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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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Von den Planeten
che gebe, die das Nachtlicht, welches groß ist,
den HErrn nennen, daß sie aber von den üb-
rigen abgesondert und von ihnen nicht gedul-
det werden. Dieses Nachtlicht kommt von
jenem grossen Ring, (cingulo) welches dieselbe
Erde auf eine Weite umgibt, und von den
Monden, welche die Trabenten des Saturns
genennet werden.

Sie erzählten, daß eine andere Art Geister,
welche Schaarenweis gehen, häufig zu ihnen
komme, und zu wissen verlange, was es bey
ihnen für eine Beschaffenheit habe, und daß
sie auf mancherley Art dasjenige, was sie wis-
sen, heraus locken. Von diesen sagten sie,
sie seyen nicht ungescheut, nur aber in dem,
daß sie allein es zu wissen begehren, um kei-
nes andern Nutzens willen, als daß sie es
wissen. Nachgehends wurden sie belehret,
daß dieselben Geister aus dem Planeten Mer-
cur, oder aus der Erde, die der Sonne am
nächsten ist, seyen, und daß sie nur an Kennt-
nissen, und nicht sowohl an dem daraus ent-
stehenden Nutzen, Vergnügen haben.

Die Einwohner und Geister des Planeten
Saturns stellen in dem größten Menschen den
mittlern Sinn zwischen dem geistlichen und
natürlichen Menschen vor, der aber vom natür-
lichen abweicht und dem geistlichen näher
kommt. Daher rühret die Erscheinung, daß
jene Geister in den Himmel gerückt oder hin-

gerissen

Von den Planeten
che gebe, die das Nachtlicht, welches groß iſt,
den HErrn nennen, daß ſie aber von den üb-
rigen abgeſondert und von ihnen nicht gedul-
det werden. Dieſes Nachtlicht kommt von
jenem groſſen Ring, (cingulo) welches dieſelbe
Erde auf eine Weite umgibt, und von den
Monden, welche die Trabenten des Saturns
genennet werden.

Sie erzählten, daß eine andere Art Geiſter,
welche Schaarenweis gehen, häufig zu ihnen
komme, und zu wiſſen verlange, was es bey
ihnen für eine Beſchaffenheit habe, und daß
ſie auf mancherley Art dasjenige, was ſie wiſ-
ſen, heraus locken. Von dieſen ſagten ſie,
ſie ſeyen nicht ungeſcheut, nur aber in dem,
daß ſie allein es zu wiſſen begehren, um kei-
nes andern Nutzens willen, als daß ſie es
wiſſen. Nachgehends wurden ſie belehret,
daß dieſelben Geiſter aus dem Planeten Mer-
cur, oder aus der Erde, die der Sonne am
nächſten iſt, ſeyen, und daß ſie nur an Kennt-
niſſen, und nicht ſowohl an dem daraus ent-
ſtehenden Nutzen, Vergnügen haben.

Die Einwohner und Geiſter des Planeten
Saturns ſtellen in dem größten Menſchen den
mittlern Sinn zwiſchen dem geiſtlichen und
natürlichen Menſchen vor, der aber vom natür-
lichen abweicht und dem geiſtlichen näher
kommt. Daher rühret die Erſcheinung, daß
jene Geiſter in den Himmel gerückt oder hin-

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[190/0194] Von den Planeten che gebe, die das Nachtlicht, welches groß iſt, den HErrn nennen, daß ſie aber von den üb- rigen abgeſondert und von ihnen nicht gedul- det werden. Dieſes Nachtlicht kommt von jenem groſſen Ring, (cingulo) welches dieſelbe Erde auf eine Weite umgibt, und von den Monden, welche die Trabenten des Saturns genennet werden. Sie erzählten, daß eine andere Art Geiſter, welche Schaarenweis gehen, häufig zu ihnen komme, und zu wiſſen verlange, was es bey ihnen für eine Beſchaffenheit habe, und daß ſie auf mancherley Art dasjenige, was ſie wiſ- ſen, heraus locken. Von dieſen ſagten ſie, ſie ſeyen nicht ungeſcheut, nur aber in dem, daß ſie allein es zu wiſſen begehren, um kei- nes andern Nutzens willen, als daß ſie es wiſſen. Nachgehends wurden ſie belehret, daß dieſelben Geiſter aus dem Planeten Mer- cur, oder aus der Erde, die der Sonne am nächſten iſt, ſeyen, und daß ſie nur an Kennt- niſſen, und nicht ſowohl an dem daraus ent- ſtehenden Nutzen, Vergnügen haben. Die Einwohner und Geiſter des Planeten Saturns ſtellen in dem größten Menſchen den mittlern Sinn zwiſchen dem geiſtlichen und natürlichen Menſchen vor, der aber vom natür- lichen abweicht und dem geiſtlichen näher kommt. Daher rühret die Erſcheinung, daß jene Geiſter in den Himmel gerückt oder hin- geriſſen

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/194>, abgerufen am 03.05.2024.