Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
Kirche in der kleinsten Gestalt sey, gleich-
wie ein Engel der Himmel ist in der kleinsten Ge-
stalt: und noch mehr, daß der Mensch, in wel-
chem die Kirche ist, eben auch wie ein Engel der
Himmel
sey; denn der Mensch ist dazu erschaf-
fen worden, daß er in den Himmel kommen, und
ein Engel werden mö[g]e; derohalben ist auch der-
jenige, welcher das Gute vom Herrn hat,

ein Engel-Mensch. Es sey mir vergönnet
zu erwehnen, was der Mensch mit einem Engel
gemein, und was er vor den Engeln hat: der
Mensch hat mit einem Engel gemein,
daß
sein Jnwendiges eben auch zu dem Bild des
Himmels eingerichtet und gestaltet ist, und auch
daß er das Bild des Himmels werde, in so viel
er in dem Guten der Liebe und des Glaubens ist:
der Mensch hat vor den Engeln, daß sein
Aeußeres zu dem Bild der Welt eingerichtet und
gebildet ist; und daß bey ihm, so viel er im
Guten stehet, die Welt dem Himmel unterge-
ordnet ist, und dem Himmel zu Gebote stehet;
und daß aledenn der Herr bey ihm in beyden
gegenwärtig ist als wie in Seinem Himmel;
denn Er ist in Seiner göttlichen Ordnung, Er
mag seyn wo Er will, denn Gott ist die Ordnung.

58. Letztens ist noch zu erinnern, daß, wer
den Himmel in sich hat, nicht nur den Himmel
in seinem Größten oder Allgemeinen, son-
dern auch in seinem Kleinsten oder Besondern
habe; und daß das Kleinste daselbst in der Abbil-

dung

Vom Himmel.
Kirche in der kleinſten Geſtalt ſey, gleich-
wie ein Engel der Himmel iſt in der kleinſten Ge-
ſtalt: und noch mehr, daß der Menſch, in wel-
chem die Kirche iſt, eben auch wie ein Engel der
Himmel
ſey; denn der Menſch iſt dazu erſchaf-
fen worden, daß er in den Himmel kommen, und
ein Engel werden moͤ[g]e; derohalben iſt auch der-
jenige, welcher das Gute vom Herrn hat,

ein Engel-Menſch. Es ſey mir vergoͤnnet
zu erwehnen, was der Menſch mit einem Engel
gemein, und was er vor den Engeln hat: der
Menſch hat mit einem Engel gemein,
daß
ſein Jnwendiges eben auch zu dem Bild des
Himmels eingerichtet und geſtaltet iſt, und auch
daß er das Bild des Himmels werde, in ſo viel
er in dem Guten der Liebe und des Glaubens iſt:
der Menſch hat vor den Engeln, daß ſein
Aeußeres zu dem Bild der Welt eingerichtet und
gebildet iſt; und daß bey ihm, ſo viel er im
Guten ſtehet, die Welt dem Himmel unterge-
ordnet iſt, und dem Himmel zu Gebote ſtehet;
und daß aledenn der Herr bey ihm in beyden
gegenwaͤrtig iſt als wie in Seinem Himmel;
denn Er iſt in Seiner goͤttlichen Ordnung, Er
mag ſeyn wo Er will, denn Gott iſt die Ordnung.

58. Letztens iſt noch zu erinnern, daß, wer
den Himmel in ſich hat, nicht nur den Himmel
in ſeinem Groͤßten oder Allgemeinen, ſon-
dern auch in ſeinem Kleinſten oder Beſondern
habe; und daß das Kleinſte daſelbſt in der Abbil-

