in der Gegend der Augen, in der Gegend des linken Auges befinden sich die, so geistlicher Art sind, und in der Gegend des rechten Au- ges die, so himmlischer Art sind; und dieses aus der Ursache, weil der Herr den Engeln, die im geistlichen Reich sind, vor dem linken Aug, und denen, so sich im himmlischen Reich befinden, vor dem rechten Aug erscheinet, wie man oben Num. 118. nachlesen kann. Hier- aus, daß die Kinder in der Gegend der Augen am Größten Menschen oder Himmel sind, erhellet eben auch, daß die Kinder unter der unmittelbaren Aufsicht und Vorsorge des Herrn stehen.
334. Nun will ich auch mit wenigen sagen, wie die Kinder im Himmel auferzogen werden: sie lernen von ihrer Auferzieherin reden; ihre erste Sprache ist nur der Ton der Neigung, welcher stufenweis, so wie bey ihnen die Ge- danken-Bilder kommen, deutlicher wird, denn die Gedanken-Bilder, so von den Neigungen herrühren, verursachen alles Reden der Engel, wovon man in seinem Artikel N. 234-245. nachlesen kann. Erstlich werden in ihre Nei- gungen, die alle von der Unschuld herkommen, solche Dinge, die vor den Augen erscheinen, und ergötzend sind, eingeflößt; weil nun diese Dinge eines geistlichen Ursprungs sind, so flies- set in solche auch zugleich das Himmlische mit ein, wodurch das Jnnere der Kinder eröffnet
wird;
Vom Himmel.
in der Gegend der Augen, in der Gegend des linken Auges befinden ſich die, ſo geiſtlicher Art ſind, und in der Gegend des rechten Au- ges die, ſo himmliſcher Art ſind; und dieſes aus der Urſache, weil der Herr den Engeln, die im geiſtlichen Reich ſind, vor dem linken Aug, und denen, ſo ſich im himmliſchen Reich befinden, vor dem rechten Aug erſcheinet, wie man oben Num. 118. nachleſen kann. Hier- aus, daß die Kinder in der Gegend der Augen am Groͤßten Menſchen oder Himmel ſind, erhellet eben auch, daß die Kinder unter der unmittelbaren Aufſicht und Vorſorge des Herrn ſtehen.
334. Nun will ich auch mit wenigen ſagen, wie die Kinder im Himmel auferzogen werden: ſie lernen von ihrer Auferzieherin reden; ihre erſte Sprache iſt nur der Ton der Neigung, welcher ſtufenweis, ſo wie bey ihnen die Ge- danken-Bilder kommen, deutlicher wird, denn die Gedanken-Bilder, ſo von den Neigungen herruͤhren, verurſachen alles Reden der Engel, wovon man in ſeinem Artikel N. 234-245. nachleſen kann. Erſtlich werden in ihre Nei- gungen, die alle von der Unſchuld herkommen, ſolche Dinge, die vor den Augen erſcheinen, und ergoͤtzend ſind, eingefloͤßt; weil nun dieſe Dinge eines geiſtlichen Urſprungs ſind, ſo flieſ- ſet in ſolche auch zugleich das Himmliſche mit ein, wodurch das Jnnere der Kinder eroͤffnet
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Vom Himmel.
in der Gegend der Augen, in der Gegend des
linken Auges befinden ſich die, ſo geiſtlicher
Art ſind, und in der Gegend des rechten Au-
ges die, ſo himmliſcher Art ſind; und dieſes
aus der Urſache, weil der Herr den Engeln,
die im geiſtlichen Reich ſind, vor dem linken
Aug, und denen, ſo ſich im himmliſchen Reich
befinden, vor dem rechten Aug erſcheinet, wie
man oben Num. 118. nachleſen kann. Hier-
aus, daß die Kinder in der Gegend der Augen
am Groͤßten Menſchen oder Himmel
ſind, erhellet eben auch, daß die Kinder unter
der unmittelbaren Aufſicht und Vorſorge des
Herrn ſtehen.
334. Nun will ich auch mit wenigen ſagen,
wie die Kinder im Himmel auferzogen werden:
ſie lernen von ihrer Auferzieherin reden; ihre
erſte Sprache iſt nur der Ton der Neigung,
welcher ſtufenweis, ſo wie bey ihnen die Ge-
danken-Bilder kommen, deutlicher wird, denn
die Gedanken-Bilder, ſo von den Neigungen
herruͤhren, verurſachen alles Reden der Engel,
wovon man in ſeinem Artikel N. 234-245.
nachleſen kann. Erſtlich werden in ihre Nei-
gungen, die alle von der Unſchuld herkommen,
ſolche Dinge, die vor den Augen erſcheinen,
und ergoͤtzend ſind, eingefloͤßt; weil nun dieſe
Dinge eines geiſtlichen Urſprungs ſind, ſo flieſ-
ſet in ſolche auch zugleich das Himmliſche mit
ein, wodurch das Jnnere der Kinder eroͤffnet
wird;
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/35>, abgerufen am 16.07.2024.
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