Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Mars.
nicht in das Leben der Liebe setzen, eine solche
Sprache ausgesonnen haben, doch nicht alle,
und daß sie, wenn sie Geister werden, dieses
behalten. Diese sind es, welche insonder-
heit durch den steinernen Vogel bedeutet
worden sind: denn eine Rede durch Bil-
dungen des Gesichts und Bewegungen der
Lippen, mit Entfernung der Rührungen und
Entziehung der Gedanken von andern, dar-
stellen, ist so viel als eine Rede entseelen und
sie einem Bild gleich machen, und so auch
sich durch ähnliche Grade. Ob sie aber gleich
meynen, daß sie von andern nicht verstanden
werden, was sie untereinander reden, so ver-
nehmen doch die englische Geister all und je-
des, was sie reden: die Ursach ist, weil
man ihnen keinen Gedanken entziehen kann.
Dieses wurde ihnen auch durch eine leben-
dige Erfahrung gezeigt; ich dachte an das,
daß die böse Geister unserer Erde sich nicht
schämen, wenn sie andern zusetzen; dieses
hatte bey mir seinen Einfluß von den engli-
schen Geistern, welche ihre Sprache vernah-
men; darauf erkannten jene Geister des
Mars, daß es das wäre, wovon sie unter-
einander redeten, und sie verwunderten sich;
überdas wurde von einem englischen Geist
vieles entdeckt, sowohl was sie redeten, als
auch was sie gedachten, ob sie sich gleich
Mühe gaben, ihm die Gedanken zu entzie-
hen.

Nach
M 4

Mars.
nicht in das Leben der Liebe ſetzen, eine ſolche
Sprache ausgeſonnen haben, doch nicht alle,
und daß ſie, wenn ſie Geiſter werden, dieſes
behalten. Dieſe ſind es, welche inſonder-
heit durch den ſteinernen Vogel bedeutet
worden ſind: denn eine Rede durch Bil-
dungen des Geſichts und Bewegungen der
Lippen, mit Entfernung der Rührungen und
Entziehung der Gedanken von andern, dar-
ſtellen, iſt ſo viel als eine Rede entſeelen und
ſie einem Bild gleich machen, und ſo auch
ſich durch ähnliche Grade. Ob ſie aber gleich
meynen, daß ſie von andern nicht verſtanden
werden, was ſie untereinander reden, ſo ver-
nehmen doch die engliſche Geiſter all und je-
des, was ſie reden: die Urſach iſt, weil
man ihnen keinen Gedanken entziehen kann.
Dieſes wurde ihnen auch durch eine leben-
dige Erfahrung gezeigt; ich dachte an das,
daß die böſe Geiſter unſerer Erde ſich nicht
ſchämen, wenn ſie andern zuſetzen; dieſes
hatte bey mir ſeinen Einfluß von den engli-
ſchen Geiſtern, welche ihre Sprache vernah-
men; darauf erkannten jene Geiſter des
Mars, daß es das wäre, wovon ſie unter-
einander redeten, und ſie verwunderten ſich;
überdas wurde von einem engliſchen Geiſt
vieles entdeckt, ſowohl was ſie redeten, als
auch was ſie gedachten, ob ſie ſich gleich
Mühe gaben, ihm die Gedanken zu entzie-
hen.

