Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Mars.
merkete man, als ob er in einem Stand des
Schlafs wäre, in diesem Zustand redete er
vieles, und das mit einer solchen Klugheit,
daß es wachend nicht besser seyn könnte; es
wurde (mir) zu vernehmen gegeben, daß er
ein Subject war, durch welches die Engel
redeten, und daß er es in demselben Zustand
mit Bewüßtseyn empfände (apperciperet)
und vorbrächte: denn er redete nichts als
was wahr war, wenn etwas anderswoher
einfloß, so ließ er es zwar ein, aber er brach-
te es nicht vor. Jch fragte ihn von seinem
Zustand, er sagte, es sey ihm ein ruhiger
Stand, und er sey ohne alle Sorge wegen
des Zukünftigen, er leiste aber zugleich Nu-
tzen, wodurch er eine Gemeinschaft mit dem
Himmel habe. Mir wurde gesagt, daß sol-
che in dem größten Menschen den sich in die
Länge ziehenden Saum (Sinum Longitudi-
nalem
) vorstellen, welcher in dem Gehirn
zwischen dessen beeden Hälften liegt, und da-
selbst in einem ruhigen Stand ist, es mag
auch das Gehirn zu beeden Seiten so aufrüh-
risch seyn, als es immer will. Als ich in
der Unterredung mit diesem Geist war, dran-
gen sich die Geister gegen dem vordern Theil
des Haupts, wo derjenige war, den sie druck-
ten, deswegen wich er auf die eine Seite,
und machte ihnen Platz.

Die
M 3

Mars.
merkete man, als ob er in einem Stand des
Schlafs wäre, in dieſem Zuſtand redete er
vieles, und das mit einer ſolchen Klugheit,
daß es wachend nicht beſſer ſeyn könnte; es
wurde (mir) zu vernehmen gegeben, daß er
ein Subject war, durch welches die Engel
redeten, und daß er es in demſelben Zuſtand
mit Bewüßtſeyn empfände (apperciperet)
und vorbrächte: denn er redete nichts als
was wahr war, wenn etwas anderswoher
einfloß, ſo ließ er es zwar ein, aber er brach-
te es nicht vor. Jch fragte ihn von ſeinem
Zuſtand, er ſagte, es ſey ihm ein ruhiger
Stand, und er ſey ohne alle Sorge wegen
des Zukünftigen, er leiſte aber zugleich Nu-
tzen, wodurch er eine Gemeinſchaft mit dem
Himmel habe. Mir wurde geſagt, daß ſol-
che in dem größten Menſchen den ſich in die
Länge ziehenden Saum (Sinum Longitudi-
nalem
) vorſtellen, welcher in dem Gehirn
zwiſchen deſſen beeden Hälften liegt, und da-
ſelbſt in einem ruhigen Stand iſt, es mag
auch das Gehirn zu beeden Seiten ſo aufrüh-
riſch ſeyn, als es immer will. Als ich in
der Unterredung mit dieſem Geiſt war, dran-
gen ſich die Geiſter gegen dem vordern Theil
des Haupts, wo derjenige war, den ſie druck-
ten, deswegen wich er auf die eine Seite,
und machte ihnen Platz.

Die
M 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0185" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Mars.</hi></fw><lb/>
merkete man, als ob er in einem Stand des<lb/>
Schlafs wäre, in die&#x017F;em Zu&#x017F;tand redete er<lb/>
vieles, und das mit einer &#x017F;olchen Klugheit,<lb/>
daß es wachend nicht be&#x017F;&#x017F;er &#x017F;eyn könnte; es<lb/>
wurde (mir) zu vernehmen gegeben, daß er<lb/>
ein Subject war, durch welches die Engel<lb/>
redeten, und daß er es in dem&#x017F;elben Zu&#x017F;tand<lb/>
mit Bewüßt&#x017F;eyn empfände (<hi rendition="#aq">apperciperet</hi>)<lb/>
und vorbrächte: denn er redete nichts als<lb/>
was wahr war, wenn etwas anderswoher<lb/>
einfloß, &#x017F;o ließ er es zwar ein, aber er brach-<lb/>
te es nicht vor. Jch fragte ihn von &#x017F;einem<lb/>
Zu&#x017F;tand, er &#x017F;agte, es &#x017F;ey ihm ein ruhiger<lb/>
Stand, und er &#x017F;ey ohne alle Sorge wegen<lb/>
des Zukünftigen, er lei&#x017F;te aber zugleich Nu-<lb/>
tzen, wodurch er eine Gemein&#x017F;chaft mit dem<lb/>
Himmel habe. Mir wurde ge&#x017F;agt, daß &#x017F;ol-<lb/>
che in dem größten Men&#x017F;chen den &#x017F;ich in die<lb/>
Länge ziehenden Saum (<hi rendition="#aq">Sinum Longitudi-<lb/>
nalem</hi>) vor&#x017F;tellen, welcher in dem Gehirn<lb/>
zwi&#x017F;chen de&#x017F;&#x017F;en beeden Hälften liegt, und da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t in einem ruhigen Stand i&#x017F;t, es mag<lb/>
auch das Gehirn zu beeden Seiten &#x017F;o aufrüh-<lb/>
ri&#x017F;ch &#x017F;eyn, als es immer will. Als ich in<lb/>
der Unterredung mit die&#x017F;em Gei&#x017F;t war, dran-<lb/>
gen &#x017F;ich die Gei&#x017F;ter gegen dem vordern Theil<lb/>
des Haupts, wo derjenige war, den &#x017F;ie druck-<lb/>
ten, deswegen wich er auf die eine Seite,<lb/>
und machte ihnen Platz.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">M 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0185] Mars. merkete man, als ob er in einem Stand des Schlafs wäre, in dieſem Zuſtand redete er vieles, und das mit einer ſolchen Klugheit, daß es wachend nicht beſſer ſeyn könnte; es wurde (mir) zu vernehmen gegeben, daß er ein Subject war, durch welches die Engel redeten, und daß er es in demſelben Zuſtand mit Bewüßtſeyn empfände (apperciperet) und vorbrächte: denn er redete nichts als was wahr war, wenn etwas anderswoher einfloß, ſo ließ er es zwar ein, aber er brach- te es nicht vor. Jch fragte ihn von ſeinem Zuſtand, er ſagte, es ſey ihm ein ruhiger Stand, und er ſey ohne alle Sorge wegen des Zukünftigen, er leiſte aber zugleich Nu- tzen, wodurch er eine Gemeinſchaft mit dem Himmel habe. Mir wurde geſagt, daß ſol- che in dem größten Menſchen den ſich in die Länge ziehenden Saum (Sinum Longitudi- nalem) vorſtellen, welcher in dem Gehirn zwiſchen deſſen beeden Hälften liegt, und da- ſelbſt in einem ruhigen Stand iſt, es mag auch das Gehirn zu beeden Seiten ſo aufrüh- riſch ſeyn, als es immer will. Als ich in der Unterredung mit dieſem Geiſt war, dran- gen ſich die Geiſter gegen dem vordern Theil des Haupts, wo derjenige war, den ſie druck- ten, deswegen wich er auf die eine Seite, und machte ihnen Platz. Die M 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/185
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/185>, abgerufen am 21.11.2024.