Da die Geister des Mercurs bey mir wa- ren, als ich schrieb und das Wort nach sei- nem innerlichen Verstand auslegte, und wahr- nahmen, was ich schrieb, sagten sie, daß das- jenige, was ich schrieb, sehr grob wäre, und wie fast alle Ausdrücke materiell schienen. Jch konnte ihnen aber antworten, daß die Menschen unserer Erde, dasjenige was ich schriebe, für subtil und erhaben ansehen, da- von sie vieles nicht verstehen; ich setzte noch hinzu, daß viele auf dieser Erde nicht wissen, daß ein innerlicher Mensch sey, welcher auf den äusserlichen würkt, und macht, daß die- ser lebt, und daß sie sich aus dem Betrug ih- rer Sinnen überreden, daß der Leib ein Le- ben an sich habe, und daß daher diejenigen, welche böse und unglaubig sind, an einem Leben nach dem Tod zweifeln, ferner, daß sie dasjenige von dem Menschen, was nach dem Tod des Leibes leben wird, nicht Geist sondern Seele nennen, und daß sie darüber streiten, was Seele sey, und wo ihr Sitz sey, und glauben, daß mit der Seele derselbe ma- terielle Cörper, ob er gleich in alle Winde zerstreuet worden, wieder vereiniget werden müsse, damit der Mensch als Mensch lebe, neben noch andern dergleichen. Als dieses die Geister des Mercurs hörten, fragten sie, ob diese auch Engel werden können? darauf antwortete ich: diejenigen werden Engel, die in dem Grund des Glaubens und der Liebe
gelebt
G 2
Mercur ꝛc.
Da die Geiſter des Mercurs bey mir wa- ren, als ich ſchrieb und das Wort nach ſei- nem innerlichen Verſtand auslegte, und wahr- nahmen, was ich ſchrieb, ſagten ſie, daß das- jenige, was ich ſchrieb, ſehr grob wäre, und wie faſt alle Ausdrücke materiell ſchienen. Jch konnte ihnen aber antworten, daß die Menſchen unſerer Erde, dasjenige was ich ſchriebe, für ſubtil und erhaben anſehen, da- von ſie vieles nicht verſtehen; ich ſetzte noch hinzu, daß viele auf dieſer Erde nicht wiſſen, daß ein innerlicher Menſch ſey, welcher auf den äuſſerlichen würkt, und macht, daß die- ſer lebt, und daß ſie ſich aus dem Betrug ih- rer Sinnen überreden, daß der Leib ein Le- ben an ſich habe, und daß daher diejenigen, welche böſe und unglaubig ſind, an einem Leben nach dem Tod zweifeln, ferner, daß ſie dasjenige von dem Menſchen, was nach dem Tod des Leibes leben wird, nicht Geiſt ſondern Seele nennen, und daß ſie darüber ſtreiten, was Seele ſey, und wo ihr Sitz ſey, und glauben, daß mit der Seele derſelbe ma- terielle Cörper, ob er gleich in alle Winde zerſtreuet worden, wieder vereiniget werden müſſe, damit der Menſch als Menſch lebe, neben noch andern dergleichen. Als dieſes die Geiſter des Mercurs hörten, fragten ſie, ob dieſe auch Engel werden können? darauf antwortete ich: diejenigen werden Engel, die in dem Grund des Glaubens und der Liebe
gelebt
G 2
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Mercur ꝛc.
Da die Geiſter des Mercurs bey mir wa-
ren, als ich ſchrieb und das Wort nach ſei-
nem innerlichen Verſtand auslegte, und wahr-
nahmen, was ich ſchrieb, ſagten ſie, daß das-
jenige, was ich ſchrieb, ſehr grob wäre, und
wie faſt alle Ausdrücke materiell ſchienen.
Jch konnte ihnen aber antworten, daß die
Menſchen unſerer Erde, dasjenige was ich
ſchriebe, für ſubtil und erhaben anſehen, da-
von ſie vieles nicht verſtehen; ich ſetzte noch
hinzu, daß viele auf dieſer Erde nicht wiſſen,
daß ein innerlicher Menſch ſey, welcher auf
den äuſſerlichen würkt, und macht, daß die-
ſer lebt, und daß ſie ſich aus dem Betrug ih-
rer Sinnen überreden, daß der Leib ein Le-
ben an ſich habe, und daß daher diejenigen,
welche böſe und unglaubig ſind, an einem
Leben nach dem Tod zweifeln, ferner, daß
ſie dasjenige von dem Menſchen, was nach
dem Tod des Leibes leben wird, nicht Geiſt
ſondern Seele nennen, und daß ſie darüber
ſtreiten, was Seele ſey, und wo ihr Sitz ſey,
und glauben, daß mit der Seele derſelbe ma-
terielle Cörper, ob er gleich in alle Winde
zerſtreuet worden, wieder vereiniget werden
müſſe, damit der Menſch als Menſch lebe,
neben noch andern dergleichen. Als dieſes
die Geiſter des Mercurs hörten, fragten ſie,
ob dieſe auch Engel werden können? darauf
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gelebt
G 2
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/103>, abgerufen am 24.11.2024.
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