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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Hölle.
gewicht ist die Geisterwelt, welche mitten zwi-
schen Himmel und Hölle ist, wie man oben
Num. 421-431 nachlesen kann. Daß die
Geisterwelt in diesem Gleichgewicht ist, ist
die Ursache, weil ein jeder Mensch nach dem
Tod zuerst in die Geisterwelt kommt, und
allda in eben dem Zustand gehalten wird, in
welchem er in der Welt gewesen, welches
nicht geschehen könnte, wenn nicht daselbst
das genaueste Gleichgewicht wäre, weil eben
dadurch alle und jede geprüft werden, wie
sie eigentlich beschaffen sind, denn in der Gei-
sterwelt sind sie ihrem freyen Willen überlas-
sen, als wie sie in der Welt einen gehabt ha-
ben: das geistliche Gleichgewicht ist die Frey-
heit oder der freye Wille des Menschen und
des Geistes, wie ich kurz vorher in der 589 sten
Nummer gesagt habe. Wie der freye Wil-
le eines jedes beschaffen ist, wird in der Gei-
sterwelt von den Engeln des Himmels
durch die Vergemeinschaftung der Neigungen
und der daher rührenden Gedanken erkannt;
ja, dieses können die englischen Geister au-
genscheinlich sehen durch die Wege, welche
die Geister gehen; denn die guten Geister ge-
hen die Wege, so zum Himmel führen, hin-
gegen die bösen Geister gehen die Wege, so
zur Hölle führen: in der Geisterwelt erschei-
nen würklich Wege; und das ist auch die Ur-
sache, daß, wenn in dem Wort von Wegen
die Rede ist, durch solche die Wahrheiten an-

gedeu-

Von der Hoͤlle.
gewicht iſt die Geiſterwelt, welche mitten zwi-
ſchen Himmel und Hoͤlle iſt, wie man oben
Num. 421-431 nachleſen kann. Daß die
Geiſterwelt in dieſem Gleichgewicht iſt, iſt
die Urſache, weil ein jeder Menſch nach dem
Tod zuerſt in die Geiſterwelt kommt, und
allda in eben dem Zuſtand gehalten wird, in
welchem er in der Welt geweſen, welches
nicht geſchehen koͤnnte, wenn nicht daſelbſt
das genaueſte Gleichgewicht waͤre, weil eben
dadurch alle und jede gepruͤft werden, wie
ſie eigentlich beſchaffen ſind, denn in der Gei-
ſterwelt ſind ſie ihrem freyen Willen uͤberlaſ-
ſen, als wie ſie in der Welt einen gehabt ha-
ben: das geiſtliche Gleichgewicht iſt die Frey-
heit oder der freye Wille des Menſchen und
des Geiſtes, wie ich kurz vorher in der 589 ſten
Nummer geſagt habe. Wie der freye Wil-
le eines jedes beſchaffen iſt, wird in der Gei-
ſterwelt von den Engeln des Himmels
durch die Vergemeinſchaftung der Neigungen
und der daher ruͤhrenden Gedanken erkannt;
ja, dieſes koͤnnen die engliſchen Geiſter au-
genſcheinlich ſehen durch die Wege, welche
die Geiſter gehen; denn die guten Geiſter ge-
hen die Wege, ſo zum Himmel fuͤhren, hin-
gegen die boͤſen Geiſter gehen die Wege, ſo
zur Hoͤlle fuͤhren: in der Geiſterwelt erſchei-
nen wuͤrklich Wege; und das iſt auch die Ur-
ſache, daß, wenn in dem Wort von Wegen
die Rede iſt, durch ſolche die Wahrheiten an-

gedeu-
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[82/0433] Von der Hoͤlle. gewicht iſt die Geiſterwelt, welche mitten zwi- ſchen Himmel und Hoͤlle iſt, wie man oben Num. 421-431 nachleſen kann. Daß die Geiſterwelt in dieſem Gleichgewicht iſt, iſt die Urſache, weil ein jeder Menſch nach dem Tod zuerſt in die Geiſterwelt kommt, und allda in eben dem Zuſtand gehalten wird, in welchem er in der Welt geweſen, welches nicht geſchehen koͤnnte, wenn nicht daſelbſt das genaueſte Gleichgewicht waͤre, weil eben dadurch alle und jede gepruͤft werden, wie ſie eigentlich beſchaffen ſind, denn in der Gei- ſterwelt ſind ſie ihrem freyen Willen uͤberlaſ- ſen, als wie ſie in der Welt einen gehabt ha- ben: das geiſtliche Gleichgewicht iſt die Frey- heit oder der freye Wille des Menſchen und des Geiſtes, wie ich kurz vorher in der 589 ſten Nummer geſagt habe. Wie der freye Wil- le eines jedes beſchaffen iſt, wird in der Gei- ſterwelt von den Engeln des Himmels durch die Vergemeinſchaftung der Neigungen und der daher ruͤhrenden Gedanken erkannt; ja, dieſes koͤnnen die engliſchen Geiſter au- genſcheinlich ſehen durch die Wege, welche die Geiſter gehen; denn die guten Geiſter ge- hen die Wege, ſo zum Himmel fuͤhren, hin- gegen die boͤſen Geiſter gehen die Wege, ſo zur Hoͤlle fuͤhren: in der Geiſterwelt erſchei- nen wuͤrklich Wege; und das iſt auch die Ur- ſache, daß, wenn in dem Wort von Wegen die Rede iſt, durch ſolche die Wahrheiten an- gedeu-

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/433>, abgerufen am 22.11.2024.