"den Nutzens willen verlangt, zugelassen, mit "den Geistern andrer Erdbälle zu reden, und "sich daraus von der Vielheit der Welten zu "überzeugen, und sich zu unterrichten, daß näm- "lich das menschliche Geschlecht nicht nur aus "einem einzigen, sondern aus unzähligen Erd- "bällen sey. Jch habe etlichemal davon mit "den Geistern unsrer Erde geredet, und sie "sagten, daß ein Mensch, der Verstand hat, "aus vielen Dingen, die er weis, auch wissen "könne, daß es noch mehrere Erdbälle, und auf "ihnen Menschen gebe; denn man kann aus "der Vernunft schliessen, daß so grosse Lasten, "wie die Planeten sind, deren einige an Grös- "se diese Erde übertreffen, nicht leere Klum- "pen, noch blos allein dazu erschaffen seyen, "daß sie sich um die Sonne wälzen, und mit "ihrem geringen Lichte für eine einzige Erde "leuchten, sondern daß ihr Nutzen weit herr- "licher, als so einer seyn müsse. Wer nun "glaubt, wie es auch ein jeder glauben soll, "daß Gott dieses Weltall zu keinem andern "Endzweck erschaffen habe, als daß ein mensch- "liches Geschlecht dasey, und von diesem "der Himmel entstehe, weil das menschliche Ge- "schlecht eine Pflanzstatt des Himmels ist, der- "selbe kann nicht anders, er muß glauben, "daß es Menschen gebe, wo nur irgend eine "Erde ist. Daß die Planeten, welche unsern "Augen sichtbar sind, weil sie innerhalb den "Grenzen dieser Sonnenwelt sind, Erdbälle
"seyen,
Vom Himmel.
„den Nutzens willen verlangt, zugelaſſen, mit „den Geiſtern andrer Erdbaͤlle zu reden, und „ſich daraus von der Vielheit der Welten zu „uͤberzeugen, und ſich zu unterrichten, daß naͤm- „lich das menſchliche Geſchlecht nicht nur aus „einem einzigen, ſondern aus unzaͤhligen Erd- „baͤllen ſey. Jch habe etlichemal davon mit „den Geiſtern unſrer Erde geredet, und ſie „ſagten, daß ein Menſch, der Verſtand hat, „aus vielen Dingen, die er weis, auch wiſſen „koͤnne, daß es noch mehrere Erdbaͤlle, und auf „ihnen Menſchen gebe; denn man kann aus „der Vernunft ſchlieſſen, daß ſo groſſe Laſten, „wie die Planeten ſind, deren einige an Groͤſ- „ſe dieſe Erde uͤbertreffen, nicht leere Klum- „pen, noch blos allein dazu erſchaffen ſeyen, „daß ſie ſich um die Sonne waͤlzen, und mit „ihrem geringen Lichte fuͤr eine einzige Erde „leuchten, ſondern daß ihr Nutzen weit herr- „licher, als ſo einer ſeyn muͤſſe. Wer nun „glaubt, wie es auch ein jeder glauben ſoll, „daß Gott dieſes Weltall zu keinem andern „Endzweck erſchaffen habe, als daß ein menſch- „liches Geſchlecht daſey, und von dieſem „der Himmel entſtehe, weil das menſchliche Ge- „ſchlecht eine Pflanzſtatt des Himmels iſt, der- „ſelbe kann nicht anders, er muß glauben, „daß es Menſchen gebe, wo nur irgend eine „Erde iſt. Daß die Planeten, welche unſern „Augen ſichtbar ſind, weil ſie innerhalb den „Grenzen dieſer Sonnenwelt ſind, Erdbaͤlle
„ſeyen,
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Vom Himmel.
„den Nutzens willen verlangt, zugelaſſen, mit
„den Geiſtern andrer Erdbaͤlle zu reden, und
„ſich daraus von der Vielheit der Welten zu
„uͤberzeugen, und ſich zu unterrichten, daß naͤm-
„lich das menſchliche Geſchlecht nicht nur aus
„einem einzigen, ſondern aus unzaͤhligen Erd-
„baͤllen ſey. Jch habe etlichemal davon mit
„den Geiſtern unſrer Erde geredet, und ſie
„ſagten, daß ein Menſch, der Verſtand hat,
„aus vielen Dingen, die er weis, auch wiſſen
„koͤnne, daß es noch mehrere Erdbaͤlle, und auf
„ihnen Menſchen gebe; denn man kann aus
„der Vernunft ſchlieſſen, daß ſo groſſe Laſten,
„wie die Planeten ſind, deren einige an Groͤſ-
„ſe dieſe Erde uͤbertreffen, nicht leere Klum-
„pen, noch blos allein dazu erſchaffen ſeyen,
„daß ſie ſich um die Sonne waͤlzen, und mit
„ihrem geringen Lichte fuͤr eine einzige Erde
„leuchten, ſondern daß ihr Nutzen weit herr-
„licher, als ſo einer ſeyn muͤſſe. Wer nun
„glaubt, wie es auch ein jeder glauben ſoll,
„daß Gott dieſes Weltall zu keinem andern
„Endzweck erſchaffen habe, als daß ein menſch-
„liches Geſchlecht daſey, und von dieſem
„der Himmel entſtehe, weil das menſchliche Ge-
„ſchlecht eine Pflanzſtatt des Himmels iſt, der-
„ſelbe kann nicht anders, er muß glauben,
„daß es Menſchen gebe, wo nur irgend eine
„Erde iſt. Daß die Planeten, welche unſern
„Augen ſichtbar ſind, weil ſie innerhalb den
„Grenzen dieſer Sonnenwelt ſind, Erdbaͤlle
„ſeyen,
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/159>, abgerufen am 22.11.2024.
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