dung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0099" n="52"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Kirche in der klein&#x017F;ten Ge&#x017F;talt &#x017F;ey,</hi> gleich-<lb/>
wie ein Engel der Himmel i&#x017F;t in der klein&#x017F;ten Ge-<lb/>
&#x017F;talt: und noch mehr, daß der Men&#x017F;ch, in wel-<lb/>
chem die Kirche i&#x017F;t, eben auch wie ein Engel <hi rendition="#fr">der<lb/>
Himmel</hi> &#x017F;ey; denn der Men&#x017F;ch i&#x017F;t dazu er&#x017F;chaf-<lb/>
fen worden, daß er in den Himmel kommen, und<lb/>
ein Engel werden mo&#x0364;<supplied>g</supplied>e; derohalben i&#x017F;t auch <hi rendition="#fr">der-<lb/>
jenige, welcher das Gute vom Herrn hat,</hi><lb/>
ein <hi rendition="#fr">Engel-Men&#x017F;ch.</hi> Es &#x017F;ey mir vergo&#x0364;nnet<lb/>
zu erwehnen, was der Men&#x017F;ch mit einem Engel<lb/>
gemein, und was er vor den Engeln hat: <hi rendition="#fr">der<lb/>
Men&#x017F;ch hat mit einem Engel gemein,</hi> daß<lb/>
&#x017F;ein <hi rendition="#fr">Jnwendiges</hi> eben auch zu dem Bild des<lb/>
Himmels eingerichtet und ge&#x017F;taltet i&#x017F;t, und auch<lb/>
daß er das Bild des Himmels werde, in &#x017F;o viel<lb/>
er in dem Guten der Liebe und des Glaubens i&#x017F;t:<lb/><hi rendition="#fr">der Men&#x017F;ch hat vor den Engeln,</hi> daß &#x017F;ein<lb/><hi rendition="#fr">Aeußeres</hi> zu dem Bild der Welt eingerichtet und<lb/>
gebildet i&#x017F;t; und daß bey ihm, &#x017F;o viel er im<lb/>
Guten &#x017F;tehet, die Welt dem Himmel unterge-<lb/>
ordnet i&#x017F;t, und dem Himmel zu Gebote &#x017F;tehet;<lb/>
und daß aledenn der <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Herr</hi></hi> bey ihm in <hi rendition="#fr">beyden</hi><lb/>
gegenwa&#x0364;rtig i&#x017F;t als wie in <hi rendition="#fr">Seinem</hi> Himmel;<lb/>
denn <hi rendition="#fr">Er</hi> i&#x017F;t in <hi rendition="#fr">Seiner</hi> go&#x0364;ttlichen Ordnung, <hi rendition="#fr">Er</hi><lb/>
mag &#x017F;eyn wo <hi rendition="#fr">Er</hi> will, denn Gott i&#x017F;t die Ordnung.</p><lb/>
            <p>58. Letztens i&#x017F;t noch zu erinnern, daß, wer<lb/>
den Himmel in &#x017F;ich hat, nicht nur den Himmel<lb/>
in &#x017F;einem <hi rendition="#fr">Gro&#x0364;ßten oder Allgemeinen,</hi> &#x017F;on-<lb/>
dern auch in &#x017F;einem <hi rendition="#fr">Klein&#x017F;ten oder Be&#x017F;ondern</hi><lb/>
habe; und daß das Klein&#x017F;te da&#x017F;elb&#x017F;t in der Abbil-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dung</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[52/0099] Vom Himmel. Kirche in der kleinſten Geſtalt ſey, gleich- wie ein Engel der Himmel iſt in der kleinſten Ge- ſtalt: und noch mehr, daß der Menſch, in wel- chem die Kirche iſt, eben auch wie ein Engel der Himmel ſey; denn der Menſch iſt dazu erſchaf- fen worden, daß er in den Himmel kommen, und ein Engel werden moͤge; derohalben iſt auch der- jenige, welcher das Gute vom Herrn hat, ein Engel-Menſch. Es ſey mir vergoͤnnet zu erwehnen, was der Menſch mit einem Engel gemein, und was er vor den Engeln hat: der Menſch hat mit einem Engel gemein, daß ſein Jnwendiges eben auch zu dem Bild des Himmels eingerichtet und geſtaltet iſt, und auch daß er das Bild des Himmels werde, in ſo viel er in dem Guten der Liebe und des Glaubens iſt: der Menſch hat vor den Engeln, daß ſein Aeußeres zu dem Bild der Welt eingerichtet und gebildet iſt; und daß bey ihm, ſo viel er im Guten ſtehet, die Welt dem Himmel unterge- ordnet iſt, und dem Himmel zu Gebote ſtehet; und daß aledenn der Herr bey ihm in beyden gegenwaͤrtig iſt als wie in Seinem Himmel; denn Er iſt in Seiner goͤttlichen Ordnung, Er mag ſeyn wo Er will, denn Gott iſt die Ordnung. 58. Letztens iſt noch zu erinnern, daß, wer den Himmel in ſich hat, nicht nur den Himmel in ſeinem Groͤßten oder Allgemeinen, ſon- dern auch in ſeinem Kleinſten oder Beſondern habe; und daß das Kleinſte daſelbſt in der Abbil- dung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/99
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/99>, abgerufen am 22.11.2024.