der Sonne der geiſtlichen Welt gehandelt worden, in deren Mitte Je- hovah GOtt iſt, N. 5.; und vom Einfluß der Liebe und Weisheit, alſo des Lebens dar- aus, N. 6. 7. Daß durch die Seele (per Animam) das Leben von GOtt in den Men- ſchen, und durch dieſe in ſein Gemüth, (in ejus Mentem) das iſt, in deſſen Neigungen und Gedanken, und aus dieſen in des Kör- pers Sinne, Reden und Handlungen einflie- ſet, iſt darum, weil dieſelben das Leben in einer auf einander folgenden Ordnung aus- machen; denn das Gemüth (Mens) iſt der Seele untergeordnet, (Animæ) und der Leib dem
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Von der Verbindung
hat in ihm ſelber, alſo hat er auch dem
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ihm ſelber, Joh 5, 26.; das Leben in ihm
ſelber iſt GOtt; und das Leben der Seele iſt
das von GOtt einflieſſende Leben. Weil
nun der geſammte Einfluß ein Einfluß des
Lebens iſt, und dieſes durch ſeine Aufnehmer
und Behalter würket, und die innerſte oder
erſte von den Aufnehmungen und Behältniſ-
ſen in dem Menſchen ſeine Seele (Anima)
iſt, ſo muß man derowegen, um den Einfluß
recht und ordentlich zu begreifen und einzuſe-
hen, von GOtt anfangen, und nicht von der
Mitte; wenn man von dieſer anfangen woll-
te, ſo wäre die Lehre vom Einfluß wie ein
Wagen ohne Räder, oder wie ein Schiff oh-
ne Seegel. Weil dem alſo iſt, ſo iſt daher im
vorhergehenden von der Sonne der geiſtlichen
Welt gehandelt worden, in deren Mitte Je-
hovah GOtt iſt, N. 5.; und vom Einfluß
der Liebe und Weisheit, alſo des Lebens dar-
aus, N. 6. 7. Daß durch die Seele (per
Animam) das Leben von GOtt in den Men-
ſchen, und durch dieſe in ſein Gemüth, (in
ejus Mentem) das iſt, in deſſen Neigungen
und Gedanken, und aus dieſen in des Kör-
pers Sinne, Reden und Handlungen einflie-
ſet, iſt darum, weil dieſelben das Leben in
einer auf einander folgenden Ordnung aus-
machen; denn das Gemüth (Mens) iſt der
Seele untergeordnet, (Animæ) und der Leib
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