Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. und also innerhalb einem Jahr auf etliche My-riaden oder Millionen Menschen sterben, (und dieses von den ersten Zeiten an, da inzwischen etliche tausend Jahre verflossen sind) die alle nach ihrem Tod in die andere Welt, so die geistliche Welt genennet wird, gekommen sind, und unaufhörlich kommen. Wie viel ihrer aber davon Engel des Himmels geworden sind, und werden, das kann ich nicht sagen; so viel ist mir gesagt worden, daß es deren zu den al- ten Zeiten. sehr viel geworden sind, weil die Menschen damals innerlicher und geistlicher gedacht haben, und daher in himmlischer Nei- gung gewesen sind; hingegen in den folgenden Zeiten wären es ihrer nicht so viele geworden, weil der Mensch mit dem Erfolg der Zeit äus- serlicher wurde, und anfieng, natürlicher zu denken, und daher in irdischer Neigung zu ste- hen. Hieraus kann nun zuerst erhellen, daß der Himmel blos allein schon von den Ein- wohnern dieser Erde groß sey. 416. Daß der Himmel des Herrn unend- mag
Vom Himmel. und alſo innerhalb einem Jahr auf etliche My-riaden oder Millionen Menſchen ſterben, (und dieſes von den erſten Zeiten an, da inzwiſchen etliche tauſend Jahre verfloſſen ſind) die alle nach ihrem Tod in die andere Welt, ſo die geiſtliche Welt genennet wird, gekommen ſind, und unaufhoͤrlich kommen. Wie viel ihrer aber davon Engel des Himmels geworden ſind, und werden, das kann ich nicht ſagen; ſo viel iſt mir geſagt worden, daß es deren zu den al- ten Zeiten. ſehr viel geworden ſind, weil die Menſchen damals innerlicher und geiſtlicher gedacht haben, und daher in himmliſcher Nei- gung geweſen ſind; hingegen in den folgenden Zeiten waͤren es ihrer nicht ſo viele geworden, weil der Menſch mit dem Erfolg der Zeit aͤuſ- ſerlicher wurde, und anfieng, natuͤrlicher zu denken, und daher in irdiſcher Neigung zu ſte- hen. Hieraus kann nun zuerſt erhellen, daß der Himmel blos allein ſchon von den Ein- wohnern dieſer Erde groß ſey. 416. Daß der Himmel des Herrn unend- mag
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Vom Himmel.
und alſo innerhalb einem Jahr auf etliche My-
riaden oder Millionen Menſchen ſterben, (und
dieſes von den erſten Zeiten an, da inzwiſchen
etliche tauſend Jahre verfloſſen ſind) die alle
nach ihrem Tod in die andere Welt, ſo die
geiſtliche Welt genennet wird, gekommen ſind,
und unaufhoͤrlich kommen. Wie viel ihrer
aber davon Engel des Himmels geworden ſind,
und werden, das kann ich nicht ſagen; ſo viel
iſt mir geſagt worden, daß es deren zu den al-
ten Zeiten. ſehr viel geworden ſind, weil die
Menſchen damals innerlicher und geiſtlicher
gedacht haben, und daher in himmliſcher Nei-
gung geweſen ſind; hingegen in den folgenden
Zeiten waͤren es ihrer nicht ſo viele geworden,
weil der Menſch mit dem Erfolg der Zeit aͤuſ-
ſerlicher wurde, und anfieng, natuͤrlicher zu
denken, und daher in irdiſcher Neigung zu ſte-
hen. Hieraus kann nun zuerſt erhellen, daß
der Himmel blos allein ſchon von den Ein-
wohnern dieſer Erde groß ſey.
416. Daß der Himmel des Herrn unend-
lich groß ſey, das kann blos allein daraus er-
ſehen werden, daß alle Kinder, ſie moͤgen in-
nerhalb oder auſſerhalb der Kirche geboren
ſeyn, von dem Herrn angenommen, und En-
gel werden, deren Anzahl ſich bis auf den vier-
ten oder fuͤnften Theil des ganzen menſchlichen
Geſchlechts auf dem Erdboden belaͤuft. Daß
jedes Kind, es mag, wo es immer wolle, es
mag
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