Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Geisterwelt. nem Wort, alle Vollkommenheit wächset ge-gen das Jnnere zu, und gegen das Aeussere zu nimmt sie ab, wie nun die Vollkommenheit zu- und abnimmt, also auch die Schönheit. Jch habe die Angesichter der Engel des dritten Himmels gesehen, die so beschaffen waren, daß ein Mahler mit aller seiner Kunst seinen Farben nimmermehr ein solches Licht geben könnte, daß es nur dem tausendsten Theil des Lichts und Lebens, das in ihrem Angesichte zu sehen war, gleich käme: aber den Angesichtern der Engel des äussersten Himmels können sie einigermasen ähnlich gemacht werden. 460. Letztens will ich ein gewisses noch nie- von P 3
Von der Geiſterwelt. nem Wort, alle Vollkommenheit waͤchſet ge-gen das Jnnere zu, und gegen das Aeuſſere zu nimmt ſie ab, wie nun die Vollkommenheit zu- und abnimmt, alſo auch die Schoͤnheit. Jch habe die Angeſichter der Engel des dritten Himmels geſehen, die ſo beſchaffen waren, daß ein Mahler mit aller ſeiner Kunſt ſeinen Farben nimmermehr ein ſolches Licht geben koͤnnte, daß es nur dem tauſendſten Theil des Lichts und Lebens, das in ihrem Angeſichte zu ſehen war, gleich kaͤme: aber den Angeſichtern der Engel des aͤuſſerſten Himmels koͤnnen ſie einigermaſen aͤhnlich gemacht werden. 460. Letztens will ich ein gewiſſes noch nie- von P 3
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Von der Geiſterwelt.
nem Wort, alle Vollkommenheit waͤchſet ge-
gen das Jnnere zu, und gegen das Aeuſſere
zu nimmt ſie ab, wie nun die Vollkommenheit
zu- und abnimmt, alſo auch die Schoͤnheit.
Jch habe die Angeſichter der Engel des dritten
Himmels geſehen, die ſo beſchaffen waren,
daß ein Mahler mit aller ſeiner Kunſt ſeinen
Farben nimmermehr ein ſolches Licht geben
koͤnnte, daß es nur dem tauſendſten Theil des
Lichts und Lebens, das in ihrem Angeſichte zu
ſehen war, gleich kaͤme: aber den Angeſichtern
der Engel des aͤuſſerſten Himmels koͤnnen ſie
einigermaſen aͤhnlich gemacht werden.
460. Letztens will ich ein gewiſſes noch nie-
mand bekanntes Geheimnis herſetzen, welches
darinnen beſteht, daß alles Gute und Wahre,
das von dem Herrn ausgehet, und den Him-
mel ausmacht, in menſchlicher Geſtalt iſt, und
dieſes nicht nur im Ganzen und Groͤßten, ſon-
dern auch in allen, ja in den kleinſten Theilen;
und daß dieſe Geſtalt auf einen jeden, der das
Gute und Wahre von dem Herrn aufnimmt,
einen Eindruck hat, und machet, daß ein je-
der im Himmel, nach Beſchaffenheit dieſes
Aufnehmens, in menſchlicher Geſtalt iſt: da-
her kommt es, daß der Himmel, ſo wohl im
Allgemeinen als in dem Beſondern, ſich ſelber
gleich iſt, und daß der ganze Himmel, eine jede
Geſellſchaft, und ein jeder Engel eine menſch-
liche Geſtalt hat, wie ich in den vier Artikeln
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