werden, ist, weil hier alle Nationen Handel und Wandel untereinander treiben, nicht nur durch Reisen, sondern auch durch Schiffahr- ten an alle Oerter des ganzen Erdkreises: da- her hat das Wort, da es einmal schriftlich aufgezeichnet worden, von einer Nation zu der andern gebracht und überall gelehret werden können.
Daß das Wort, nachdem es einmal aufgeschrieben worden, hat können auf die ganze Nachkommenschaft erhalten werden, folglich auf tausend und aber tau- send Jahre, und auch daß es erhalten worden sey, ist bekannt.
Daß auf solche Weise hat können offenbar werden, daß GOtt Mensch ge- worden sey: denn dieß ist das erste und we- sentlichste, um deswillen das Wort ist, denn niemand kann an einen GOtt glauben und GOtt lieben, den er nicht unter einer Gestalt begreifen kann; deswegen fallen diejenigen, wel- che ein unsichtbahres und also unbegreifliches Wesen erkennen, mit ihren Gedanken auf die Natur, und glauben also an keinen GOtt. Darum hat es dem HErrn gefallen, hier ge- bohren zu werden, und dieses durch das Wort kund zu thun, damit es nicht nur auf dieser Welt bekannt würde, sondern auch damit es
durch
Warum hat der HErr wollen nur
werden, iſt, weil hier alle Nationen Handel und Wandel untereinander treiben, nicht nur durch Reiſen, ſondern auch durch Schiffahr- ten an alle Oerter des ganzen Erdkreiſes: da- her hat das Wort, da es einmal ſchriftlich aufgezeichnet worden, von einer Nation zu der andern gebracht und überall gelehret werden können.
Daß das Wort, nachdem es einmal aufgeſchrieben worden, hat können auf die ganze Nachkommenſchaft erhalten werden, folglich auf tauſend und aber tau- ſend Jahre, und auch daß es erhalten worden ſey, iſt bekannt.
Daß auf ſolche Weiſe hat können offenbar werden, daß GOtt Menſch ge- worden ſey: denn dieß iſt das erſte und we- ſentlichſte, um deswillen das Wort iſt, denn niemand kann an einen GOtt glauben und GOtt lieben, den er nicht unter einer Geſtalt begreifen kann; deswegen fallen diejenigen, wel- che ein unſichtbahres und alſo unbegreifliches Weſen erkennen, mit ihren Gedanken auf die Natur, und glauben alſo an keinen GOtt. Darum hat es dem HErrn gefallen, hier ge- bohren zu werden, und dieſes durch das Wort kund zu thun, damit es nicht nur auf dieſer Welt bekannt würde, ſondern auch damit es
durch
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0206"n="202"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Warum hat der HErr wollen nur</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">werden,</hi> iſt, weil hier alle Nationen Handel<lb/>
und Wandel untereinander treiben, nicht nur<lb/>
durch Reiſen, ſondern auch durch Schiffahr-<lb/>
ten an alle Oerter des ganzen Erdkreiſes: da-<lb/>
her hat das Wort, da es einmal ſchriftlich<lb/>
aufgezeichnet worden, von einer Nation zu der<lb/>
andern gebracht und überall gelehret werden<lb/>
können.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Daß das Wort, nachdem es einmal<lb/>
aufgeſchrieben worden, hat können auf<lb/>
die ganze Nachkommenſchaft erhalten<lb/>
werden,</hi> folglich auf tauſend und aber tau-<lb/>ſend Jahre, und auch daß es erhalten worden<lb/>ſey, iſt bekannt.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Daß auf ſolche Weiſe hat können<lb/>
offenbar werden, daß GOtt Menſch ge-<lb/>
worden ſey:</hi> denn dieß iſt das erſte und we-<lb/>ſentlichſte, um deswillen das Wort iſt, denn<lb/>
niemand kann an einen GOtt glauben und<lb/>
GOtt lieben, den er nicht unter einer Geſtalt<lb/>
begreifen kann; deswegen fallen diejenigen, wel-<lb/>
che ein unſichtbahres und alſo unbegreifliches<lb/>
Weſen erkennen, mit ihren Gedanken auf die<lb/>
Natur, und glauben alſo an keinen GOtt.<lb/>
Darum hat es dem HErrn gefallen, hier ge-<lb/>
bohren zu werden, und dieſes durch das Wort<lb/>
kund zu thun, damit es nicht nur auf dieſer<lb/>
Welt bekannt würde, ſondern auch damit es<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">durch</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[202/0206]
Warum hat der HErr wollen nur
werden, iſt, weil hier alle Nationen Handel
und Wandel untereinander treiben, nicht nur
durch Reiſen, ſondern auch durch Schiffahr-
ten an alle Oerter des ganzen Erdkreiſes: da-
her hat das Wort, da es einmal ſchriftlich
aufgezeichnet worden, von einer Nation zu der
andern gebracht und überall gelehret werden
können.
Daß das Wort, nachdem es einmal
aufgeſchrieben worden, hat können auf
die ganze Nachkommenſchaft erhalten
werden, folglich auf tauſend und aber tau-
ſend Jahre, und auch daß es erhalten worden
ſey, iſt bekannt.
Daß auf ſolche Weiſe hat können
offenbar werden, daß GOtt Menſch ge-
worden ſey: denn dieß iſt das erſte und we-
ſentlichſte, um deswillen das Wort iſt, denn
niemand kann an einen GOtt glauben und
GOtt lieben, den er nicht unter einer Geſtalt
begreifen kann; deswegen fallen diejenigen, wel-
che ein unſichtbahres und alſo unbegreifliches
Weſen erkennen, mit ihren Gedanken auf die
Natur, und glauben alſo an keinen GOtt.
Darum hat es dem HErrn gefallen, hier ge-
bohren zu werden, und dieſes durch das Wort
kund zu thun, damit es nicht nur auf dieſer
Welt bekannt würde, ſondern auch damit es
durch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/206>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.