auch in den Himmeln, welche über den Höl- len sind. Dieses ist deswegen gesagt worden, damit man einigermassen inne werde, daß der Herr allein Vorsehung thue, daß überall zwi- schen dem Guten und Bösen, und also zwi- schen Himmel und Hölle ein Gleichgewicht sey; denn auf einen solchen Gleichgewicht beruhet das Heil aller, die in den Himmeln, und al- ler, die auf Erden sind.
595. Es ist zu wissen, daß die Höllen den Himmel beständig anfallen, und sich bestreben, ihn zerstören zu wollen, und daß der Herr die Himmel beständig beschütze, indem Er diejenigen, welche darinnen sind, von dem Bösen, das aus ihrem Eigenen ist, abziehet, und in dem von Jhm aus- gehenden Guten hält: es wurde mir oftmals gegeben, den aus den Höllen ausfliessenden Umkreis zu empfinden, welcher völlig ein Um- kreis der Bestrebungen war, das Göttliche des Herrn, und also den Himmel zerstören zu wollen: es wurden auch etlichemal die Aufwallungen einiger Höllen von mir em- pfunden, diese Aufwallungen waren Bestre- bungen, ausbrechen und zerstören zu wol- len; hingegen aber greifen die Himmel nie- mals die Höllen an, denn der vom Herrn aus- gehende göttliche Umkreis ist ein beständiges Bestreben, alle selig machen zu wollen; und weil diejenigen, welche in den Höllen sind,
nicht
Von der Hoͤlle.
auch in den Himmeln, welche uͤber den Hoͤl- len ſind. Dieſes iſt deswegen geſagt worden, damit man einigermaſſen inne werde, daß der Herr allein Vorſehung thue, daß uͤberall zwi- ſchen dem Guten und Boͤſen, und alſo zwi- ſchen Himmel und Hoͤlle ein Gleichgewicht ſey; denn auf einen ſolchen Gleichgewicht beruhet das Heil aller, die in den Himmeln, und al- ler, die auf Erden ſind.
595. Es iſt zu wiſſen, daß die Hoͤllen den Himmel beſtaͤndig anfallen, und ſich beſtreben, ihn zerſtoͤren zu wollen, und daß der Herr die Himmel beſtaͤndig beſchuͤtze, indem Er diejenigen, welche darinnen ſind, von dem Boͤſen, das aus ihrem Eigenen iſt, abziehet, und in dem von Jhm aus- gehenden Guten haͤlt: es wurde mir oftmals gegeben, den aus den Hoͤllen ausflieſſenden Umkreis zu empfinden, welcher voͤllig ein Um- kreis der Beſtrebungen war, das Goͤttliche des Herrn, und alſo den Himmel zerſtoͤren zu wollen: es wurden auch etlichemal die Aufwallungen einiger Hoͤllen von mir em- pfunden, dieſe Aufwallungen waren Beſtre- bungen, ausbrechen und zerſtoͤren zu wol- len; hingegen aber greifen die Himmel nie- mals die Hoͤllen an, denn der vom Herrn aus- gehende goͤttliche Umkreis iſt ein beſtaͤndiges Beſtreben, alle ſelig machen zu wollen; und weil diejenigen, welche in den Hoͤllen ſind,
nicht
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0439"n="88"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von der Hoͤlle.</hi></fw><lb/>
auch in den Himmeln, welche uͤber den Hoͤl-<lb/>
len ſind. Dieſes iſt deswegen geſagt worden,<lb/>
damit man einigermaſſen inne werde, daß der<lb/><hirendition="#fr">Herr</hi> allein Vorſehung thue, daß uͤberall zwi-<lb/>ſchen dem Guten und Boͤſen, und alſo zwi-<lb/>ſchen Himmel und Hoͤlle ein Gleichgewicht ſey;<lb/>
denn auf einen ſolchen Gleichgewicht beruhet<lb/>
das Heil aller, die in den Himmeln, und al-<lb/>
ler, die auf Erden ſind.</p><lb/><p>595. Es iſt zu wiſſen, daß die Hoͤllen<lb/>
den Himmel beſtaͤndig anfallen, und ſich<lb/>
beſtreben, ihn zerſtoͤren zu wollen, und daß<lb/>
der <hirendition="#fr">Herr</hi> die Himmel beſtaͤndig beſchuͤtze,<lb/>
indem <hirendition="#fr">Er</hi> diejenigen, welche darinnen ſind,<lb/>
von dem Boͤſen, das aus ihrem Eigenen<lb/>
iſt, abziehet, und in dem von <hirendition="#fr">Jhm</hi> aus-<lb/>
gehenden Guten haͤlt: es wurde mir oftmals<lb/>
gegeben, den aus den Hoͤllen ausflieſſenden<lb/>
Umkreis zu empfinden, welcher voͤllig ein Um-<lb/>
kreis der Beſtrebungen war, das Goͤttliche<lb/>
des <hirendition="#fr">Herrn,</hi> und alſo den Himmel zerſtoͤren<lb/>
zu wollen: es wurden auch etlichemal die<lb/>
Aufwallungen einiger Hoͤllen von mir em-<lb/>
pfunden, dieſe Aufwallungen waren Beſtre-<lb/>
bungen, ausbrechen und zerſtoͤren zu wol-<lb/>
len; hingegen aber greifen die Himmel nie-<lb/>
mals die Hoͤllen an, denn der vom <hirendition="#fr">Herrn</hi> aus-<lb/>
gehende goͤttliche Umkreis iſt ein beſtaͤndiges<lb/>
Beſtreben, alle ſelig machen zu wollen; und<lb/>
weil diejenigen, welche in den Hoͤllen ſind,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nicht</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[88/0439]
Von der Hoͤlle.
auch in den Himmeln, welche uͤber den Hoͤl-
len ſind. Dieſes iſt deswegen geſagt worden,
damit man einigermaſſen inne werde, daß der
Herr allein Vorſehung thue, daß uͤberall zwi-
ſchen dem Guten und Boͤſen, und alſo zwi-
ſchen Himmel und Hoͤlle ein Gleichgewicht ſey;
denn auf einen ſolchen Gleichgewicht beruhet
das Heil aller, die in den Himmeln, und al-
ler, die auf Erden ſind.
595. Es iſt zu wiſſen, daß die Hoͤllen
den Himmel beſtaͤndig anfallen, und ſich
beſtreben, ihn zerſtoͤren zu wollen, und daß
der Herr die Himmel beſtaͤndig beſchuͤtze,
indem Er diejenigen, welche darinnen ſind,
von dem Boͤſen, das aus ihrem Eigenen
iſt, abziehet, und in dem von Jhm aus-
gehenden Guten haͤlt: es wurde mir oftmals
gegeben, den aus den Hoͤllen ausflieſſenden
Umkreis zu empfinden, welcher voͤllig ein Um-
kreis der Beſtrebungen war, das Goͤttliche
des Herrn, und alſo den Himmel zerſtoͤren
zu wollen: es wurden auch etlichemal die
Aufwallungen einiger Hoͤllen von mir em-
pfunden, dieſe Aufwallungen waren Beſtre-
bungen, ausbrechen und zerſtoͤren zu wol-
len; hingegen aber greifen die Himmel nie-
mals die Hoͤllen an, denn der vom Herrn aus-
gehende goͤttliche Umkreis iſt ein beſtaͤndiges
Beſtreben, alle ſelig machen zu wollen; und
weil diejenigen, welche in den Hoͤllen ſind,
nicht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/439>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.