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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
Nutzens mit Vergnügen versehen, es ist dem
Gesichte, dem Gehör, dem Geruch, dem Ge-
schmack, und dem Gefühl sein Vergnügen ge-
geben worden; das Sehen bekommt sein Ver-
gnügen von der Schönheit und von dem Wohl-
gestalteten, das Gehör von den Harmonien
oder wohllautenden Zusammenstimmungen, der
Geruch von dem Wohlriechenden, und der
Geschmack von dem Wohlschmeckenden; den
Nutzen, den jeder Sinn leistet, sehen diejeni-
gen, welche Nachdenken haben, gar wohl ein,
und diejenigen noch besser, welche die Ueber-
einstimmungen verstehen; daß das Sehen ein
solches Vergnügen hat, das kommt von dem
Nutzen her, den es dem Verstand leistet, der
das innerliche Sehen ist; daß das Hören ein
solches Vergnügen hat, kommt von dem Nu-
tzen her, den es so wohl dem Verstand, als
auch dem Willen durch das Aufmerken leistet;
daß das Riechen ein solches Vergnügen hat,
kommt von dem Nutzen her, den es dem Ge-
hirn und auch der Lunge leistet; daß das
Schmecken ein solches Vergnügen hat, kommt
von dem Nutzen her, den es dem Magen und
von daher dem ganzen Körper leistet, dadurch,
daß er solchem Nahrung giebt; das eheliche
Vergnügen, das ein reineres und vortreffliche-
res Vergnügen des Gefühls ist, ist des Nu-
tzens halben, der in der Fortpflanzung des
menschlichen Geschlechts und der daher rühren-
den Engel des Himmes besteht, vorzüglicher,

als

Vom Himmel.
Nutzens mit Vergnuͤgen verſehen, es iſt dem
Geſichte, dem Gehoͤr, dem Geruch, dem Ge-
ſchmack, und dem Gefuͤhl ſein Vergnuͤgen ge-
geben worden; das Sehen bekommt ſein Ver-
gnuͤgen von der Schoͤnheit und von dem Wohl-
geſtalteten, das Gehoͤr von den Harmonien
oder wohllautenden Zuſammenſtimmungen, der
Geruch von dem Wohlriechenden, und der
Geſchmack von dem Wohlſchmeckenden; den
Nutzen, den jeder Sinn leiſtet, ſehen diejeni-
gen, welche Nachdenken haben, gar wohl ein,
und diejenigen noch beſſer, welche die Ueber-
einſtimmungen verſtehen; daß das Sehen ein
ſolches Vergnuͤgen hat, das kommt von dem
Nutzen her, den es dem Verſtand leiſtet, der
das innerliche Sehen iſt; daß das Hoͤren ein
ſolches Vergnuͤgen hat, kommt von dem Nu-
tzen her, den es ſo wohl dem Verſtand, als
auch dem Willen durch das Aufmerken leiſtet;
daß das Riechen ein ſolches Vergnuͤgen hat,
kommt von dem Nutzen her, den es dem Ge-
hirn und auch der Lunge leiſtet; daß das
Schmecken ein ſolches Vergnuͤgen hat, kommt
von dem Nutzen her, den es dem Magen und
von daher dem ganzen Koͤrper leiſtet, dadurch,
daß er ſolchem Nahrung giebt; das eheliche
Vergnuͤgen, das ein reineres und vortreffliche-
res Vergnuͤgen des Gefuͤhls iſt, iſt des Nu-
tzens halben, der in der Fortpflanzung des
menſchlichen Geſchlechts und der daher ruͤhren-
den Engel des Himmes beſteht, vorzuͤglicher,

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[143/0142] Vom Himmel. Nutzens mit Vergnuͤgen verſehen, es iſt dem Geſichte, dem Gehoͤr, dem Geruch, dem Ge- ſchmack, und dem Gefuͤhl ſein Vergnuͤgen ge- geben worden; das Sehen bekommt ſein Ver- gnuͤgen von der Schoͤnheit und von dem Wohl- geſtalteten, das Gehoͤr von den Harmonien oder wohllautenden Zuſammenſtimmungen, der Geruch von dem Wohlriechenden, und der Geſchmack von dem Wohlſchmeckenden; den Nutzen, den jeder Sinn leiſtet, ſehen diejeni- gen, welche Nachdenken haben, gar wohl ein, und diejenigen noch beſſer, welche die Ueber- einſtimmungen verſtehen; daß das Sehen ein ſolches Vergnuͤgen hat, das kommt von dem Nutzen her, den es dem Verſtand leiſtet, der das innerliche Sehen iſt; daß das Hoͤren ein ſolches Vergnuͤgen hat, kommt von dem Nu- tzen her, den es ſo wohl dem Verſtand, als auch dem Willen durch das Aufmerken leiſtet; daß das Riechen ein ſolches Vergnuͤgen hat, kommt von dem Nutzen her, den es dem Ge- hirn und auch der Lunge leiſtet; daß das Schmecken ein ſolches Vergnuͤgen hat, kommt von dem Nutzen her, den es dem Magen und von daher dem ganzen Koͤrper leiſtet, dadurch, daß er ſolchem Nahrung giebt; das eheliche Vergnuͤgen, das ein reineres und vortreffliche- res Vergnuͤgen des Gefuͤhls iſt, iſt des Nu- tzens halben, der in der Fortpflanzung des menſchlichen Geſchlechts und der daher ruͤhren- den Engel des Himmes beſteht, vorzuͤglicher, als

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/142>, abgerufen am 05.10.2024.