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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Geisterwelt.
der Herr bey allen; aber das Leben des Himmels
kann sonst keinem eingegeben werden, als nur ei-
nem solchen, der vom Bösen abstehet, denn das
Böse stehet im Wege; um so viel demnach der
Mensch von dem Bösen abstehet, um so viel füh-
tet ihn der Herr durch seine göttliche Mittel aus
reiner Ba mherzigkeit, und dieses von der Kind-
heit an, bis an das Ende seines Lebens in der
Welt, und hernach in Ewigkeit: das ist die gött-
liche Barmherzigkeit, die ich eigentlich verstan-
den haben will: Hieraus erhellet, daß die Barm-
herzigkeit des Herrn eine lautere und reine
Barmherzigkeit sey, aber keines Weges eine un-
mittelbare, das ist, daß alle nur aus Wohlge-
fallen selig würden, sie möchten gelebt haben, wie
sie wollten.

523. Der Herr thut nimmermehr etwas wi-
der die Ordnung, weil Er Selbst die Ordnung
ist; das vom Herrn ausgehende Göttliche Wahre
ist es eben, welches die Ordnung machet, und
die göttliche Wahrheiten sind die Gesetze der Ord-
nung, nach solchen führet der Herr den Men-
schen; den Menschen dahero aus unmittelbarer
Barmherzigkeit selig machen, ist wider die gött-
liche Ordnung, und was wider die göttliche Ord-
nung ist, das ist wider Gott. Die göttliche Ord-
nung ist der Himmel bey dem Menschen, diese
hatte der Mensch durch ein Leben wider die Ge-
setze der Ordnung, welches die göttliche Wahr-
heiten sind, bey sich verkehret; in diese Ord-

nung

Von der Geiſterwelt.
der Herr bey allen; aber das Leben des Himmels
kann ſonſt keinem eingegeben werden, als nur ei-
nem ſolchen, der vom Boͤſen abſtehet, denn das
Boͤſe ſtehet im Wege; um ſo viel demnach der
Menſch von dem Boͤſen abſtehet, um ſo viel fuͤh-
tet ihn der Herr durch ſeine goͤttliche Mittel aus
reiner Ba mherzigkeit, und dieſes von der Kind-
heit an, bis an das Ende ſeines Lebens in der
Welt, und hernach in Ewigkeit: das iſt die goͤtt-
liche Barmherzigkeit, die ich eigentlich verſtan-
den haben will: Hieraus erhellet, daß die Barm-
herzigkeit des Herrn eine lautere und reine
Barmherzigkeit ſey, aber keines Weges eine un-
mittelbare, das iſt, daß alle nur aus Wohlge-
fallen ſelig wuͤrden, ſie moͤchten gelebt haben, wie
ſie wollten.

523. Der Herr thut nimmermehr etwas wi-
der die Ordnung, weil Er Selbſt die Ordnung
iſt; das vom Herrn ausgehende Goͤttliche Wahre
iſt es eben, welches die Ordnung machet, und
die goͤttliche Wahrheiten ſind die Geſetze der Ord-
nung, nach ſolchen fuͤhret der Herr den Men-
ſchen; den Menſchen dahero aus unmittelbarer
Barmherzigkeit ſelig machen, iſt wider die goͤtt-
liche Ordnung, und was wider die goͤttliche Ord-
nung iſt, das iſt wider Gott. Die goͤttliche Ord-
nung iſt der Himmel bey dem Menſchen, dieſe
hatte der Menſch durch ein Leben wider die Ge-
ſetze der Ordnung, welches die goͤttliche Wahr-
heiten ſind, bey ſich verkehret; in dieſe Ord-

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[318/0317] Von der Geiſterwelt. der Herr bey allen; aber das Leben des Himmels kann ſonſt keinem eingegeben werden, als nur ei- nem ſolchen, der vom Boͤſen abſtehet, denn das Boͤſe ſtehet im Wege; um ſo viel demnach der Menſch von dem Boͤſen abſtehet, um ſo viel fuͤh- tet ihn der Herr durch ſeine goͤttliche Mittel aus reiner Ba mherzigkeit, und dieſes von der Kind- heit an, bis an das Ende ſeines Lebens in der Welt, und hernach in Ewigkeit: das iſt die goͤtt- liche Barmherzigkeit, die ich eigentlich verſtan- den haben will: Hieraus erhellet, daß die Barm- herzigkeit des Herrn eine lautere und reine Barmherzigkeit ſey, aber keines Weges eine un- mittelbare, das iſt, daß alle nur aus Wohlge- fallen ſelig wuͤrden, ſie moͤchten gelebt haben, wie ſie wollten. 523. Der Herr thut nimmermehr etwas wi- der die Ordnung, weil Er Selbſt die Ordnung iſt; das vom Herrn ausgehende Goͤttliche Wahre iſt es eben, welches die Ordnung machet, und die goͤttliche Wahrheiten ſind die Geſetze der Ord- nung, nach ſolchen fuͤhret der Herr den Men- ſchen; den Menſchen dahero aus unmittelbarer Barmherzigkeit ſelig machen, iſt wider die goͤtt- liche Ordnung, und was wider die goͤttliche Ord- nung iſt, das iſt wider Gott. Die goͤttliche Ord- nung iſt der Himmel bey dem Menſchen, dieſe hatte der Menſch durch ein Leben wider die Ge- ſetze der Ordnung, welches die goͤttliche Wahr- heiten ſind, bey ſich verkehret; in dieſe Ord- nung

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/317>, abgerufen am 25.11.2024.