Nach
M 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0187" n="183"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Mars.</hi></fw><lb/>
nicht in das Leben der Liebe &#x017F;etzen, eine &#x017F;olche<lb/>
Sprache ausge&#x017F;onnen haben, doch nicht alle,<lb/>
und daß &#x017F;ie, wenn &#x017F;ie Gei&#x017F;ter werden, die&#x017F;es<lb/>
behalten. Die&#x017F;e &#x017F;ind es, welche in&#x017F;onder-<lb/>
heit durch den &#x017F;teinernen Vogel bedeutet<lb/>
worden &#x017F;ind: denn eine Rede durch Bil-<lb/>
dungen des Ge&#x017F;ichts und Bewegungen der<lb/>
Lippen, mit Entfernung der Rührungen und<lb/>
Entziehung der Gedanken von andern, dar-<lb/>
&#x017F;tellen, i&#x017F;t &#x017F;o viel als eine Rede ent&#x017F;eelen und<lb/>
&#x017F;ie einem Bild gleich machen, und &#x017F;o auch<lb/>
&#x017F;ich durch ähnliche Grade. Ob &#x017F;ie aber gleich<lb/>
meynen, daß &#x017F;ie von andern nicht ver&#x017F;tanden<lb/>
werden, was &#x017F;ie untereinander reden, &#x017F;o ver-<lb/>
nehmen doch die engli&#x017F;che Gei&#x017F;ter all und je-<lb/>
des, was &#x017F;ie reden: die Ur&#x017F;ach i&#x017F;t, weil<lb/>
man ihnen keinen Gedanken entziehen kann.<lb/>
Die&#x017F;es wurde ihnen auch durch eine leben-<lb/>
dige Erfahrung gezeigt; ich dachte an das,<lb/>
daß die bö&#x017F;e Gei&#x017F;ter un&#x017F;erer Erde &#x017F;ich nicht<lb/>
&#x017F;chämen, wenn &#x017F;ie andern zu&#x017F;etzen; die&#x017F;es<lb/>
hatte bey mir &#x017F;einen Einfluß von den engli-<lb/>
&#x017F;chen Gei&#x017F;tern, welche ihre Sprache vernah-<lb/>
men; darauf erkannten jene Gei&#x017F;ter des<lb/>
Mars, daß es das wäre, wovon &#x017F;ie unter-<lb/>
einander redeten, und &#x017F;ie verwunderten &#x017F;ich;<lb/>
überdas wurde von einem engli&#x017F;chen Gei&#x017F;t<lb/>
vieles entdeckt, &#x017F;owohl was &#x017F;ie redeten, als<lb/>
auch was &#x017F;ie gedachten, ob &#x017F;ie &#x017F;ich gleich<lb/>
Mühe gaben, ihm die Gedanken zu entzie-<lb/>
hen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">M 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Nach</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0187] Mars. nicht in das Leben der Liebe ſetzen, eine ſolche Sprache ausgeſonnen haben, doch nicht alle, und daß ſie, wenn ſie Geiſter werden, dieſes behalten. Dieſe ſind es, welche inſonder- heit durch den ſteinernen Vogel bedeutet worden ſind: denn eine Rede durch Bil- dungen des Geſichts und Bewegungen der Lippen, mit Entfernung der Rührungen und Entziehung der Gedanken von andern, dar- ſtellen, iſt ſo viel als eine Rede entſeelen und ſie einem Bild gleich machen, und ſo auch ſich durch ähnliche Grade. Ob ſie aber gleich meynen, daß ſie von andern nicht verſtanden werden, was ſie untereinander reden, ſo ver- nehmen doch die engliſche Geiſter all und je- des, was ſie reden: die Urſach iſt, weil man ihnen keinen Gedanken entziehen kann. Dieſes wurde ihnen auch durch eine leben- dige Erfahrung gezeigt; ich dachte an das, daß die böſe Geiſter unſerer Erde ſich nicht ſchämen, wenn ſie andern zuſetzen; dieſes hatte bey mir ſeinen Einfluß von den engli- ſchen Geiſtern, welche ihre Sprache vernah- men; darauf erkannten jene Geiſter des Mars, daß es das wäre, wovon ſie unter- einander redeten, und ſie verwunderten ſich; überdas wurde von einem engliſchen Geiſt vieles entdeckt, ſowohl was ſie redeten, als auch was ſie gedachten, ob ſie ſich gleich Mühe gaben, ihm die Gedanken zu entzie- hen. Nach M 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/187
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/187>, abgerufen am 03.05.2024.